An diesem Sonntag (14 Uhr) empfangen die Frauen des FC Ingolstadt in der 2. Fußball-Bundesliga den FC Bayern München II am heimischen Audi Sportpark (Sonntag, 14 Uhr, Kunstrasenplatz 1). Die wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt wird zugleich das Debüt von Interimstrainer Alexander Zvonc.
Die Partie gegen das Schlusslicht aus München ist die erste der beiden letzten und vermutlich wegweisenden FCI-Spiele des Jahres. Eine Woche später steht noch die Begegnung beim Tabellenneunten SV Weinberg an.
Durch die dreiwöchige Ligaunterbrechung hatte der neue Coach genug Zeit, die Mannschaft kennenzulernen. Am Sonntag wird Zvonc dann erstmals als Cheftrainer an der Seitenlinie stehen, unterstützt von den Co-Trainern Solveig Böhme und Thorsten Splieth. Zvonc, bislang Trainer der weiblichen U 17 der Schanzer sowie Nachwuchskoordinator der Frauenabteilung beim FC Ingolstadt, hat unter anderem bereits in China, bei der DFB-Talentförderung sowie beim Landesverband Westfalen Erfahrungen im Juniorinnenbereich gesammelt. Jetzt übernimmt er erstmals eine Frauenmannschaft.
Zvonc setzt auf frühe Balleroberung
Wie ist sein Eindruck von den Schanzerinnen? „Das Team verfügt über gutes Potenzial und die Stimmung ist prima. Es gibt eine hohe Leistungsdichte aus erfahrenen Spielerinnen, wie etwa Kerstin Bogenschütz, und jungen, talentierten Akteurinnen, die jedoch ihr Potenzial bisher nicht zu hundert Prozent auf den Platz gebracht haben“, beschreibt der neue Cheftrainer. Der 44-Jährige hat bereits an der ein oder anderen Stellschraube gedreht. „Wir verfolgen einen etwas anderen Ansatz und wollen eher proaktiv spielen, früh in die Balleroberung kommen und durch längere Ballbesitzphasen Dominanz aufbauen“, erklärt er. Sein Ziel für die letzten beiden Spielen bis zur Winterpause ist klar. Es gehe darum, „gemeinsam mit der Mannschaft den Bock umzustoßen“.
Zumindest die personelle Situation sollte Zvonc für dieses Vorhaben keine Sorgenfalten bereiten, denn bis auf die Langzeitverletzten kann er auf den kompletten Kader zurückgreifen. Auch die beiden für ihre jeweiligen Nationalmannschaftsspiele abgestellten Akteurinnen Ivana Slipcevic (Kroatien) und Erjona Zani (Kosovo) kamen ohne Blessuren von ihren Einsätzen zurück, zudem ist Mara Winter nach ihren Knieproblemen wieder fit: „Jetzt liegt es an der Mannschaft selbst, mit dem nötigen Selbstvertrauen, der Entschlossenheit und dem Willen zum Sieg in die Partie gegen München zu gehen – dann halte ich drei Punkte für realistisch“, sagt der Trainer, der für das Spiel gegen Bayern II bereits eine Kernformation im Kopf hat.
Kellerduell auf Kunstrasen
Und wie schätzt er den Gegner ein? „Wir treffen auf eine hoch talentierte Mannschaft, die wir nicht ins Spiel kommen lassen dürfen. Stattdessen müssen wir mit unserer Zweikampfführung dagegenhalten, klare Kante zeigen und uns mit einer aggressiven Spielweise gleich in den ersten Minuten Respekt erarbeiten“, fordert Zvonc, der nicht glaubt, dass die Münchenerinnen vor der Rückrunde viele Erstligaspielerinnen auf den (Kunst-)Rasen schicken. „Für uns ist der Platz eher ein Vorteil, weil wir seit mehr als zwei Wochen ausschließlich auf Kunstrasen trainieren“, findet der 44-Jährige. „Wir werden mehr Kurzpassspiel als früher zeigen, um Sicherheit in das Spiel mit Ball zu bringen. Zudem wollen wir nicht die Null verteidigen, sondern auf Sieg spielen“, kündigt der neue Chefcoach an.
DK