Es war schon nach Mitternacht, als der ASV Cham von seinem Auswärtsspiel am Freitagabend beim ATSV Erlangen wieder in heimischen Gefilden ankam. Was die Mannschaft von Trainer Faruk Maloku mit im Gepäck hatte, war zumindest ein Punkt, den man sich als Außenseiter beim Tabellenführer der Bayernliga Nord mehr als verdient hatte.
Die Rot-Weißen konnten nach dem 1:1 (0:1) Unentschieden zugleich die Siegesserie der Mittelfranken, die zuletzt siebenmal am Stück den Platz als Sieger verlassen hatten, vorerst einmal stoppen.
Auswärtsfluch beendet
Auch die Chamer konnten mit diesem Teilerfolg ihren Auswärtsfluch wieder einmal beenden. In vier Spielen in Serie konnte auf gegnerischen Plätzen nämlich schon kein einziger Punkt mehr eingefahren werden. Während die Truppe von Trainer Skeraj Shqipran trotz des Remis weiterhin von der Spitze thront, konnten sich die Kreisstädter vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Tabellennachbarn TSV Neudrossenfeld zumindest um einen Platz, auf Rang elf verbessern.
Der ASV Cham musste ohne seinen aufgrund eines Mittelfußbruches ausfallenden Innenverteidiger Maximilian Bauer auskommen, der durch Valentin Seebauer ersetzt wurde. Auf Erlanger Seite konnte Star-Einkauf Jeffrey Obst nicht auflaufen. Der Abwehrmann hatte sich beim Spiel in Hof ebenfalls eine Fußverletzung zugezogen und fällt mit Bänderriss und Knochenabsplitterung ebenso für mehrere Wochen aus wie Bauer. Es war ein hochintensives Spiel mit unglaublich viel Tempo. Selbst alteingefleischte Erlanger Fans, schwelgten in Erinnerungen als sie in den 70-er Jahren selbst gegen den ASV Cham auf dem Feld standen und daher noch genau wussten, welch kämpferisches Potenzial in der Bayerwald-Elf stecken kann.
Die Gäste boten dem Tabellenführer mit einer soliden läuferischen und kämpferischen Leistung mehr als Paroli. So war der Führungstreffer, den die Chamer knapp Mitte der ersten Hälfte erzielten auch nicht unverdient. Und der war herrlich herausgespielt: Konstantin Landstorfer legte seinem Mitspieler Lucas Chrubasik das Leder in den Lauf und dieser spielte an der Strafraumgrenze quer auf Landstorfer. Der Youngster ließ sich bei seinem Schuss ins linke Eck von keinem Gegenspieler mehr aufhalten (27.). Mit diesem Ergebnis wurden schließlich dann auch die Seiten wechselt.
Der ATSV schaltete schließlich in der zweiten Hälfte einen Gang hoch und kam kurz nach der Halbzeitpause nach einer Standardsituation zum 1:1 Ausgleichstreffer. Gefühlt zwei Drittel der Erlanger Mannschaft belagerte nach einer Ecke, die durch Standardspezialist Lucas Markert getreten wurde, dabei den Fünfmeterraum der Chamer. Florian Markert kam am kurzen Pfosten per Kopf zuerst an den Ball und verlängerte ihn unhaltbar für Julio Peutler ins lange Eck (58.).
Ein offener Schlagabtausch
Nun sollte es eine offene Partie werden. Während auf Erlanger Seite F. Markert, A. Rexhepi und Pisanu (63./82./84.)noch gute Möglichkeiten besaßen, war es auf der Gegenseite der eingewechselte Anton Henning, der seinem Gegenspieler den Ball abluchste, alleine auf Keeper Emmanuel Agyekum zusteuerte, in diesem aber seinen Meister fand (70.).
„Ein wirklich großes Kompliment heute an meine die Jungs, die gegen eine Erlanger Mannschaft, die nicht umsonst ganz da oben steht, alles gegeben hat“, so ASV-Trainer Faruk Maloku.
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