In der Fußball-Bayernliga Süd steht der SV Erlbach am Freitag, 9. August, vor einer sehr hohen Hürde. Die Holzland-Elf ist um 19 Uhr beim TSV 1860 München II zu Gast und will auch im fünften Spiel ungeschlagen bleiben.
Eine Pause ist der Truppe um Spielertrainer Lukas Lechner derzeit nicht vergönnt. Das Duell gegen die „kleinen Löwen“ bildet den Abschluss einer Englischen Woche, ist aber zugleich der Auftakt zu einer weiteren. Am vergangenen Dienstag im Toto-Pokal beim TSV Wasserburg (1:2) hat Lechner deutlich rotiert, von der Startelf aus dem letzten Ligaspiel gegen den FC Ismaning (0:0) blieben nur Kapitän Alexander „Xandi“ Fischer und Simon Hefter übrig. „Am Ende haben wir verdient verloren, der Gegner war an diesem Tag einfach besser“, sagt Teamchef Hans Grabmeier.
Diesmal werden – das gilt als sicher – wieder die bewährten Kräfte von Beginn an auf dem Platz stehen. Die „Sechziger“, die in der letzten Spielzeit nach einer zufriedenstellenden Vorrunde und einer deutlich schwächeren zweiten Saisonhälfte als Siebter ins Ziel gekommen sind, haben einen sehr guten Einstieg geschafft. Unter dem neuen Trainer Felix Hirschnagl, der Frank Schmöller abgelöst hat, weisen sie nach drei Siegen und einem Remis zehn Punkte auf und haben damit gegenüber Erlbach, das mit zwei Siegen und zwei Unentschieden gestartet ist, (noch) hauchdünn die Nase vorn.
Die Drittliga-Reserve muss damit zurechtkommen, dass zwei gesetzte Akteure gesperrt sind. Teo Marosevic und Cristian Leone haben vor zwei Wochen beim 2:2 gegen den SV Heimstetten Rot gesehen und wurden für drei (Marosevic) bzw. vier Spiele (Leone) auf Eis gelegt. Daniel Winkler, der dritte Rotsünder aus der Heimstetten-Partie, ist dagegen wieder frei. Noch schwerer wiegt das Fehlen von Anian Brönauer. Der 22-jährige Mittelstürmer hat in den ersten drei Partien schon viermal getroffen, sich dann aber verletzt und wird länger ausfallen. „Das tut uns richtig weh. Er ist auf und neben dem Feld sehr wichtig für uns. Eigentlich ist er unersetzlich. Seine vier Tore in den ersten drei Spielen sprechen für sich“, hadert A-Schein-Inhaber Hirschnagl mit dem Fehlen seines Kapitäns.
Solche Sorgen kennt der SVE derzeit nicht. „Blessuren ja, Ausfälle nein“, so fasst Christoph Huber aus der Erlbacher Führungsriege die Situation zusammen. Nicht mit leeren Händen heimkommen, lautet daher die Devise, nachdem es in den vergangenen zwei Bayernliga-Jahren auswärts bei den „Blauweißen“ nie was zu holen gab. In der ersten Spielzeit nach dem Aufstieg stand ein 2:3 und auch in der letzten Runde kassierte man in der Landeshauptstadt mit 0:2 eine von sieben Saisonniederlagen.
Die Gäste treffen heute Abend auf eine sehr junge Mannschaft, die von wenigen erfahrenen Kräften wie den Neuzugängen Alexander Benede (TSV Landsberg) oder Gilbert Diep (SV Pullach, letzte Saison 31 Tore in der Landesliga Südost) geführt wird. „Extrem spielstark“, weiß Grabmeier über die Qualitäten der Junglöwen und erklärt, dass viele der Youngster aus der Junioren-Bundesliga kommen und eine hervorragende Ausbildung mitbringen. Auch zwei Kicker mit einem prominenten Nachnamen tauchen auf der Personalliste der Münchner auf: Noah und Luan Klose, die Zwillingssöhne von Deutschlands Rekordtorschütze und 2014er-Weltmeister Miroslav Klose, rückten von der U19 in den Bayernliga-Kader auf.
„Vorgabe Nummer1 ist, hinten sicher zu stehen. Nach vorne aber müssen wir wieder mehr Druck entwickeln, das hat uns zuletzt gegen Ismaning einfach gefehlt“, fordert Grabmeier sein Team zu einem couragierten Auftritt in der Landeshauptstadt auf. Übrigens: Gespielt wird nicht wie sonst üblich in der Gilchinger „Kies-Arena“, sondern an der Grünwalder Straße auf dem Trainingsgelände.
− cze
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