Der ASV Neumarkt spielte die beste erste Halbzeit der Bayernliga-Saison, ging mit 2:1 verdient in die Pause – und verlor doch mit 2:3 beim ATSV Erlangen. Dabei zeigten die Hausherren den Gästen, was Effizienz ist. Vier große Torchancen reichten zum Sieg.
Der ASV hingegen hatte eine viel größere Zahl an Chancen. Und doch ging er nur mit einem viel zu dünnen 2:1-Vorsprung in die Halbzeit. Diese begann für Neumarkt mit einem Schönheitsfehler. Für die Führung des ATSV hatte der kaum zu bremsende Geremi Perera in der vierten Minute gesorgt. Als der sträflich unbedrängt gelassene Perera in Mittelstürmerposition abzog und damit auch noch ASV-Torwart Nick Guttenberger verlud.
Bergler gleicht für den ASV Neumarkt aus
Danach geschah Verblüffendes: Der ASV zeigte sich nicht geschockt. Gleich nach dem Anstoß kam Bergler zum Schuss. Der Winkel war aber zu spitz. Florian Hausner (11.) und Leon Gümpelein (18. Minute trotz seiner Zwei-Mann-Dauerbewachung) hatten die nächsten guten Chancen. Der Ausgleich war überfällig. In der 31. Minute erkämpfte sich Gümpelein nach einer hohen Flanke den Ball und bediente Bergler. Der fackelte am rechten Ecke des Strafraums nicht lange und jagte den Ball mit einem Flachschuss ins Tor. Und es kam noch besser.
In der 38. Minute wusste sich Gümpeleins Doppelbewachung nicht anders zu behelfen, als diesen im Strafraum mit einem Foul zu bremsen. Strafstoß! Elfmeter-Spezialist Jonas Marx trat an: Wie gewohnt kurzer Anlauf und dieses Mal hoch in die Richtung Tormitte. Dort schlug der Ball zum 2:1 ein.
Was für ein Zwischenstand und das beim Tabellendritten! Es hätte noch besser kommen können. Nein: Müssen! Kurz vor dem Seitenwechsel (Bergler) und kurz danach. Die Doppelchance in der 48. Minute durch Alexander Braun und Alexander Moratz sowie die große Möglichkeit für Selim Mjaki, als dieser in de 51. Minute nach tollem Antritt den Ball knapp neben den linken Pfosten ins Aus setzte, hätten mehr verdient. Laufstark, überlegtes Spiel aus der Abwehr heraus und kaum Fehlpässe. Es sah so gut für den ASV aus.
Freistoß-Tor entscheidet das zugunsten Erlangens
Doch nach einer Stunde schafften es die Erlanger, immer besser ins Spiel zu kommen. Dennoch: Gemessen an den Spielanteilen fiel der Ausgleich durch Perera aus dem Nichts heraus (66.). Ob wenigstens eine Punkteteilung möglich wäre? Diese Hoffnung zerstörte Erlangens Lucas Markert in der 73. Minute mit seinem rechten Zauber-Füßchen. 30 Meter vor dem ASV-Tor trat Markert in Richtung Guttenberger einen Freistoß, der Ball flog mit raffiniertem Effet um die Drei-Mann-Mauer und schlug unhaltbar für den ASV-Torwart zum 3:2 für die Hausherren ein.
Diesmal saß der Schock bei den Neumarktern, denen danach nichts mehr gelang.