Die 17. Partie und davon nun das neunte Zu-Null-Spiel: Nicht nur die Hinrunde ist für Johannes Urbig gut gelaufen, auch im ersten Spiel nach der Winterpause präsentierte sich der Keeper der SpVgg Greuther Fürth glänzend.
Mit 1:0 gewann der fränkische Fußball-Zweitligist das Verfolgerduell gegen den SC Paderborn, nicht zuletzt dank seines Schlussmanns. Urbig, der im Sommer nach dem Abstieg des SSV Jahn Regensburg die Domstadt verließ und vom 1. FC Köln nach Fürth ausgeliehen worden war, brachte mit seinen Paraden die Paderborner zur Verzweiflung. Die größte Glanztat: Er hielt den Elfmeter von Adriano Grimaldi.
Offenbar scheint sich in Fürth Urbigs kurze Regensburger Geschichte zu wiederholen. Vor einem Jahr vom 1. FC Köln zum SSV Jahn ausgeliehen, stieß der damals 19-Jährige als Jüngster zum Torwartteam der Regensburger hinzu. Selbiges gilt für Fürth. Wie bereits in Regensburg setzte sich der mittlerweile 20-Jährige in der Mannschaft von Trainer Alexander Zorniger schnell durch und wurde zum Stammtorhüter.
Positive Erfahrungen in Regensburg
„Zu erwarten war das sicherlich nicht. Aber ich habe viel Gas gegeben, viel Intensität im Training auf den Platz gebracht. Das hat sich dann auch in den Spielen gezeigt. Wir hatten am Anfang eine schwierige Phase und standen nach den ersten fünf Spieltagen nicht so gut da wie derzeit. Das hat sich entwickelt. Wir haben inzwischen einen guten Rhythmus gefunden, müssen aber in der zweiten Liga um jeden Punkt kämpfen“, sagte Urbig vor der Partie gegen Paderborn.
Seine Zeit beim Jahn half ihm dabei: „Ich konnte ja schon vorher das halbe Jahr in Regensburg Erfahrungen sammeln, und dort waren auch ältere Torhüter. Am Ende ist es die Entscheidung des Trainers. Ich trage meinen Teil dazu bei, indem ich so gute Leistungen wie möglich zeige.“
Wie wichtig für ein junges Talent die Konkurrenz für die eigene Entwicklung sind, betonte Urbig: „Ich bin in den Konkurrenzkampf mit Andreas Linde und Leon Schaffran gegangen und konnte ihn schlussendlich für mich entscheiden. Um gute Leistungen zu zeigen, braucht man als Torhüter aber immer ein funktionierendes Torwartteam, und das ist hier in Fürth sehr gut. Vor allem von Andy kann ich viel lernen. Er hat sehr viel Erfahrung, gibt mir immer Tipps und unterstützt mich bei jedem Aufwärmen, jedem Spiel und auch im Training. Das ist ein gutes Miteinander.“
Wieder in Bayern daheim
Dass Urbig nun – nach dem Jahn – zu Greuther Fürth und damit erneut zu einem bayerischen Verein ausgeliehen worden ist, passt für den Nordrhein-Westfalen: „Ich habe mich in Regensburg sehr wohl gefüllt und fühle mich hier sehr wohl. Das ganze Umfeld hier und meine Teamkollegen haben es mir auch sehr leicht gemacht, mich in Fürth einzuleben.“
Wie Urbig prognostiziert hatte, war es ein deutlich schwereres Spiel für die Fürther als das Hinspiel, bei dem sich Paderborn eine 0:5-Klatsche eingefangen hatte. Doch dank Urbigs Glanzparaden reichte der SpVgg das Tor von Armindo Sieb für einen Sieg. Damit feierten sie das achte Spiel in Folge ohne Niederlage.
Am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen Kiel winkt sogar der Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz. Ob Jonas Urbig das im Sinn hat? „Auch wenn das oft eine Floskel ist: Aber für uns ist es wichtig, von Spiel zu Spiel zu denken, da wir in jedem Spiel sehr hart arbeiten müssen, um die Punkte zu holen“, hatte er vor dem Paderborn-Spiel gesagt.
sam/pz