Fast die gesamte erste Hälfte lang ist es am Samstag nicht gut um den ASV Neumarkt in seinem Bayernliga-Heimspiel gegen den Würzburger FV 04 gestanden.
Obwohl die Neumarkter nach der Halbzeitpause immer mehr das Kommando übernommen hatten, gerieten sie spät (78. Minute) doch noch in Rückstand. Als die vierte Heimniederlage zum Ende der Hinrunde fast schon beschlossene Sache war, kam der große Moment von Philipp Nutz (83.).
Soweit die Kurzfassung der 90 plus drei Minuten eines temporeichen, gutklassigen Bayernliga-Spiels vor gerade einmal rund 100 Zuschauern.
Viele Fragen nach dem Spiel
Die Neumarkter Fans u hätten sich nach dem Spiel folgende Fragen stellen können: Was wäre geworden, hätte Torwart Nick Guttenberger nicht drei hochkarätige Chancen der Gäste vereitelt? Was, wäre in der 37. Minute ein von den Neumarktern kräftig eingeforderter Handelfmeter doch gegeben worden? Und was, wenn Trainer Jochen Strobel in der 66. Minute nicht das glückliche Händchen mit der Einwechslung des späteren Torschützen Nutz gehabt hätte? Hätte, wäre, wenn: Auf diese drei hypothetischen Fragen gab es mit dem 1:1 die real-existierende Antwort.
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8., 12. und 37. Minute: Das waren die Daten von drei entscheidenden Szenen in der ersten Halbzeit. Denn in diesen Minuten zeigte sich, dass die ASV-Hintermannschaft mit Nick Guttenberger einen reaktionsschnellen und im Stellungsspiel überragenden jungen Torhüter in ihrem Rücken hat.
Doch dieser alleine hätte auch nicht dazu beitragen können, dass die auf mehreren Positionen umgebaute Mannschaft ein ganz anderes Gesicht gezeigt hat als die Startelf bei der 0:3-Pleite neun Tage zuvor in Gebenbach. Dieses Mal wurde jeder ballführende Gegenspieler sofort angelaufen. Statt ideenlos nur lange Pässe nach vorne zu schlagen, wurde auch auf schnellen Kombinationsfußball gesetzt.
Freilich: Die beschriebenen Qualitäten kamen erst nach der Pause verstärkt zum Vorschein. Vor dem Seitenwechsel schafften es die Gäste aus Unterfranken, wie eine Heimmannschaft aufzutreten. Die tiefstehenden Neumarkter wurden bedenklich nahe am und im Strafraum in die Defensive gedrückt. Doch die 31. Minute hätte das Spiel auf den Kopf stellen können.
Da forderten die Neumarkter vehement einen Handelfmeter. Das war passiert: Zur Abwehr einer hohen Flanke war Würzburgs Marcel Fischer hochgesprungen. Dabei touchierte der Ball dessen rechten Arm. Zum Entsetzen der Neumarkter entschied sich Schiedsrichter Daniel Reich aus Heubach (bei Bamberg) gegen das, was Neumarkter Spieler und Trainer wollten.
Turbulente Schlussphase
Ab Beginn der zweiten Hälfte neigte sich die Waage immer mehr in die andere Richtung: Ab da hatte der ASV mehr vom Spiel. Wer auf eine Führung der Gastgeber hoffte, wurde in der 78. Minute kalt geduscht: Bei einem schnellen Gegenangriff über rechts waren die Neumarkter nur Zuschauer, bis Fabio Hock den Ball über die Torlinie gedrückt hatte.
Doch die Gastgeber sollten sich bald darauf für ihr Engagement belohnen: In der 83. Minute kam der 16 Minuten zuvor eingewechselte Philipp Nutz nach einer Ecke an den Ball: Sein Volley-Schuss rauschte zum Ausgleich ins Netz.
ASV-Trainer Jochen Strobel freute sich über den „verdienten Gewinn“ eines Punktes. Im ersten Spiel der Rückrunde erwartet der ASV am kommenden Samstag Jahn Regensburg II.