Der VfB Eichstätt scheint sein Elfmeter-Trauma überwunden zu haben. Beim 4:2-Sieg über den TSV Abtswind zum Abschluss der Hinrunde in der Bayernliga Nord verwandelte Jonas Fries in seinem 150. Punktspiel für den VfB alle zwei Versuche vom ominösen Punkt.
Fries und Pascal Schittler hatten in dieser Spielzeit schon jeweils einen Elfmeter vergeben. Zudem waren zuvor die Elfmeter-Schießen sowohl in der Regionalliga-Relegation gegen den TSV Buchbach und den FC Eintracht Bamberg als auch im Totopokal gegen den TSV Aindling verloren gegangen.
VfB Eichstätt dreht frühen Rückstand
Als Schiedsrichter Hannes Hemrich in der zwölften Minute vor 300 Zuschauern zum ersten Mal auf den Punkt zeigte, lagen die Hausherren schon mit 0:1 im Hintertreffen. Fabio Groß (10.) hatte eine scharfe Hereingabe auf den kurzen Pfosten unhaltbar ins lange Eck verlängert. Nachdem dann Max Hillenbrand an die Hand geschossen wurde, übernahm Spielführer Fries die Verantwortung und markierte den 1:1-Ausgleich. Trainer Dominic Rühl hatte die Ausführung „tiefenentspannt“ verfolgt, wie er später berichtete, „weil Friesi grundsätzlich ein sehr sicherer Schütze ist.“ Handgestoppte 62 Sekunden nach diesem Treffer jubelte der VfB erneut: TSV-Keeper Felix Reusch konnte einen Schuss von Fries zunächst zwar noch reaktionsschnell abwehren, doch „Aushilfsstürmer“ Daniel Hofrichter (13.) drückte den Abpraller zum 2:1 über die Linie.
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In der Folgezeit war VfB-Keeper Felix Junghan das eine oder andere Mal gefordert. Mit tollen Paraden verhinderte der 31-jährige Schlussmann aber einen weiteren Gegentreffer. Nach einem Foulspiel an Hofrichter wurde dem VfB Eichstätt kurz vor der Halbzeit erneut ein Elfmeter zugesprochen. Abermals übernahm Fries (44.) die Verantwortung, verlud Reusch und sorgte für die 3:1-Pausenführung. „Irgendwie war es eine komische, sehr intensiv geführte erste Hälfte. Wir haben fußballerisch ein bisschen gebraucht, um in die Partie zu finden. Wie aus dem Nichts fiel dann das 0:1. Aber die Jungs haben sich gleich aufgebäumt und mit viel Druck das Spiel gedreht. Auch defensiv haben wir viele Situationen gut gelöst“, resümierte ein zufriedener Rühl.
Anschlusstreffer bringt dem VfB nicht aus der Fassung
Die Gäste kamen in der 49. Minute auf 2:3 heran. Alfred Dußler hatte einen Foulelfmeter souverän verwandelt. Doch der eingewechselte Ferat Nitaj (57.) stellte nach einer sehenswerten Kombination über Pascal Schittler und Nik Leipold den alten Abstand wieder her – 4:2. In der Schlussphase scheiterte Nitaj per Kopf noch am Querbalken. „Abtswind war der erwartet schwere Gegner. So wie ich das im Vorfeld prophezeit hatte. Wir haben aber eine hohe Laufbereitschaft an den Tag gelegt und den Gegner mit hohem Einsatz vom Tor weggehalten“, sagte Rühl.
Eichstätt ist nach der Hinrunde mitten im Titelkampf
Dank des elften Saisonsieges belegt der VfB Eichstätt weiterhin den ersten Tabellenplatz. Den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters kann er allerdings noch nicht für sich beanspruchen. Dieser wird nämlich erst am Dienstag vergeben, wenn der derzeit drittplatzierte SC Eltersdorf das Nachholspiel gegen die DJK Gebenbach bestreitet und mit einem Sieg an den Eichstättern vorbeiziehen könnte. „Auf den Titel lege ich aber ohnehin keinen Wert. Mir war einfach nur wichtig, dass wir gegen Abtswind gewinnen. Und das ist uns eindrucksvoll gelungen“, sagte Rühl. Für den VfB startet die Rückrunde am kommenden Samstag (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Weiden, die das Hinspiel mit 2:1 gewinnen konnte.
EK
VfB Eichstätt: Junghan, Jo. Zimmermann, Bösl, Schraufstetter, Hofrichter (90.+2), Leipold (89. Raimann), Ruiu (74. Weglehner), Lukic (42. Nitaj), Fries, Lamprecht, Schittler. – Tore: 0:1 Groß (10.), 1:1 Fries (12./Elfmeter), 2:1 Hofrichter (13.), 3:1 Fries (44./Elfmeter), 3:2 Dußler (49./Elfmeter), 4:2 Nitaj (57.). – Schiedsrichter: Hemrich (Urspringen). – Zuschauer: 300.