Bitterer Rückschlag in der Schlussminute: Durch einen Gegentreffer in der 89. Minute verloren die Fußballerinnen des FC Ingolstadt am Sonntag ihr Zweitliga-Spiel beim Tabellenzweiten VfL Bochum mit 0:1 (0:0) und bleiben in der Tabelle auf dem vorletzten (13.) Platz. Neben einer konzentrierten und disziplinierten Abwehrleistung leisteten sich die Schanzerinnen am 9. Spieltag wieder einige individuelle Fehler, nutzten die eigenen Chancen nicht und kassierten so die fünfte Saisonniederlage.
Mit einem Fünfer-Abwehrriegel plus der defensiven Lea Wolski vor der Kette lag der Fokus der Schanzerinnen von Beginn an auf einer stabilen Defensivarbeit. Zwar setzten die Gastgeberinnen in der zwölften Minute nach einem Freistoß von Anna Moczarski, den die Ingolstädterin Katharina Krist auf der Linie klärte, ein Ausrufezeichen – viel mehr gelang den favorisierten Gastgeberinnen im ersten Durchgang jedoch nicht. „Wir haben uns gut fallen lassen und Bochum die Option genommen, lange Bälle zu schlagen. So ist ihnen nicht viel eingefallen“, war FCI-Coach Miren Catovic mit seiner Verteidigung zufrieden. Bis dahin deutet einiges daraufhin, dass der Matchplan aufgehen könnte.
Derweil hatte die Offensive weniger Spielglück. Stefanie Reischmann traf aus bester Position nur das Außennetz (18.), Nina Penzkofer zielte deutlich vorbei (20.), auch Nadja Burkard (37.) und erneut Reischmann (40.) blieben erfolglos. Entsprechend ging es mit dem 0:0 in die Pause. „Es ist immer das Gleiche – wir bekommen die Chancen und machen sie nicht“, haderte Trainer Catovic zur Pause.
Ingolstadt ohne Schussglück
Im zweiten Durchgang wurden die Schanzerinnen noch etwas mutiger: Reischmann spielte Penzkofer mit einem schönen Pass frei, die zog allein aufs Tor, lupfte die Kugel über die Torfrau – aber auch am gegnerischen Kasten vorbei (54.). Dann übersah Reininger sechs Minuten später die besser positionierte Magdalena Schwarz und zielte am linken Pfosten vorbei. Ingolstadt agierte gefährlicher als der Tabellenzweite, erarbeitete sich mehr Spielanteile und die besseren Möglichkeiten. Was fehlte, war der eigene Torerfolg, denn auch Kerstin Bogenschütz traf nur den Pfosten und Burkhard verpasste Reiningers vielversprechende Hereingabe. Erst in der 69. Minute gelang den Gastgeberinnen durch die eingewechselte Anna-Luisa Marques der erste gefährliche Vorstoß, der jedoch vom FCI zur Ecke geklärt wurde. Auch Nina Kerkhofs Bogenlampe im Anschluss verfehlte ihr Ziel deutlich (72.). In der 80. Minute prüfte Marques dann FCI-Torhüterin Anna-Lena Daum, im Gegenzug fand Reininger in VfL-Keeperin Kari Närdemann ihren Meister – es blieb spannend.
FCI-Fehler werden bitter bestraft
Als sich die meisten Zuschauer vermutlich schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, folgte doch noch der Lucky Punch der Bochumerinnen. Zunächst trafen die Gastgeberinnen den Pfosten (87.), dann erzielte Sarah Freutel nach mehreren Ingolstädter Fehlern den Treffer des Tages zum 1:0 (89.) – und die Schanzerinnen standen trotz einer guten Leistung erneut mit leeren Händen da.
„Jetzt müssen wir nach dem richtigen Weg finden, wie es weitergeht“, sagte ein frustrierter Catovic nach der Partie. „Wir machen vieles richtig, spielen besseren Fußball, aber irgendetwas klappt in dieser Saison einfach nicht. Fußball ist aber ein Ergebnissport und Fakt ist, dass wir nach neun Spieltagen sechs Punkte auf dem Konto haben und auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen. Wir haben in den letzten vier Partien nur einen Treffer erzielt – obwohl wir im Training fast ausschließlich Torschüsse üben. Das ist einfach viel zu wenig.“
Weiter geht es für die Schanzerinnen am kommenden Sonntag. Dann ist um 11 Uhr der Tabellenvierte Hamburger SV in Ingolstadt (Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark) zu Gast.
FC Ingolstadt: Daum – Vidovic, Fritz, Bogenschütz, Krist, Timmermann (91. Schauer) – Wolski – Penzkofer (57. Schwarz, 82. Zani), Burkard, Reischmann – Reininger.
Tor: 1:0 Freutel (89.). – Schiedsrichter: Weiss (Holzwickede). – Zuschauer: 330.
