Pleite in Paderborn
Wieder kein Tor für den Jahn: Die Regensburger kleben am Tabellenende fest

04.10.2024 | Stand 05.10.2024, 14:42 Uhr |

Sehr oft war Paderborn (hier Sven Michel gegen Louis Breunig) in der Offensive gedankenschneller. Foto: David Inderlied/dpa

Dem SSV Jahn droht eine unruhige Länderspielpause. Der Regensburger Fußball-Zweitligist kassierte am Freitagabend beim SC Paderborn eine 0:3 (0:1)-Niederlage.

  

Den ausführlichen Spielbericht finden Sie hier.

Das Tabellenschlusslicht aus der Oberpfalz wartet mit weiterhin vier Punkten auf dem Konto seit sechs Partien auf einen Sieg und ebenso lange auf einen Torerfolg. Ein einziger Treffer auf der Habenseite ist nach acht Begegnungen eine katastrophale Ausbeute. Für Jahn-Coach Joe Enochs könnte, allen Treuebekundungen zum Trotz, die Luft dünner werden.

Sebastian Klaas (14. Minute), Aaron Zehnter (65.) und David Kinsombi (81./Foulelfmeter) erzielten die Tore für die hoch überlegenen Paderborner.

Wie erwartet sehr tief

Bei guten äußeren Bedingungen gaben die Hausherren gleich den Ton an. Die Oberpfälzer standen wie erwartet sehr tief. Die Ostwestfalen ließen den Ball zirkulieren, ohne zunächst Jahn-Torhüter Felix Gebhardt groß zu behelligen.

Enochs vertraute der Elf, die am vergangenen Spieltag mit dem 0:0 im Heimspiel gegen Kaiserslautern einen Punkt geholt hatte. Routiniers wie Florian Ballas und Sebastian Ernst saßen erneut auf der Bank.

Paderborns Filip Bilbija deutete mit einem Kopfball nach elf Minuten erste zarte Torgefahr an. Dann rappelte es auch schon im Karton. Raphael Obermair ließ auf der linken Außenbahn Christian Kühlwetter mit einer simplen Körpertäuschung stehen und passte zurück an den Strafraum, wo Klaas mit Schmackes abzog – und traf. Gebhardt war noch mit den Fingern am scharfen Flachschuss dran und anschließend stinksauer auf seine Vorderleute. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Christian Viet sendete mit einem Ball ans Außennetz nach einer Ecke von Andreas Geipl ein erstes Lebenszeichen der Regensburger, bei denen Youngster Leopold Wurm nach einem Einsteigen gegen Zehnter Gelb sah. Klaas blieb indes ein Unruheherd, wurde mit Mühe noch abgeblockt. Auf der Gegenseite war es erneut Viet, diesmal mit einem Kopfball, der nach einem Freistoß einen Hauch von Regensburger Torgefahr heraufbeschwor.

Schläfrig wirkte derweil die Jahn-Abwehr, als Zehnter per Direktabnahme Gebhardt auf die Probe stellte. Der Keeper parierte den Ball mit dem Fuß. Offensive Momente der Jahnelf blieben rar. Kühlwetter versuchte es aus der Distanz – ohne Erfolg. Noah Ganaus hoffte vergeblich auf einen Elfmeterpfiff. Es war nicht so, dass die Gäste nach vorne komplett inaktiv waren. Aber die besseren Möglichkeiten verbuchte der SC, so erneut durch Bilbijas Kopfball.

Satte 78 Prozent Ballbesitz hatten die Hausherren im ersten Abschnitt verbucht. Enochs reagierte prompt auf die schlanke Darbietung und brachte nach der Halbzeit Ernst für Ganaus und Eric Hottmann für den komplett enttäuschenden Dominik Kother. Doch im Fokus stand zunächst weiterhin Gebhardt, der seine Mannschaft mit Glanzparaden im Spiel hielt. Gegen Klaas und Bilbija parierte er, Sven Michels Geschoss verfehlte den Kasten knapp.

Bryan Hein war es, der mit einem Freistoß das Lattenkreuz anvisierte und damit nach einer Stunde signalisierte, dass sich die Regensburger noch nicht in ihr Schicksal gefügt hatten. Allerdings stand weiterhin die vermaledeite Null – aber bei Paderborn gleich danach eine Zwei. Michel flankte, Louis Breunig klärte vor die Füße von Zehnter. Der ließ sich nicht bitten und traf in die lange Ecke. Diesmal schimpfte Gebhardt nicht wie ein Rohrspatz, sondern schüttelte nur resigniert den Kopf.

Symptomatische Szene

Kühlwetters Abschluss aus Nahdistanz, bei dem SC-Torwart Pelle Boevink irgendwie noch die Hand an den Ball brachte, war symptomatisch für die offensive Misere der Regensburger. Als der eingewechselte Ilyas Ansah auf der Außenbahn Wurm entwischte und Rasim Bulic den SC-Akteur im Strafraum fällte, war der Strafstoß, den der ebenfalls eingewechselte David Kinsombi locker versenkte, die logische Konsequenz. Es war der Schlusspunkt eines gebrauchten Abends.

Weiter geht es für den SSV Jahn am Samstag, 19. Oktober (13 Uhr), mit dem Heimspiel gegen das Spitzenteam Fortuna Düsseldorf.

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