Kann der VfB Eichstätt auch Spitzenspiele? Diese Frage stellte sich vor dem fünften Spieltag der Bayernliga Nord, nachdem die Schützlinge um Trainer Dominic Rühl in der Vorsaison gegen die Mannschaften aus den Top-7 – und zwar beim 4:1 gegen den Vierten TSV Abtswind – gerade einmal einen Sieg einfahren konnten. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung um den Doppelpacker Pascal Schittler (29., 37.) erbrachten die Grünhemden beim 2:1 (2:0)-Erfolg über den SC Eltersdorf aber auch diesen Beweis.
Rühl hatte seine Startelf im Vergleich zum Pokal-Aus beim TSV Aindling komplett umgebaut. Mit Daniel Hofrichter, Florian Lamprecht und Jonas Perconti durfte lediglich ein Trio erneut von Beginn an ran. Für Letztgenannten war die Partie allerdings nach einer Viertelstunde schon wieder beendet; verletzungsbedingt wurde Perconti durch Jan Zimmermann ersetzt. „Bei Jonas war die Kniescheibe rausgesprungen“, berichtete Rühl nach dem Schlusspfiff.
Ex-Trainer Mattes unter den Zuschauern
Vor 510 Zuschauern – darunter Ex-Coach Markus Mattes – änderte sich am Spiel dadurch zunächst nichts. Beide Teams agierten weiterhin taktisch abwartend, wollten kein allzu hohes Risiko eingehen und waren eher auf Sicherheit bedacht. Nennenswerte Torchancen waren folglich nicht zu verzeichnen. Erst ein Geniestreich von Jonas Fries leitete dann nach 29 Minuten den Eichstätter Führungstreffer ein. Der VfB-Kapitän hebelte mit einem wunderschönen Pass in die Schnittstelle auf Schittler die Eltersdorfer Hintermannschaft aus; und Schittler schüttelte nicht nur den letzten verbliebenen Gegenspieler Patrick Ort ab, sondern blieb vor Torwart Oleksandr Churilov auch noch cool und vollendete eiskalt zum 1:0. Dieses Tor gab den Hausherren Auftrieb und sie legten davon beflügelt bei herrlichem Fußballwetter wenig später mit einer Doppelpasskombination das 2:0 nach. Nik Leipold, Schittler, Leipold mit dem Abschluss und wiederum Schittler (37.) per gedankenschnellem Hacken-Abstauber aus drei Metern ins Tor. „Trotz unserer Ausfälle und obwohl wir die Viererabwehrkette umbauen mussten, haben wir eine bockstarke erste Hälfte gespielt. Wir haben überhaupt nichts zugelassen“, fasste Rühl zusammen.
Dass dieses Halbzeitergebnis Gäste-Coach Bernd Eigner überhaupt nicht schmeckte, merkte man an seiner Reaktion, weil er gleich dreimal wechselte. Frischen Wind brachten aber auch die Neuen nicht.
VfB Eichstätt lässt erneut einige Chancen liegen
Vielmehr diktierte der VfB das Geschehen. Einziges Manko: Sehr gute Torchancen zur endgültigen Entscheidung wurden liegen gelassen. So lupfte beispielsweise Schittler (49.) einen gefühlvollen Heber aus 25 Metern um Haaresbreite über den Querbalken und Hofrichter (51.) sowie Fries (52.) scheiterten mit satten Schüssen nur knapp. „Da hätten wir den Deckel draufmachen müssen“, sagte Rühl. Umso mehr fiel dann auf der anderen Seite wie aus dem Nichts der 1:2-Anschlusstreffer, als Ort (54.) mit einem 15-Meter-Schuss erfolgreich war. Nun begann das große Zittern, die Rühl-Truppe wirkte verunsichert. Richtig brenzlig wurde es aber nur in der 87. Minute, da jedoch schob Felix Rippert (87.) die Kugel am rechten Pfosten vorbei. Als Schiedsrichter Marcel Krauß die Partie dann mit fünf Minuten Nachschlag abgepfiffen hatte, war es offiziell: Der VfB Eichstätt kann auch Spitzenspiel!
VfB Eichstätt: Junghan, Ekin, Bösl, Perconti (19. Jan Zimmermann), Schraufstetter (82. Nitaj), Hofrichter, Leipold (90+4. Weglehner), Meixner, Fries, Lamprecht, Schittler. – Tore: 1:0 Schittler (29.), 2:0 Schittler (37.), 2:1 Ort (54.). – Schiedsrichter: Marcel Krauß (FC Bayern Fladungen). – Zuschauer: 510.
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