Unentschieden gespielt, und am Ende doch verloren. Das Spitzenspiel zwischen dem Zweitplatzierten VfB Eichstätt und dem Tabellenführer ATSV Erlangen, das seinem Namen zu keiner Zeit gerecht wurde, hatte am Samstagnachmittag vor 470 Zuschauern zwei Ergebnisse zu bieten: das Punktspiel der Bayernliga Nord endete torlos 0:0, die zeitgleich als Qualifikationsrunde für die 1. BFV-Totopokalrunde gewertete Begegnung ging mit 3:5 nach Elfmeterschießen an die Gäste, nachdem einzig VfB-Akteur Ferat Nitaj gescheitert war.
Timo Meixner vergibt in der Nachspielzeit
Dabei hätte der VfB Eichstätt in einer äußerst chancenarmen Partie kurz vor Schluss als „doppelter“ Gewinner vom Platz gehen und seinem Trainer Dominic Rühl ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk machen können. In der dritten Minute der Nachspielzeit bekam nämlich der für den verletzten Arif Ekin (50.) eingewechselte Timo Meixner den Siegtreffer auf dem Silbertablett serviert, schoss aber freistehend aus vier Metern über das Tor. „Unterm Strich war es auf jeden Fall ein gerechtes Unentschieden“, stellte Rühl, der am Sonntag seinen 39. Geburtstag feierte, nach der Nullnummer fest. Der VfB-Trainer meinte aber auch, dass die Gäste „eher mit dem Unentschieden leben können und gar nicht mehr wollten“. Seine Truppe dagegen war gewillt, kam in der Offensive jedoch kaum zur Entfaltung und brachte über weite Strecken überhaupt nicht das auf das Feld, was man sich vorgenommen hatte. Ohnehin spielte sich viel im Mittelfeld ab, so dass im Grunde genommen beide Torhüter nahezu beschäftigungslos blieben. Selbst bei einer Großchance von Pascal Schittler (51.) musste ATSV-Torwart Emmanuel Agyekum seine Hände nicht einsetzen, weil der 25-jährige Schittler – nachdem eine Freistoßflanke von Kapitän Jonas Fries durchgerutscht war – aus kurzer Distanz am Tor vorbeischoss. Der Spitzenreiter aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken beschränkte sich überwiegend auf eine konzentrierte Defensivleistung. So war ein Distanzschuss von Lucas Markert, der den Querbalken touchierte, die einzige erwähnenswerte Torchance in den gesamten 90 Minuten.
Abstand zum Tabellenführer beträgt nur drei Punkte
Durch das Unentschieden hat der VfB Eichstätt den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Beide Teams trennen nach über einem Drittel der Saison – 13 von 34 Spieltagen sind absolviert – weiterhin drei Punkte. Der SC Eltersdorf, dessen Heimspiel gegen die DJK Gebenbach witterungsbedingt abgesagt werden musste, ist als Tabellendritter der erste Verfolger. Er hat auf den VfB vier und auf den ATSV sieben Zähler Rückstand. „Wir wollten in der Spitzengruppe dabei sein und das sind wir“, zieht Rühl eine erste Bilanz.
Rühl: „Wir müssen noch einmal zulegen“
Den neun Siegen stehen jeweils nur zwei Unentschieden und zwei Niederlagen gegenüber. Mit 26 Toren stellen die Eichstätter die zweitbeste Offensive, mit 14 Gegentreffern die drittbeste Defensive. Zudem sind sie zuhause noch ohne Niederlage. Der VfB-Coach zeigt sich folglich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden, weist aber auch daraufhin, dass noch jede Menge Arbeit auf einem steinigen Weg vor seinen Schützlingen liegt. „Bislang haben wir noch nichts erreicht. Wir dürfen uns deshalb nicht ausruhen und müssen in den zehn Spielen bis zur Winterpause schon noch einmal gewaltig zulegen, wenn wir uns weiterhin vorne festbeißen wollen“, sagt Rühl, dem ein Heimsieg gegen den ATSV Erlangen das liebste Geburtstagsgeschenk gewesen wäre. Es hat aber nicht sollen sein.
Seiner Truppe bleibt nun also nur noch die Möglichkeit, ihm ein nachträgliches Geschenk zu machen: nämlich mit einem Auswärtssieg beim TSV Neudrossenfeld. Die Partie findet bereits am Donnerstag, 3. Oktober (17 Uhr) statt.
EK
VfB Eichstätt: Junghan, Ekin (50. Meixner), Jo. Zimmermann, Hofrichter, Jan Zimmermann (72. Weglehner), Leipold, Nitaj, Fries, Lamprecht, Mayer, Schittler. – Tore: Fehlanzeige. – Schiedsrichter: Riedel (Horgau). – Zuschauer: 470.
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