Bayernliga Süd
800 Zuschauer, Überzahl, zwei aberkannte Tore – aber Schalding auch ohne Sieg zufrieden

13.11.2022 | Stand 20.09.2023, 2:37 Uhr

Ein intensives Spiel sahen die Zuschauer am Sonntag in Schalding. −Foto: Lakota

Von Andreas Lakota

Die Siegesserie des SV Schalding ist gestoppt. Am Sonntagnachmittag musste sich die Köck-Elf trotz Überzahl in der zweiten Halbzeit mit einem 0:0 gegen einen starken SV Kirchanschöring begnügen. Der Bayernliga-Tabellenführer schaffte es vor rund 800 Zuschauern nicht, seine Torgefahr der letzten Wochen aufs Feld zu bekommen und hatte auch Pech, dass zwei Treffer aberkannt wurden.

Trainer Stefan Köck war hinterher trotz des Remis nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft. „Intensität und Leidenschaft haben gestimmt. Wir haben heute gegen einen sehr starken und vor allem sehr, sehr gut vorbereiteten Gegner gespielt, da musst du dann auch mal mit einem Punkt leben.“ Natürlich habe man sich mehr Druck im Offensivspiel erhofft, gerade mit einem Mann mehr auf dem Platz. „Aber Kirchanschöring fand immer wieder Antworten und hat es sehr gut gemacht. Wir hätten die ein oder andere Aktion sauberer spielen können. Aber wie gesagt, wir nehmen den Punkt – alles gut“, so Köck.

Auch Vorstand Wolfgang Wagner wollte nicht hadern. Im Gegenteil: „Ich hätte schon vor dem Anpfiff ein Unentschieden unterschrieben. Wir haben schon gewusst, dass das heute eine ganz harte Aufgabe gegen einen Top-Gegner wird.“ Vielleicht war die Laune in Schalding auch deshalb so gut, weil man die Tabellenführung trotz des Unentschiedens weiter festigen konnte. Ingolstadt II unterlag in Nördlingen, Landsberg kam gegen Memmingen nur zu einem 1:1, so dass der SVS vor der kommenden Partie in Erlbach weiter stattliche sieben Zähler Vorsprung hat.


Hier gibt‘s Bilder zum Spiel
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Gegen Kirchanschöring entwickelte sich von Beginn an das erwartet schwere Spiel . Die Gäste präsentierten sich besten vorbereitet, Trainer Mario Demmelbauer hatte die SVS-Stärken genau analysiert und sein Team entsprechend eingestellt. So schaffte es Kirchanschöring immer wieder, das Pressing der Heimelf zu umgehen und kreierte mit schnellen Umschaltmomenten gute eigene Offensivansätze, wirklich dicke Chancen blieben aber aus. Auch Schalding wurde nur selten gefährlich, der schönste Angriff endete zwar mit einem Kopfballtor von Patrick Drofa, das aber aberkannt wurde (Abseits). Auch der im zentral defensiven Mittelfeld auflaufende Walter Kirschner hätte für das 1:0 sorgen können, brachte einen Rückpass aus kurzer Distanz aber nicht im Tor unter.

Radivojevic trifft die Latte

Nach der Pause kam Schalding mit mehr Schwung aus der Kabine – und hatte ab der 60. Minute einen entscheidenden Vorteil. Luca Schmitzberger sah Gelb-Rot, er hätte auch schon in der ersten Halbzeit unter die Dusche geschickt werden können, weil er dem Unparteiischen Felix Grund ein lautstarkes „Schiri, spinnst du“ entgegenschleuderte. In Überzahl war Schalding klar überlegen, allerdings tat sich die Köck-Elf gegen laufstarke Gäste zunächst weiter schwer, Chancen herauszuarbeiten. Manchmal zu unsauber, dann wider überhastet – erst als nach 75 Minuten die Kräfte bei Kirchanschöring schwanden, kam der SVS gefährlich in den Strafraum. Doch der für den früh verletzten Chris Brückl eingewechselte Nemanja Radivojevic donnerte den Ball an die Latte, einen Querpass von Patrick Rott konnten die Gäste in letzter Sekunde entschärfen. Kurz vor dem Abpfiff dann fast der Lucky-Punch, doch Schiri Grund nahm einen Weiß-Treffer wegen Foulspiels zurück.

„Wir haben vor allem in Unterzahl sehr diszipliniert verteidigt und es geschafft, Schalding meist vom Tor wegzuhalten. Wir fahren zufrieden nach Hause“, sagte hinterher SVK-Trainer Mario Demmelbauer.