Nach dem 1:1 (0:1) beim ASV Cham belegt der VfB Eichstätt weiter Tabellenrang eins, doch die Chance, sich vorne abzusetzen, haben die Domstädter vertan. Nur einen Tag vor der Partie des VfB hatten sich seine beiden ärgsten Verfolger 0:0 getrennt. So wird es langsam es eng dort oben in der Bayernliga Nord: Platz eins und Platz vier trennt gerade mal ein Punkt.
„Wir hatten heute wieder sieben Ausfälle zu beklagen. Es war klar, dass wir unser Spiel umstellen müssen. Von dem her müssen wir mit dem Punkt auch mal leben“, meinte VfB-Trainer Dominic Rühl. Noch dazu sei Cham eine der besten Heimmannschaften der Liga – die Oberpfälzer haben zuhause bislang noch kein Spiel verloren. Dass das vorerst so bleibt, dafür hatten auch die Eichstätter gesorgt.
VfB Eichstätt erst im Glück, dann im Hintertreffen
In der ersten Halbzeit lief bei den Gästen nämlich nicht viel zusammen. „Wir haben schlechte lange Bälle geschlagen, konnten vorne keine langen Bälle festmachen und haben auch keine zweiten Bälle geholt. Wir waren gar nicht präsent“, kritisierte Rühl. Defensiv lief es nicht viel besser. Beim Pfostenkracher von Marco Pfab hatte Eichstätt noch Glück (26.). Sechs Minuten später war es dann passiert: Nach einem eigenen Freistoß lief der VfB in einen Konter und kassierte durch Jakub Hrudka den 0:1-Pausenrückstand.
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Dieser war jedoch kein Genickbruch. Eher im Gegenteil. „In der zweiten Halbzeit war es eine ganz andere Körpersprache von uns. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir in der Pause angesprochen haben“, lobte Rühl. In den Mittelpunkt des Spiels rückte dann Pascal Schittler: Zunächst holte er einen Handelfmeter raus, als seine Volleyabnahme an den Arm von Chams Michael Lamecker flog. Den fälligen Strafstoß zimmerte Schittler dann allerdings an das Lattenkreuz (63.). Doch nur drei Minuten später vollendete er einen Konter über Ferat Nitaj und Darko Lukic zum verdienten 1:1.
Überzahl bringt nichts mehr ein
In den letzten sechs Minuten spielte der VfB sogar in Überzahl, nachdem Chams Marco Faltermeier mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war (84.). Gebracht hat es dem Tabellenführer aber nichts mehr. „Wir hatten schon ein optisches Übergewicht. Aber der Platz war wirklich bodenlos schlecht. Wir konnten nur mit langen Bällen arbeiten, dann ist diese Überzahl eigentlich obsolet“, meinte Rühl. Und so musste sich sein Team also mit einem 1:1 begnügen, was letztlich kein Weltuntergang, aber doch eine vertane Chance war. Auch sein Gegenüber Faruk Maloku war ähnlicher Ansicht: „Die erste Halbzeit von uns war gut, in der zweiten Hälfte war dann Eichstätt stärker. Ich denke, dass das Unentschieden schon so in Ordnung geht. Wir haben heute gegen einen sehr guten Gegner einen Punkt mitgenommen.“
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Vor dem letzten Hinrundenspieltag sind die Eichstätter zwar Erster, aber eben weiter punktgleich mit dem ATSV Erlangen. Und dann kommt am kommenden Samstag (14 Uhr) mit dem TSV Abtswind auch noch die drittbeste Auswärtsmannschaft ins Liqui-Moly-Stadion. Tabellenplätze spielen für Rühl aktuell aber keine große Rolle: „Ich hätte gerne das Ergebnis vom Vortag ausgenutzt. Aber letzte Saison sind wir auch als Tabellenerster in die Winterpause gegangen, mit fünf Punkten Vorsprung und zwei Spielen weniger, und haben am Ende glücklich noch Platz zwei geholt.“ Abgerechnet wird auch dieses Jahr erst im Mai.
EK
VfB Eichstätt: Junghan - Mayer (36. Weiß), Bösl, Jo. Zimmermann, Lamprecht - Fazlji (60. Lukic), Schraufstetter, Hofrichter, Nitaj - Schittler, Ja. Zimmermann. – Tore: 1:0 Hrudka (32.), 1:1 Schittler (66.). – Gelb-Rote Karte: Faltermeier (84. Unsportlichkeit; ASV . – Schiedsrichter: Fischer (Amberg). – Zuschauer: 370.