Bayernliga Nord
Trotz imposanter Siegesserie: FCI-Coach Schönfeld fordert im schweren Auswärtsspiel in Weiden mehr Mut

31.10.2024 | Stand 31.10.2024, 9:04 Uhr |
Julian Meier

Davide Sekulovic (links) kehrt nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurück. Foto: Meyer

Die Probleme hätten andere auch gerne: Der FC Ingolstadt II ist seit acht Spielen in der Bayernliga Nord ungeschlagen und hat in dieser Zeit 22 von 24 möglichen Punkten geholt. Trotzdem attestiert Trainer Patrick Schönfeld seiner Mannschaft, dass es in den vergangenen Wochen „spielerisch nicht unser Standard“ gewesen sei – und fordert vor dem schweren Spiel bei der SpVgg SV Weiden (Samstag, 14 Uhr) eine Leistungssteigerung.
„Wir dürfen uns nicht nur auf die emotionale Schiene verlassen, sondern müssen auch sportlich wieder mehr investieren“, sagt der FCI-Coach im Hinblick auf den Last-Minute-Sieg vergangene Woche gegen den TSV Abtswind (2:1). Spielerisch war das ausbaufähig, genauso wie bereits in der Woche zuvor gegen den ASV Cham (1:1). Dennoch ging der FCI am Ende als Sieger vom Platz – weil der Teamspirit stimmt. „Wir haben uns als Mannschaft, was den Zusammenhalt angeht, echt gut entwickelt und haben einen sehr, sehr guten Teamgeist. Das zeichnet uns schon aus“, meint Schönfeld.

In den verbleibenden fünf Partien bis zur Winterpause soll nun der Fokus darauf liegen, im Spiel mit Ball wieder besser zu werden. Denn das sei während der Zeit vor der Ungeschlagen-Serie, als es gar nicht rund lief, vernachlässigt worden. Da stand die Defensive im Vordergrund. „Wir schaffen es jetzt, bessere Entscheidungen zu treffen, gerade im Risikomanagement. Wir wollen aber wieder mutiger hinten rausspielen“, erklärt Schönfeld.

Gegen den kommenden Gegner dürfte das besonders wichtig werden: Die SpVgg SV Weiden hat bislang erst 19 Gegentreffer kassiert, der drittbeste Wert in der Liga. „Es war im Hinspiel schon schwer, Tore zu schießen, und es wird auch am Wochenende wieder extrem schwer werden. Vor allem, weil wir es in den letzten Spielen nicht geschafft haben, eine Vielzahl an klaren Torchancen zu kreieren“, meint Schönfeld.
Weiden ist darüber hinaus das drittbeste Heimteam der Liga. Zuletzt lief es beim Aufsteiger allerdings nicht mehr ganz so rund wie noch zu Saisonbeginn; nur zwei Siege holten die Oberpfälzer in den vergangenen zehn Partien. Das ist für Schönfeld aber kein Grund, die Elf von Trainer Michael Riester zu unterschätzen: „Ich traue ihnen sehr viel zu. Von ihrer Qualität her können sie am Ende der Saison in den Top fünf landen. Das wird ein unglaublich schweres Auswärtsspiel.“

Immerhin kann der Coach wieder auf einige Spieler zurückgreifen, die zuletzt gefehlt haben: Massimo Agostinelli, der nach einem Bänderriss das Spiel gegen Abtswind verpasst hatte, dürfte zurückkehren. Dazu haben Said Souleymane und Davide Sekulovic ihre Vier-Spiele-Sperren abgesessen und sind wieder einsetzbar. Dafür muss der FCI bereits den nächsten Rotsünder ersetzen. Ein Rotsünder wider Willen, allerdings. Aurel Kuqanaj hatte gegen Abtswind versucht, den Ball mit der Hacke zu spielen. Der Schiedsrichter erkannte darin eine versuchte Tätlichkeit und stellte den 19-Jährigen vom Platz. Was schon damals mehr als fragwürdig erschien, hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) nun auch offiziell anerkannt: Es war eine Fehlentscheidung.

Zuerst lautete das Urteil allerdings vier Spiele Sperre für Kuqanaj. „Ich dachte, ich falle rückwärts vom Stuhl runter. Das war Wahnsinn“, sagt Schönfeld. Der FCI legte Einspruch ein – und bekam Recht. Nun muss Kuqanaj nur noch das Mindestmaß von einem Spiel absitzen. Gegen Weiden wird er also fehlen. Aber bei der mannschaftlichen Geschlossenheit, die die Schanzer bislang gezeigt haben, dürften sie auch das wegstecken.

jme



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