Bayernliga Nord
Nach 2:1 gegen Würzburg: DJK Gebenbach ist Vizemeister und träumt weiter von der Regionalliga

29.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:15 Uhr
Johannes Berner

Mit einem 2:1-Erfolg im Saisonfinale der Bayernliga Nord löste die DJK Gebenbach am Samstag zuhause das Ticket für die Aufstiegsrelegation in die Regionalliga. Foto: Brückmann

Die DJK Gebenbach gewann im Saisonfinale am 34. Spieltag der Bayernliga Nord gegen den Würzburger FV mit 2:1 und darf weiter vom Aufstieg in die Regionalliga träumen. Am Dienstag geht es nun in der Relegation gegen die SpVgg Ansbach.

Vor dem Spiel wurden am Urspringer Weg drei langjährige Spieler für ihre Verdienste verabschiedet. Nach sechs Jahren und 201 Spielen verlässt Julian Ceesay die Oberpfälzer am Saisonende. Außerdem wurden Andre Biermeier und Angreifer Marco Seifert, der ebenfalls sechs Jahre für Gebenbach kickte, in 172 Spielen 52 Tore erzielte und 35 Vorlagen beisteuerte, für ihre Einsätze gedankt.

Vom Anstoß weg versuchten sich beide Mannschaften sofort in die Partie zu kämpfen, wobei Würzburg der bessere Start gelang. Fast hätten die Franken die Hausherren früh kalt erwischt und wären mit dem ersten Angriff in Führung gegangen. Doch der Würzburger Stürmer Moritz Gündling stand bei seinem Tor klar im Abseits (3.). Zurecht gab der Unparteiische den Treffer nicht. Chancen auf beiden Seiten waren in der Anfangsphase überhaupt Mangelware. Gebenbach tat sich schwer, sich gegen gut gestaffelte Würzburger Chancen zu entwickeln und ließ einiges vermissen.

Nico Becker muss verletzt runter



Es lief ausgerechnet im Saisonfinale nicht viel zusammen. Der nächste Schock folgte sogleich. Plötzlich blieb Nico Becker im Mittelkreis liegen. Nach einer Verletzung musste der Offensivspieler ausgewechselt und durch Andreas Graml ersetzt werden (8.). Der Tabellenachte aus Würzburg kam deutlich besser ins Spiel als die DJK und erspielte sich weitere Chancen. In der 14. Minute wäre es beinahe erneut passiert. Würzburg kombinierte sich zu einfach durch Abwehr hindurch. Am Ende verfehlte der Stürmer der Gäste knapp das Ziel (14.).

Das Spiel plätscherte im weiteren Verlauf vor sich hin und erinnerte keineswegs an ein entscheidendes Endspiel um die Vizemeisterschaft und die Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga. Insgesamt präsentierte sich die DJK im ersten Durchgang sehr schwach. Würzburg war der Führung deutlich näher, verpasste jedoch die Chancen zu nutzen. Deshalb ging es mit einem torlosen 0:0 in die Kabine.

Ein Elfmeter als Türöffner für die DJK Gebenbach



Mit Wiederbeginn des zweiten Durchgangs entwickelte Gebenbach deutlich mehr Durchschlagskraft und Willen. In der 60. Minute wäre der Tabellenzweite fast selbst in Führung gegangen. Nach einem Eckball fiel der Ball plötzlich Marco Seifert vor die Füße, der zu überrascht wirkte und den Ball nicht entscheidend hinter die Linie drücken konnte. Im Gegenzug konterten die Gäste. Gebenbach durfte sich bei Lindner bedanken, der die Chance des Stürmers mit dem Fuß gerade noch vereitelte (61.). In der Schlussphase wurde die DJK zwingender, doch Ceesay verfehlte deutlich das Gehäuse (68.).

Um 15.34 Uhr war es dann aber so weit: Gebenbach ging nach einem Elfmeter mit 1:0 in Führung und war zu diesem Zeitpunkt Vizemeister. Fabian Vogl zeigte Nerven aus Stahl, verwandelte den Strafstoß sicher und brachte die Zuschauer zum Ausflippen (76.). Kurz vor Schluss machte die DJK alles klar. Stürmer Marco Seifert baute in der 82. Minute die Führung aus. Im Anschluss erhitze der Treffer die Gemüter, es gab eine Rudelbildung, die sich allerdings schnell wieder auflöste.

In der Schlussphase machten die Gäste durch Julian Wild den Anschlusstreffer zum 2:1 (88.). Doch am Ende brachte die DJK den Sieg über die Zeit.
Gebenbach ist damit Vizemeister und hat weiterhin die Chance in die Regionalliga aufzusteigen. In der ersten Relegationsrunde treffen die Oberpfälzer nun auf den Regionalligisten SpVgg Ansbach, der die Saison auf Rang 15 abschloss und nur wegen des minimal schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zu Türkgücü München (14.) nachsitzen muss. Trotz einer Punkteausbeute von 50 Zählern zittern die Franken wie Eichstätt (16.), die auf den Zweiten der Südstaffel Memmingen treffen, also um den Klassenerhalt in Deutschlands vierthöchster Liga.

Ansbach geht als Favorit in die Partie



Allerdings ist die individuelle Stärke der Ansbacher, die mit Patrick Kroiß (Kreuzbandriss) seit der Winterpause auf einen ihrer wichtigsten Torgaranten verzichten müssen, enorm. Coach Kai Hempel warnt daher zurecht vor dem Favoriten aus dem Frankenland. „Ansbach ist es gewohnt über eine ganze Saison auf einem sehr hohen Niveau zu spielen. Für uns ist es so, dass wir uns anpassen müssen. Wir dürfen nicht ins offene Messer laufen. Ansbach hat in der Regionalliga 50 Punkte geholt. Das spricht schon von einer gewissen Klasse. Sie sind sehr fit und körperlich sehr gut. Das wird ein Brett.“

Anpfiff ist am Dienstag um 18.30 Uhr. Das Rückspiel bei den Franken findet am Freitag (18.30 Uhr) statt.