Fußball-Bayernligist SV Donaustauf hat es verpasst, dem punktgleichen Spitzenduo Eintracht Bamberg und DJK Gebenbach bis auf zwei Zähler Rückstand auf die Pelle zu rücken: Nach sieben Siegen am Stück mussten sich die Gastgeber im Nachholspiel gegen den ASV Cham mit einem 2:2 (1:1) zufriedengeben. Während die Truppe von Trainer Stefan Wagner weiter auf dem vierten Platz verharrt, kletterte der Oberpfalz-Rivale auf Rang neun.
Auf der gefühlten Buckelpiste ging Cham zweimal in Front: Ilhami-Ediz Medineli zum 0:1 (19.) und Andreas Kalteis zum 1:2 (48.) trafen unbedrängt mit einem Schuss ins lange Eck – für beide jeweils der neunte Saisontreffer. Jeweils den Ausgleich markierte wiederum Lukas Dotzler: zunächst mit einem Geschoss von der Strafraumgrenze (23.), später mit einem Aufsetzer aus 22 Metern, bei dem Chams Keeper Julio Peutler eine schlechte Figur abgab (76.). Donaustaufs Neuner schraubte somit seine Ausbeute auf nun 17 Tore in die Höhe.
Die Schlüsselszene ereignete sich unmittelbar vor Chams 2:1, als Kevin Hoffmann nach einem Solo auf Julio Peutler zusteuerte, der Ball im letzten Augenblick versprang und Staufs eigentlich technisch versierter Zehner das Gehäuse gleich um sechs Meter verfehlte (47.). Die widrigen Bodenverhältnisse machten sich auch in den Zweikämpfen bemerkbar. Die Bälle versprangen so unberechenbar, dass die Duelle unweigerlich in Foulspielen mündeten. Sechs der insgesamt neun Gelben Karten kamen so zustande. Derweil war das Gelb-Rot für SVD-Innenverteidiger Darius Amados mehr als unnötig: Zweimal verzettelte sich der Winterzugang ohne Not, zweimal leistete sich Amados ein taktisches Foul (43., 58.).
Trainer Wagner: Ärger über Platz, Freude über Moral seiner Elf
Donaustauf verpasste in der ersten Hälfte weitere Treffer: Jonas Goss traf den Außenpfosten (26.), der alleingelassene Kevin Hoffmann geriet nach einem fahrigen Zuspiel beim Abschluss in Rückenlage und verzog (30.). Unteressen scheiterte Chams Ilhami-Ediz Medineli im zweiten Abschnitt am herausstürzenden Keeper Josef Jurasi (69.). In Überzahl ließen die Gäste mit nicht sauber zu Ende gespielten Kontern das mögliche 3:1 liegen.
Nach dem 2:2 übernahm Stauf in Unterzahl plötzlich das Kommando, hatte nun deutlich mehr Ballbesitz. In den Schlusssekunden forderte Trainer Stefan Wagner vehement einen Strafstoß, als Imran Krasniqi im Sechzehner zu Fall kam. „Der Boden war eine Vollkatastrophe, das hatte mit Fußball nicht viel zu tun, das war Hauruck“, bilanzierte Wagner treffend, um dann „das Positive“ herauszuheben: „Was meine Leute mit zehn Mann für eine Moral gezeigt hat, davor ziehe ich meinen Hut.“
