Bayernliga Nord
Die erste Krise ist schon überstanden: FC Ingolstadt II beendet wechselhafte Hinrunde als Vierter

26.10.2024 | Stand 26.10.2024, 5:00 Uhr |
Julian Meier

Bislang der treffsicherste Ingolstädter: Jason Osei Tutu hat in der Hinrunde sieben Tore für die Jungschanzer erzielt. Foto: Meyer

Wenn der FC Ingolstadt II in der Bayernliga Nord auflief, bekamen die Zuschauer während der jetzt abgeschlossenen Hinrunde immer etwas geboten: Im Schnitt fielen 3,6 Treffer pro Partie mit Ingolstädter Beteiligung – nur bei Fortuna Regensburg passiert noch mehr. Insgesamt landeten mehr Schüsse im gegnerischen Tor als im eigenen (33:28). Das macht sich auch in der Tabelle bemerkbar: Nach Abschluss der Hinrunde belegen die Jungschanzer Rang vier, der Rückstand auf Spitzenreiter VfB Eichstätt beträgt gerade einmal drei Punkte. Doch es lief nicht immer so rund. Ein Rückblick auf die bislang gespielten 17 Partien.

Spieltag 1 bis 4: Ein furioser Auftakt

Viel war im Sommer von der alten U 21 nicht übriggeblieben: Im Zuge der Neuausrichtung hatten alle Führungsspieler und das gesamte Trainerteam um Thomas Karg den Verein verlassen. Mit dem neuen Coach Patrick Schönfeld und einer stark veränderten Mannschaft ging der FCI an den Start – und legte einen Turboauftakt hin. Nachdem die Ingolstädter bereits alle Vorbereitungsspiele gewonnen hatten, starteten sie auch in der Liga mit zwei Siegen. Im Derby gegen Eichstätt gab es den ersten Dämpfer (2:4), den die Schanzer mit einem 4:1-Sieg gegen Karlburg jedoch gleich wieder ausbügelten. Neun Punkte nach vier Partien – der FCI zeigte gleich zu Beginn, dass er sein selbstgestecktes Saisonziel „vorne mitmischen“ erreichen kann. Doch genauso überraschend wie der furiose Auftakt kam, war auch der darauffolgende Abschwung.

Spieltag 5 bis 10: Die erste Krise

Fünf Punkte aus sechs Spielen – diese Bilanz sagt eigentlich schon fast alles über die zweite Phase der Hinrunde aus. Die Misere begann mit einem bitteren Last-Minute-Ausgleich gegen Fortuna Regensburg (1:1) – das Team, das zuvor noch punktlos war. Von da an nahm mit jedem weiteren Nackenschlag das Selbstvertrauen beim FCI ab. Negative Höhepunkte waren die beiden Klatschen gegen Spitzenteam SC Eltersdorf (0:4) und gegen den aktuellen Tabellenzehnten TSV Kornburg (0:5). Ohne eine gravierende Veränderung wäre es wohl weiter steil bergab gegangen. Deswegen setzte Trainer Schönfeld erstmal an den Basics an, richtete seine Jungs mental wieder auf – und war damit erfolgreich.

Spieltag 11 bis 17: Im Stile eines Spitzenteams

Das 5:2 gegen die DJK Gebenbach war ein Befreiungsschlag, wie er größer kaum hätte sein können. Denn die Schanzer gewannen, obwohl sie zweimal in Rückstand lagen und dazu noch 76 Minuten in Unterzahl spielen mussten. „Mit Sicherheit hat uns das 5:2 gegen Gebenbach gutgetan. In so einer Phase mit drei Spielen ohne Sieg und keinem eigenen Tor diese Partie zu gewinnen, das muss man auch erstmal schaffen“, lobte Schönfeld. Von da an lief es plötzlich wie am Schnürchen: Zwei späte 1:0-Siege gegen den Würzburger FV und Jahn Regensburg II ließen das Selbstvertrauen wieder steigen, sodass plötzlich auch der bis dato so souveräne Tabellenführer ATSV Erlangen eine 1:3-Niederlage gegen die Ingolstädter einstecken musste. Sechs Siege am Stück haben den FCI weit nach vorne rücken lassen.

Gelingt gegen Abtswinderneut ein Sieg?

Vor dem Rückrundenauftakt an diesem Samstag (14 Uhr) gegen den TSV Abtswind bleibt Schönfeld aber zurückhaltend: „Es ist ein Auf und Ab. Irgendwie krass, aber tatsächlich ist jedes Spiel eng. Du musst jede Woche an dein Leistungsmaximum kommen, vor allem von der Intensität her.“ Die meisten Gegner würden weniger auf feinen Fußball als vielmehr auf Kampf und lange Bälle setzen. „Wenn wir es schaffen, da dagegenzuhalten und das annehmen, dann haben wir gute Chancen.“ Das gilt auch für das anstehende Heimspiel gegen Abtswind, bei dem Schönfeld auf Florian Pollack und Massimo Agostinelli (beide Bänderverletzung) verzichten muss. Zu Saisonbeginn hatten die Schanzer dank eines späten Treffers von Davide Sekulovic mit 2:1 gewonnen. Seitdem ist Abtswind nie weiter als auf Platz acht vorgerückt, aktuell sind sie Neunter. Die Schanzer treten dagegen als zweitbestes Heimteam mit der drittstärksten Offensive an. Eine klare Sache also? Nicht ganz. Denn die Bayernliga Nord ist immer wieder für Überraschungen gut. Genauso wie der FC Ingolstadt II.

DK