Ammerthal – Nach dem Sieben-Tore-Spektakel gegen Eintracht Münchberg (4:3) hätte es der FC Ingolstadt II wohl unterschrieben, wenn man ihm ein geruhsameres Spiel angeboten hätte. Ein bisschen mehr Action als beim torlosen Remis gegen die DJK Ammerthal hätte es dann aber durchaus sein dürfen. Erstmals in dieser Saison in der Bayernliga Nord fiel kein Tor in einer Partie mit Ingolstädter Beteiligung.
„Am Ende kann ich mit dem Punkt leben. Wir haben zu Null gespielt, haben uns dagegengestemmt, können aber in der zweiten Halbzeit noch besser Fußball spielen“, meinte FCI-Trainer Patrick Schönfeld. Besonders das Spiel im letzten Drittel bleibt weiter ausbaufähig – obwohl in der vergangenen Trainingswoche genau darauf der Fokus gelegen war. „Es hat auch heute wieder ein bisschen die Abgezocktheit gefehlt. Da gilt es, weiter daran zu arbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen“, stellte Schönfeld klar.
Chancen waren ja schließlich da: Bereits nach fünf Minuten hätte der FCI in Führung gehen müssen, als Said Souleymane frei vor Ammerthals Keeper Christopher Sommerer auftauchte, doch der Hexer vom Spiel gegen Eichstätt parierte erneut glänzend, den Nachschuss setzte Micah Ham neben das Tor.
Die Schanzer waren auch danach das spielbestimmende Team, doch die letzte Konsequenz fehlte in ihren Offensivaktion häufig. Nach einem eher lauen Sommerkick wäre zehn Minuten vor der Pause fast aus dem Nichts die Führung für die Gastgeber gefallen: Dragan Lazarevic setzte sich vor der Mittellinie gegen drei Ingolstädter durch, Fabio Pirner spielte gedankenschnell in den Lauf von Michael Janner, der allein vor FCI-Torhüter Maurice Dehler auftauchte. Letzterer behielt aber die Nerven und wehrte zur Ecke ab. Die Ammerthaler witterten nun Morgenluft, wirklich in Gefahr bringen konnten sie den Kasten der Ingolstädter aber auch nicht.
Recht viel änderte sich an der Spielstatik auch nach dem Seitenwechsel nicht. Ingolstadt hatte meistens den Ball, es mangelte den Gästen aber an Tempo, um die dicht gestaffelte Abwehrreihe der Hausherren vor ernsthafte Probleme zu stellen. Ein Gastgeschenk von Daniel Gömmel führte zur ersten wirklichen Chance der Ingolstädter im zweiten Durchgang: Emre Gül machte nach Gömmels Fehlpass das Spiel schnell, Sekulovic leitete mit der Hacke weiter und Souleymane scheiterte einmal mehr an Sommerer (57.). Auf der Gegenseite musste sich Dehler beim Heber von Kevin Mutove ordentlich strecken, konnte den Ball aber über den Querbalken lenken (62.).
Das Spiel blieb bis zum Schluss zerfahren. Es gab viele lange Bälle, viele Standards, aber wenig gelungene Offensivaktionen. „In der zweiten Halbzeit hat die Genauigkeit und die Überzeugung gefehlt“, kritisierte Schönfeld. Nachdem in der Nachspielzeit auch eine Direktabnahme von Valentin Hoti in der Abwehr der Gastgeber hängen geblieben war (90.+5), war die Nullnummer schließlich amtlich.
„Aufgrund der ersten Halbzeit hätten wir es vielleicht einen Tick mehr verdient gehabt, aber insgesamt ist es ein gerechtes Unentschieden“, meinte Schönfeld. Die nächste, noch deutlich schwerere Prüfung steht für sein Team bereits am Horizont: Am kommenden Sonntag (11 Uhr) empfangen die Schanzer Eichstätt-Bezwinger ASV Neumarkt. Da täten Tore dringend Not, um in der Spur zu bleiben.
FC Ingolstadt II: Dehler – Rausch, Nduka, Lechner, Atak – Ham (64. Kuqanaj), Hoti, Gül (72. Chirinos), Souleymane – Osei Tutu (86. Öztürk), Sekulovic. – Schiedsrichter: Schuster (Hohenau). – Zuschauer: 250.
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