Bayernliga Nord
Das Momentum nutzen: FC Ingolstadt II reist als Tabellenführer zum kriselnden SV Fortuna Regensburg

21.11.2024 | Stand 21.11.2024, 17:36 Uhr |
Julian Meier

Steht nach seinem internationalen Einsatz wieder zur Verfügung: Aurel Kuqanaj vom FC Ingolstadt II, der zuletzt mit der U 21 des Kosovo unterwegs war. Foto: Meyer

Wer hätte das vor der Saison für möglich gehalten? Nach 21 Spieltagen führt der FC Ingolstadt II die Tabelle der Bayernliga Nord an, seit elf Partien sind die Jungschanzer ungeschlagen. Es wirkt, als würde die Mannschaft schon seit Jahren zusammenspielen – dabei ist der Großteil erst im Sommer zur U 21 gestoßen. Vor dem letzten Auswärtsspiel des Jahres bei Fortuna Regensburg (Samstag, 14 Uhr) muss Trainer Patrick Schönfeld nun aber auf die Euphoriebremse drücken.

„Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen, aus der Trainingswoche und aus der anstehenden Partie immer das Bestmögliche rauszuholen. Am Ende schauen wir dann, was dabei rauskommt“, sagt der FCI-Coach. Durch das 4:1 gegen Schlusslicht TSV Karlburg hatte sein Team am vergangenen Wochenende erstmals die Tabellenspitze erobert. Die Jungs hätten sich nach dem Spiel zwar darüber gefreut, aber es sei trotzdem „kein großes Thema bei uns“, wie Schönfeld erklärt.

Kuqanaj und Hoti wieder dabei



Mit jedem weiteren Sieg wächst allerdings auch die Gefahr, dass beim FCI der Schlendrian einkehrt. Das ist Schönfeld und seinem Trainerteam sehr wohl bewusst: „Dafür sind wir da, um die Jungs immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Im Prinzip hat jeder, der bei uns ist, den Traum, Profi zu werden. Deshalb geht es eher darum, dass die Entwicklung passt.“

Aktuell gibt es da nicht viel zu mäkeln. Selbst wenn wie zuletzt einige Spieler fehlen, ist kein Leistungsabfall erkennbar. Noch dazu, wenn von der U 19 ein Spieler wie Tom Keller nachrückt, der bislang zweimal eingewechselt wurde und dabei zweimal getroffen hat. Ob Keller auch am Samstag wieder gebraucht wird, dürfte maßgeblich davon abhängen, wie viele U 21-Spieler Profi-Trainerin Sabrina Wittmann am Sonntag für das Spiel gegen Osnabrück nominiert. Die Verletzungsmisere im Drittliga-Kader hat sich zuletzt allerdings eher noch verschlechtert. Immerhin kann Schönfeld wieder mit Aurel Kuqanaj und Valentin Hoti planen, die zuletzt bei der U 21-Nationalmannschaft des Kosovo verweilten.

Gastgeber Fortuna Regensburg als Wundertüte



Wie stark der nächste Gegner wird, ist kaum vorherzusagen. Fortuna Regensburg spielt bislang eine Saison der Extreme: Gestartet sind die Regensburger mit vier Niederlagen, dann folgte eine Serie von 13 Partien ohne Niederlage, darunter ein saftiges 5:0 gegen den damaligen Tabellenführer ATSV Erlangen. Zuletzt gab es dann wieder vier Pleiten in Folge. Das macht unter dem Strich nur Rang neun, 16 Punkte hinter dem FCI. Auch Schönfeld kann nur rätseln, warum die Elf von Arber Morina bislang so inkonstant spielt: „Vom Potenzial her ist das schon eine Mannschaft, die ich in den Top-5 sehe. Schwer zusagen, warum sie wieder in eine Ergebniskrise geschlittert sind.“

Vorsicht dürfte dennoch angebracht sein, denn schließlich gelang es der Fortuna in der Hinrunde eben genau gegen den FCI, die Trendwende einzuleiten. Das späte 1:1 im ESV-Stadion war der Startpunkt für ihre Aufholjagd, während die Jungschanzer in ihre erste Krise schlitterten.

Ist der FCI nun gefestigt genug, um eine Wiederholung zu vermeiden? „Das kann immer mal passieren, gerade bei einer jungen Elf. Aber ich glaube schon, dass wir weiter sind als am Anfang der Hinrunde“, sagt Schönfeld.

DK, Foto: Meyer