Spontane Feier im Mannschaftsbus
Zweitliga-Fußballerinnen des FCI erfahren auf der Heimfahrt vom Klassenerhalt – „Haben den Rastplatz beschallt“

22.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:45 Uhr

Den Klassenerhalt im Gepäck: Die Frauen des FC Ingolstadt auf der feucht-fröhlichen Heimfahrt vom Auswärtsspiel in Köln. Foto: fci

Von einem Auf- oder Abstieg auf dem Sofa ist im Fußball ja immer wieder zu hören. Ist das eigene Team nicht im Einsatz, der Konkurrent aber schon, dann erlebt man das Ergebnis nun mal daheim auf der Couch. Es geht aber auch anders: Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt erfuhren von ihrem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga am vergangenen Sonntag nämlich im Mannschaftsbus. „Wir haben nur noch gejubelt und gesungen“, erzählt Kapitänin Alina Mailbeck von der nicht alltäglichen Heimfahrt.

Schuld war die besondere Konstellation am vorletzten Spieltag. So fand die Partie der Ingolstädterinnen in Köln als einzige des Spieltages bereits um 11 Uhr statt. Schon hier machten es die Schanzerinnen spannend, kassierten beim Vorletzten in der 83. Minute noch den 1:1-Ausgleich, blieben dran und holten erst in der 90. Minute durch einen Lisa-Ebert-Elfer den so wichtigen 2:1-Erfolg. „Wir wussten, wie wichtig es war, mit einem Sieg vorzulegen. Erstens waren die drei Punkte natürlich die Voraussetzung, dass es mit dem Klassenerhalt überhaupt klappen konnte, zum anderen stieg so der Druck auf Freiburg“, erzählt Mailbeck.

Alle übrigen Zweitliga-Partien – also auch die für die Ingolstädter entscheidende von Verfolger SC Freiburg II bei Eintracht Frankfurt II – wurden aber erst um 14 Uhr angepfiffen. Das Zittern für die Schanzerinnen, die für den eigenen Ligaverbleib auf eine Niederlage der SC-Frauen hoffen mussten, begann. „Wir hatten im Bus alle den Live-Ticker auf dem Handy laufen und nach dem frühen Führungstreffer der Frankfurter ist schon zum ersten Mal großer Jubel ausgebrochen“, berichtet Mailbeck. Freiburg glich jedoch aus, und es dauerte bis zur 76. Minute, ehe Frankfurt das 2:1 gelang. Reicht es jetzt? Wieder vergingen bange Minuten, bis Frankfurt mit dem 3:1 in der Nachspielzeit die Ingolstädterinnen endlich erlöste.

Nun gab es im FCI-Bus kein Halten mehr. „Wir sind bei der nächsten Möglichkeit raus und haben erst mal den gesamten Rastplatz beschallt. Da wir ganz bewusst nichts mitgenommen hatten, mussten wir uns dort mit alkoholischen Getränken versorgen und haben es gleich schon mal ordentlich krachen lassen“, erzählt die Kapitänin lachend. Die anschließende Sause im und um den Bus ließ dann offenbar keine Wünsche offen: „Es war mega“, verriet Mailbeck nur, während sich die feucht-fröhliche Bustour selbstverständlich bis zur Ankunft in Ingolstadt fortsetzte. Die Spielerinnen, die am darauffolgenden Montag nicht so früh raus mussten, feierten dem Vernehmen im Anschluss privat noch das eine oder andere Stündchen weiter.

Derweil ordnete Mailbeck den inzwischen vierten Klassenerhalt für sie und die FCI-Frauen in der 2. Bundesliga ein: „Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, in der wir gefühlt schon abgestiegen waren. Dass wir uns da selber noch rausgezogen haben und einen Spieltag vor dem Saisonende unser Ziel erreichen, ist aller Ehren wert und macht mich wahnsinnig stolz.“

Der 1:0-Auswärtserfolg Anfang März beim damaligen (und aktuellen) Tabellenführer RB Leipzig war aus ihrer Sicht die Initialzündung für den Erfolg. „Danach wussten wir, dass wir gegen jede Mannschaft gewinnen können“, sagt die 25-Jährige. Und nach fünf weiteren Siegen waren die Ingolstädterinnen tatsächlich am Ziel.

Vom Druck befreit, soll der Saisonabschluss am Pfingstmontag (14Uhr) daheim gegen den FC Bayern München II nach ihrer Vorstellung nun „einfach nur noch Spaß machen.“ Danach wird weiter gefeiert: Direkt im Anschluss an das Spiel ist nämlich die offizielle Saisonabschlussparty geplant.

DK