Bayernliga Nord
Debütant stellt Weichen auf Sieg: U19-Spieler Tom Keller bringt FC Ingolstadt II in Weiden in Führung

04.11.2024 | Stand 04.11.2024, 5:00 Uhr |
Julian Meier

Spektakulärer Einstand bei der U 21 des FCI: Tom Keller gelang gleich ein Tor. Foto: DK-Archiv

Die Verletztenmisere bei den Profis hat mittlerweile auch Auswirkungen auf das Bayernliga-Team des FC Ingolstadt. Weil Nachwuchsspieler den Kader in der 3. Liga auffüllen mussten, saßen bei den Jungschanzern am Samstagnachmittag genauso viele Feldspieler wie Torhüter auf der Ersatzbank. Von den drei Feldspielern war wiederum einer der Langzeitverletzte Din Alajbegovic, der noch gar nicht hätte spielen sollen, und ein A-Junioren-Spieler, der zum ersten Mal bei der U 21 dabei war. Doch am Ende war es ebenjener U 19-Spieler, der dem FCI gegen die SpVgg SV Weiden den Sieg bereitete.

Tom Keller wurde in der 63. Minute eingewechselt. Fünf Minuten später bekam er von Valentin Hoti den Ball serviert – und versenkte die Kugel eiskalt zum 1:0 (68.). Der 18-Jährige war in dieser Saison schon bei den A-Junioren mit sechs Treffern in zehn Spielen aufgefallen. Nachdem Johann Chirinos auch noch einen Freistoß direkt verwandelte (82.), stand der 2:0 (0:0)-Sieg der Schanzer schließlich fest.

Nicht in jedem Spiel „sechs Hundertprozentige“



Damit haben die Ingolstädter schon wieder zweimal in Folge gewonnen, seit neun Partien sind sie mittlerweile ungeschlagen. Restlos zufrieden war Trainer Patrick Schönfeld trotzdem nicht. „Wir haben mehr fürs Spiel gemacht und hatten viel mehr Kontrolle als letzte Woche. Aber wir haben es nicht geschafft, in einer hohen Frequenz zwingend vor das gegnerische Tor zu kommen“, monierte der FCI-Coach, der es aber auch nicht zu negativ sehen wollte: „Vielleicht müssen wir unsere Erwartungen ein wenig runterschrauben, dass wir in jedem Spiel sechs hundertprozentige Torchancen haben – vor allem auf solchen Plätzen wie heute. Es war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne.“

Ein Spaziergang war es aber nicht. Aufsteiger Weiden, immerhin das drittbeste Heimteam der Liga, überließ den Schanzern zwar den Ball, wurde aber immer wieder durch Umschaltsituationen und Standards gefährlich. „Da hatten wir schon einige brenzlige Situationen zu überstehen“, gab Schönfeld zu. Dazu hatte der FCI – wieder einmal – Pech mit dem Schiedsrichter. Schon in Durchgang eins nahm Markus Hertlein den Schanzern aus deren Sicht das vermeintlich sichere 1:0, als er einen Vorteil abpfiff, obwohl Stürmer Luka Klanac allein auf das gegnerische Tor zulief. Und dann stellte er nur vier Minuten nach dem 1:0 auch noch Mittelfeldchef Hoti mit Gelb-Rot vom Platz – eine viel zu harte Entscheidung, wie der Unparteiische nach dem Spiel selbst zugab. „Der Schiedsrichter hat heute keine gute Leistung gezeigt. Ich fand aber sehr positiv – im Vergleich zu vielen anderen Bayernliga-Schiedsrichtern –, dass er mit uns gesprochen und versucht hat, seine Entscheidungen zu erklären. Dann ist es leichter, das zu akzeptieren“, sagte Schönfeld.

Derby gegen den VfB Eichstätt wartet



Dennoch: Die Schanzer haben mittlerweile bereits sieben Rote und drei Gelb-Rote Karten hinnehmen müssen – aus ihrer Sicht war ein Großteil davon fragwürdig bis unberechtigt. „Das ist schon ein Muster, das sich bei uns durchzieht – was sehr schade ist“, meinte Schönfeld nach dem Weiden-Spiel, bei dem er auf den Platzverweis personell kaum reagieren konnte – zu diesem Zeitpunkt saßen nur noch Alajbegovic und drei Torhüter auf der Ersatzbank.

Der Sieg war trotzdem wieder mal ein Zeugnis von mannschaftlicher Geschlossenheit. Und die soll auch am kommenden Samstag (14 Uhr) beim Derby helfen, schließlich steht gegen den VfB Eichstätt noch eine Revanche aus.

DK


FC Ingolstadt II: Dehler – Rausch, Ackermann, Agostinelli, Atak – Hoti, Chirinos (90.+1. Alajbegovic) – Pestel (55. Sekulovic), Osei Tutu, Souleymane – Klanac (63. Keller).
Tore: 0:1 Keller (68.), 0:2 Chirinos (82.). – Gelb-Rote Karte: - / Hoti (72. wiederholtes Foulspiel). – Schiedsrichter: Hertlein (Dinkelsbühl). – Zuschauer: 647.