Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt haben am Sonntag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach – dem dritten Punktspiel in der laufenden Zweitliga-Saison – den ersten Punkt eingefahren. Das 0:0 vor 85 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark war allerdings nur ein kleiner Schritt nach vorne, zumal die Schanzerinnen vom Elfmeterpunkt eine erstklassige Siegchance vergaben.
„Was soll ich da sagen? Es war fast genauso wie in der Vorsaison gegen Gladbach: Wir sind ordentlich unterwegs, bekommen wieder einen Elfer, verschießen erneut und müssen dann am Ende auch wieder mit einem 0:0 leben“, erklärte FCI-Coach Miren Catovic und zog die Stirn in Falten. Aber immerhin hatte er hinsichtlich des Auftretens seiner Mannschaft eine Verbesserung gesehen. Gerade der fehlende Mut in den Aktionen war bei den Niederlagen gegen Nürnberg (1:3) und Meppen (1:2) noch (s)ein deutlicher Kritikpunkt gewesen. „Ich denke auf jeden Fall, dass wir in der zweiten Halbzeit schon um einiges aggressiver waren und nachgesetzt haben. Hier haben wir auf jeden Fall einen Schritt nach vorne gemacht“, bemerkte Catovic.
Torhüterin Daum gleich zweimal auf dem Posten
Dieses Pflänzchen musste indes erst wachsen. In der ersten Halbzeit waren zu Beginn vielleicht einige mutige Vorstöße zu sehen, Läufe über die Außenbahn, aus denen durchaus auch erfolgreiche Angriffe hätten werden können. Doch über diese Ansätze – Lisa Eberts Kopfball (2. Minute) war die bis dahin einzige echte Chance – kamen die Gastgeberinnen nicht hinaus. Und nach rund einer Viertelstunde Spielzeit verschafften sich somit die sehr ruhig und kontrolliert auftretenden Gladbacherinnen immer mehr Spielkontrolle.
Und die Gäste wurden gefährlich, sodass sich die in der Defensive zunächst nicht wirklich überzeugenden Ingolstädterinnen zweimal bei ihrer Torhüterin Anna-Lena Daum bedanken konnten, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging. In der 29. Minute lenkte die FCI-Torfrau einen Flachschuss von der Strafraumgrenze von Yvonne Zielinski gerade noch zur Ecke, in der 37. Minute parierte Daum gegen die vom rechten Strafraumeck heranstürmende Suus van der Drift, die zwei Minuten später auch noch einmal den Außenpfosten traf.
Trainer Catovic ändert in der Pause die Formation
„Bis dahin hat mir unser Spiel noch nicht gefallen, weil wir zu weit weg von den Gegenspielerinnen und nicht aggressiv genug waren. Entsprechend haben wir nach dem Seitenwechsel vom 4-4-2 auf ein 4-3-3 umgestellt, danach wurde es klar besser“, erklärte Catovic.
Die nächsten gefährlichen Aktionen nach der Pause gehörten dann tatsächlich den nun ambitionierter auftretenden Ingolstädterinnen. Zunächst probierte es die neue Spielführerin Kerstin Bogenschütz mit einem Fernschuss (47.), dann lief Konterstürmerin Pija Reininger, bedrängt von einer Verteidigerin, auf das Gladbacher Tor zu (51.). In beiden Fälle war Luisa Palmen im Tor des VfL auf dem Posten.
Viel hat nicht gefehlt, und die bis dahin beste Phase der Gastgeberinnen hätte auch zum Führungstreffer geführt. Denn als Reininger nach einem erneuten Steilpass von Stefanie Reischmann im Strafraum von Palmen gefoult wurde, gab es Strafstoß für den FCI. Bogenschütz, aufgrund ihrer Erfahrung (sie ist 29, und hat für Gladbach und Nürnberg auch schon 39-mal in der Bundesliga gespielt) von Catovic zur neuen Kapitänin ernannt, übernahm die Verantwortung. Aber, wie in der Vorsaison – seinerzeit hatte Ex-Kapitänin Lisa Ebert vom Punkt vergeben – konnte auch Bogenschütz den Elfer nicht nutzen. Ihr Schuss landete am linken Pfosten und beim Nachschuss war dann Palmen im Weg (54.).
„Haben uns auf jeden Fall gesteigert“
Das war, nicht nur aus Ingolstädter Sicht, der letzte Höhepunkt in einer Partie, die im Weiteren viel Kampf, aber nur noch wenig gelungene Aktionen bot. Zwei Fernschüsse (58., 84.) und ein Kopfball der Gäste (86.), sowie ein abgefälschter Ball der eingewechselten FCI-Akteurin Paula Vidovic (90.+1) verdienten noch am ehesten die Bezeichnung Torchance, ansonsten blieb vieles Stückwerk. Das 0:0 war somit – den Elfer ausgenommen – das fast logische Endergebnis.
„Wir haben uns auf jeden Fall gesteigert, dennoch ist ein Punkt nach drei Spielen natürlich nicht unser Anspruch. Wir wissen, dass wir es noch besser können“, erklärte Catovic abschließend.
Kommendes Wochenende wird vermutlich eine weitere Steigerung notwendig sein. Dann reisen die Ingolstädter zum SC Sand – dem aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga.
DK
FC Ingolstadt: Daum - Wolski, Ebert, Fritz, Timmermann - Bogenschütz, Reischmann, Slipcevic - Kusch, Burkhard, Reininger.
Schiedsrichter: Mühlbauer (Altdorf). – Zuschauer: 85.
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