Bayernliga Nord
Vor dem Spiel gegen Würzburg herrscht beim ASV Neumarkt dicke Luft

17.10.2024 | Stand 17.10.2024, 12:00 Uhr |
Lothar Röhrl

Jin An (li.), ein für Gebenbach spielender Japaner, kam in der zweiten Hälfte gegen ASVler Florian Hausner (19) beim Stand von 3:0 zum Schuss aufs Tor. Foto: Röhrl

Der Trainer ist sauer. Der sportliche Direktor ist sauer. Und in der Tabelle ist die Bayernliga-Mannschaft des ASV Neumarkt auf den siebten und damit bisher schlechtesten Platz der laufenden Saison abgerutscht.

Richtig dick ist zu Beginn dieser Woche die Luft beim ASV gewesen. Diese kann am Samstag im Heimspiel (ab 15 Uhr) gegen den Würzburger FV 04 nur mit einem Sieg wieder klar gemacht werden.

Allerdings kommt im letzten Spiel der Hinrunde mit dem Tabellensechsten ein harter Brocken an den Deininger Weg.

Geduldsfaden gerissen

Es waren mehrere Gründe zusammengekommen, damit Jochen Strobel beziehungsweise Benedikt Thier nach dem 0:3 am Freitag vergangener Woche in Gebenbach jeweils der Geduldsfaden gerissen war. Erstens, die klare und dennoch noch gnädige Niederlage. Zweitens, die Tatsache, dass sich die Mannschaft wieder einmal ein Spiel geleistet hat, in dem von ihr eine schlechte und eine gute Hälfte zu sehen war. Drittens: Die erste Dreiviertelstunde war so übel, dass Benedikt Thier von den „schlechtesten 45 Minuten der Saison bisher“ gesprochen hat.

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Strobel und Thier wollten sich die Mannschaft am Dienstagabend vorknöpfen. Einen kleinen Vorgeschmack, was da diejenigen, die es anging, erwarten sollte, deuteten die Verantwortlichen jeweils im Gespräch mit unserem Medienorgan an. „Es gab von der sportlichen Leitung deutliche Worte. Wir haben den Finger in die Wunde gelegt. Die Leistung in Gebenbach war bodenlos. Ich bin immer noch deshalb angefressen“, sagte Benedikt Thier.

Nicht der Anspruch des ASV Neumarkt



Weil sich eingeschlichen hat, dass das Team nur eine Halbzeit gut spielt, entspreche das nicht dem Anspruch, den die sportliche Leitung an die Mannschaft gestellt hatte. Dabei wisse man aber auch, was die Spieler könnten.

Ebenso deutlich wurde der Trainer. Insbesondere das lasche Zweikampfverhalten ärgerte Jochen Strobel. In einer Beziehung milderte er seine Kritik ab: Bei den eingewechselten Spielern. „Wer nach der Pause reingekommen ist, hat seine Sache ordentlich gemacht.“ Über dieses Lob durften sich trotz des Resultats die eingewechselten Fabian Pözl, Leon Schoen, Maximilian Bergler, Konstantin Plankl und Dominik Juric freuen. Sie haben laut Strobel gute Karten, gegen Würzburg von Beginn an zu spielen.

Ein Spieler war in Gebenbach besonders vermisst worden: Kapitän Alexander Braun. Das stellten der Trainer und der Sportliche Leiter unabhängig voneinander fest. Brauns Power und Führungsqualitäten hätten dem Team gutgetan. Strobel: „Es fehlte einer, der das Spiel steuern und damit auch einmal beruhigen kann.“ Ob Braun, der in den vergangenen Wochen immer mal wieder wegen muskulärer Probleme gefehlt hatte, am Samstag spielen kann, ließ der Trainer Mitte der Woche noch offen. Sicher nicht dabei sein wird der verletzte Maxi Dobra.

Trotzdem zuversichtlich

Dennoch geht Benedikt Thier davon aus, dass seine Mannschaft „im Normalzustand“ die Würzburger schlagen können müsste. Der Spielleiter dazu: „Ich bin da relativ guter Dinge.“ Allerdings hat der ASV Neumarkt die vergangenen beiden Heimpartien gegen Würzburg verloren.

Der Gast vom Samstag hat es in sich: Die „Null-Vierer“ haben nur gegen die noch besser als sie Stehenden verloren: Die Zweite Mannschaft des FC Ingolstadt 04, die Regensburger Fortuna, den SC Eltersdorf und Tabellenführer ATSV Erlangen.

Gegen aktuell schlechter platzierte Teams hatte es nach zwei Unentschieden zum Saisonstart teils hohe Siege gegeben.