Nach der dritten Niederlage in Folge sind die Fußballerinnen des FC Ingolstadt 04 in der 2. Bundesliga ans Tabellenende abgerutscht. Im Heimspiel gegen den Hamburger SV brachten erneut ein früher Gegentreffer sowie vergebenen Tormöglichkeiten die Schanzerinnen um den Lohn für eine vor allem im zweiten Durchgang gute Leistung und kosteten dringend benötigte Punkte. Am Ende hieß es 0:3 (0:1).
Im Vorfeld hatte FCI-Keeperin Anna-Lena Daum noch vor einem frühen Rückstand und Last-Minute-Toren gewarnt – doch genau die fingen sich die Schanzerinnen erneut ein. Bereits in der 3. Minute gingen die Gäste durch Lisa Baum, die aus halblinker Position die Kugel unter die Latte hämmerte, mit 1:0 in Führung. „Dabei wollten wir so lange wie möglich defensiv gut stehen“, ärgerte sich Co-Trainer Mario Nurtsch, der bei der Analyse seinen enttäuscht auf der Bank verharrenden Cheftrainer Miren Catovic vertrat. Stattdessen liefen die Ingolstädterinnen mal wieder einem Rückstand hinterher – und ließen gleichzeitig gute Möglichkeiten liegen. Weder Pija Reininger, die sich in letzter Sekunde den Ball abluchsen ließ (6.), noch Nadja Burkard, deren Kopfball nach einem Freistoß geklärt werden konnte (11.), hatten Erfolg.
Systemwechsel und Einwechselungen
Mit fortdauernder Spielzeit erarbeiteten die Schanzerrinnen mehr Spielanteile, überstanden einen Pfostentreffer (33.) und den knapp vorbeistreichenden Abschluss von Victoria Schulz (37.), sodass es bei der knappen Gästeführung zur Halbzeit blieb. „Wir haben erneut zu einfach ein Gegentor bekommen und müssen wahnsinnig viel investieren, um selbst zu Chancen zu kommen – es ist immer jemand da, der uns noch den Lohn entreißt“, haderte Nurtsch nach dem ersten Durchgang.
Nachdem das Trainerteam das System umgestellt hatte, machten sich im zweiten Durchgang auch personelle Wechsel bemerkbar. Vor allem durch die Hereinnahme von Lisa Ebert wurde das Spiel der Schanzerinnen druckvoller und sicherer. Die Torchancen wurden mehr – aber weiterhin nicht genutzt. So vergaben Lea Wolski (50.), Ebert (59. und 63.) Reininger (62.) und die ebenfalls eingewechselte Ina Timmermann (65.) den längst verdienten Ausgleichstreffer. Die beste Möglichkeit hatte Ebert, die von der quirligen Reininger bedient wurde, doch der Schuss wurde von HSV-Keeperin Inga Schuldt gerade noch zur Ecke geklärt (66.).
Von den Gästen sahen die rund 100 Zuschauer lange Zeit kaum Nennenswertes – bis zur 79. Minute: Nach einem Pfostentreffer war es Baum, die mit ihrem zweiten Treffer auf 0:2 erhöhte. Sechs Minuten später erzielte Dana Marquardt mit einem abgefälschten Schuss gar noch den 0:3-Endstand.
Drei Chancen vor der Winterpause
„Das ist eben die Klasse und Qualität des HSV, der eiskalt die Tore macht. Wir haben unseren Gegner in der zweiten Halbzeit in der eigenen Hälfte eingeschnürt und viel Druck auf den Platz gebracht – zwar ohne die ganz große Chance, aber der Ausgleich lag in der Luft. Dann kassieren wir aus dem Nichts das zweite Tor – diesen Qualitätsunterschied müssen wir anerkennen“, lautete Nurtschs Fazit.
Drei Spiele bleiben den Schanzerinnen vor der Winterpause noch, um nicht gänzlich den Anschluss zu verlieren. „Gütersloh, Weinberg und Bayern sind Mannschaften, gegen die wir punkten können. Das werden entscheidende Spiele. Wir sehen Licht am Ende des Tunnels, denn mit Lisa Ebert, Emma Kusch und Franziska Maier sind in dieser Woche wichtige Spielerinnen zurückgekehrt. Wir werden uns jetzt konzentriert vorbereiten und mit dem gestärkten Kader in die Partie gegen Gütersloh gehen“, kündigte Nurtsch an.
DK
FC Ingolstadt: Daum – Vidovic (46. Timmermann), Fritz, Krist, Wolski – Reischmann, Bogenschütz – Burkard (75. Schwarz), Slipcevic, Reininger (83. Galvez Estrada) – Penzkofer (46. Ebert)
Tore: 0:1 Baum (3.), 0:2 Baum (79.), 0:3 Marquardt (85.). – Schiedsrichter: Hug (Seedorf). – Zuschauer: 104.