„Einfallslos, harmlos, brotlos“ – recht viel prägnanter als ein Zuschauer am Seitenrand hätte man die Leistung des FC Ingolstadt II am Samstag nicht auf den Punkt bringen können. Wie bereits im Hinspiel (0:4) fanden die Jungschanzer in der Bayernliga Nord gegen den SC Eltersdorf kein Rezept und mussten sich mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Damit endete ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause die Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage.
FCI-Trainer Patrick Schönfeld musste in die Fußball-Phrasenkiste greifen, um das Hauptproblem zu beschreiben: „Ich glaube, wir hätten heute nochmal 90 Minuten spielen können und kein Tor geschossen.“ Tatsächlich schaffte es sein Team über fast die gesamte Spielzeit nicht, aus dem massig vorhandenen Ballbesitz Kapital zu schlagen. In den Strafraum kamen die Schanzer eigentlich nur über Flanken, ansonsten hielt die Abwehr der Eltersdorfer dicht. Dem FCI fehlte es an Tempo, Inspiration und vor allem auch Überzeugung.
Schönfeld sieht„verschlafene“ Anfangsphase
Vor allem die laut Schönfeld „verschlafene“ Anfangsphase war letztlich spielentscheidend: Die Gäste gingen sofort aggressiv drauf und spielten druckvoll nach vorne. Es war kaum eine Minute gespielt, als SCE-Stürmer Yannik Jassmann relativ freistehend im Strafraum zum Kopfball kam und nur knapp drüber zielte. Kurze Zeit später stand es dann aber doch 0:1: Nach einer Flanke köpfte Jassmann zunächst an die Latte, den Abpraller drückte Felix Rippert vollkommen ungehindert über die Linie (10.).
„Obwohl wir wussten, was auf uns zukommt, waren wir überrascht von der Energie und Lautstärke, mit der sie hier gespielt haben. Dann bekommst du ein frühes Gegentor, das hat dem Gegner natürlich brutal in die Karten gespielt“, beschrieb Schönfeld. Denn fortan konnten die Gäste sich auf das konzentrieren, was sie am besten können: verteidigen. Mit nur 16 Gegentreffer stellt der SC die beste Abwehr der Liga. Der FCI bekam zum Jahresabschluss deutlich zu spüren, warum das so ist.
Kuqanai verpasst Anschlusstreffer
Hinten stabilisierten sich die Schanzer nach dem 0:1 zwar, mussten aber dennoch einen weiteren Schreckmoment überstehen, als Maximilian Göbhardt Sekunden vor der Pause nur knapp über das Tor zielte (45.+1). Der nächste Dämpfer folgte allerdings ziemlich schnell nach dem Seitenwechsel, als Rippert nach einem weiten Einwurf den Ball zum 0:2 über die Linie stocherte (52.). Aurel Kuqanaj hätte fast die schnelle Antwort gegeben, doch SC-Keeper Axel Hofmann zeigte eine Glanzparade beim Kopfball des U 21-Nationalspieler des Kosovo (53.).
Offensiv fehlten den Ingolstädtern aber weiterhin die zündenden Ideen. Und so kam bis zur 90. Minute nie wirklich das Gefühl auf, dass die Jungschanzer die Partie noch drehen könnten. Ein Lattenknaller von Valentin Hoti sorgte nochmal für Gefahr (90.), da war es aber eigentlich schon zu spät. „Nach dem 2:0 standen sie brutal kompakt. Wir haben uns schwer getan, durch den Block durchzukommen. Eltersdorf war heute einfach abgezockter als wir“, meinte Schönfeld.
Winterpause kommt Schönfeld ungelegen
Der FCI kassierte damit die erste Niederlage seit Anfang September und musste die Gäste in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen. Trotz der Personalnot kommt für Schönfeld die Pause nun ungelegen: „Ich bin nicht froh, dass jetzt Winterpause ist – ich hätte gerne mit einem Sieg aufgehört. Die Jungs haben bis zum Schluss gefightet, haben sich noch die ein oder andere Chance rausgespielt. Aber insgesamt war das heute zu wenig, um Eltersdorf zu gefährden.“ Bis die Schanzer eine neue Serie starten können, dauert es nun eine Zeit lang – erst Anfang März geht die Saison weiter.
FC Ingolstadt II: Dehler – Rausch (46. Ham/59. Birkl), Agostinelli, Ackermann, Atak (80. Alajbegovic) – Chirinos, Hoti – Kuqanaj, Osei Tutu, Souleymane (77. Bakic) – Klanac.
Tore: 0:1 Rippert (10.), 0:2 Rippert (52.). – Schiedsrichter: Dotzel (Heidenfeld). – Zuschauer: 150.