Der VfB Eichstätt befindet sich in der Bayernliga Nord nach dem jüngsten 4:2-Sieg über den Lokalrivalen FC Ingolstadt 04 II in der Tabelle weiter auf dem Vormarsch. Als nunmehr Tabellenzweiter bestreiten die Domstädter am Samstag (14 Uhr) die Auswärtspartie beim Schlusslicht SV Fortuna Regensburg, der die Liga nur dank einer furiosen Aufholjagd in den Relegationsspielen denkbar knapp hatte halten können.
Die Oberpfälzer waren vor wenigen Wochen in der ersten Runde dem TSV Wasserburg im Hinspiel mit 1:3 unterlegen und lagen auch im Rückspiel zur Halbzeit mit 0:2 hinten. Mit zwei Last-Minute-Toren in der Nachspielzeit retteten sich die Regensburger aber zunächst in die Verlängerung, um dann nochmal zwei Tore zu schießen und sich in der Endabrechnung – nach einem zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand – mit 7:5 durchzusetzen. In der zweiten Abstiegsrelegationsrunde wartete der VfR Garching – und da sah es fast umgekehrt aus. Doch nach einem 4:1-Hinspielsieg reichte am Ende eine 2:4-Niederlage für den Klassenerhalt. In der Sommerpause blieb dann kein Stein auf dem anderen und der Kader wurde kräftig durcheinandergewirbelt; es kamen zwölf Neuzugänge.
Fortuna Regensburg legt Fehlstart hin
Nicht nur alleine deswegen hatte auch VfB-Trainer Dominic Rühl den SV Fortuna Regensburg zu Saisonbeginn nicht mehr zu den Abstiegskandidaten gezahlt. Doch schon nach nur drei Spieltagen scheint sich die Situation anders zu entwickeln. Bislang steht nach den Niederlagen gegen den ASV Cham (2:5), den TSV Abtswind (1:2) und die SpVgg Weiden (1:4) noch kein Punkt zu Buche, das Torverhältnis beträgt 4:11. „Ich rechne damit, dass Regensburg mit viel Wut gegen uns auftreten wird. Ihr Trainer hat sie nämlich auch öffentlich harsch kritisiert und er erwartet eine Reaktion“, berichtet Rühl und warnt angesichts des eigenen Erfolgs seine Mannschaft vor Übermut. Er sagt: „Die Partie geht bei 0:0 los. Wir werden auch in Regensburg an unsere Grenzen gehen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
Unterschiedliche Meinungen zu Junghans Platzverweis
Beim Anpfiff wird dann allerdings nicht Stammkeeper Felix Junghan zwischen den Pfosten stehen. Der 30-Jährige sah gegen Ingolstadt die Rote Karte. Bei der Bewertung des Foulspiels gingen die Meinungen unmittelbar nach dem Schlusspfiff weit auseinander. Junghan selbst meinte, dass er zuerst den Ball gespielt und den Gegner erst dann mit der Schulter berührt habe. Für ihn war der Platzverweis in keinster Weise nachvollziehbar. Für Rühl dagegen lag der Unparteiische mit seiner Entscheidung nicht verkehrt. „Torwarttrainer Norbert Scheuerer und ich sind der Meinung, dass es eine klare Rote Karte war. Felix ist mit vollem Risiko rausgegangen und hat – auch wenn er den Ball spielt – eine Verletzung des Gegners billigend in Kauf genommen“, sprach der VfB-Coach deutliche Worte.
Ersatzkeeper Sauernheimer genießt Rühls Vertrauen
In den nächsten Wochen also kann sich Nikolai Sauernheimer, der in der Vorsaison sechsmal im Tor stand, beweisen. „Für ihn war es natürlich brutal bitter, dass der auf den Platzverweis folgende Freistoß gleich drin war. Aber danach war er voll drin im Spiel. Er hat unser Vertrauen“, sagt Rühl, der unter Umständen auch die Viererkette umbauen muss. Bei Johannes Mayer machte abermals der Oberschenkel zu; er wurde – nachdem es bei jedem langen Schritt gezwickt hat – schließlich vom Platz genommen. „Die Auswechslung war eine Vorsichtsmaßnahme. Deswegen werden wir gegen Regensburg bei ihm auch kein Risiko eingehen, sondern einfach abwarten, wie sich die Verletzung entwickelt und dann entscheiden“, sagt Rühl – wohlwissend, dass in den nächsten Englischen Wochen jeder Mann gebraucht wird. Denn schon am Dienstag (18.30 Uhr) ist der VfB auswärts beim TSV Aindling in der ersten BFV-Pokalhauptrunde das nächste Mal gefordert.
EK
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