Markus Weinzierl beschrieb das wiederkehrende Muster beim 1. FC Nürnberg in dieser Saison. „Oh Mann, schon wieder“, würden seine „Club“-Spieler nach Gegentoren denken. „Das darf aber nicht passieren, das bringt einen aus dem Konzept“, meinte der neue Trainer der Franken am Donnerstag über so eine Reaktion.
Genau dann komme aber das zweite Gegentor obendrauf. Und das ist für eine verunsicherte Nürnberger Mannschaft, die in der 2. Fußball-Bundesliga sogar bis auf Relegationsrang 16 abgerutscht ist, in der derzeitigen Situation einfach zu viel.
Das 2:3 gegen Holstein Kiel bei Weinzierls Premiere als Nachfolger von Robert Klauß lieferte am Sonntag da genügend Anschauungsmaterial. Der langjährige Augsburger Bundesligacoach versucht entgegenzuwirken. Man müsse auch „Rückschläge akzeptieren, wenn sie kommen“, riet Weinzierl seiner Mannschaft vor dem Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (13.00 Uhr/Sky). Es geht um das schnelle Abhaken und Verarbeiten von Negativerlebnissen. Davon hatten die Nürnberger in dieser Saison schon genügend.
„Die Mannschaft ist in einer schwierigen Gesamtgemengelage und auch unzufrieden“, stellte Weinzierl fest. Fehlende Erfolgserlebnisse und Druck von den Rängen runden dieses Bild ab. „Das macht die Spieler nachdenklich und vielleicht in einer Situation, wie sie aktuell ist, noch mehr“, befand der 47-Jährige.
Es müssen Punkte her. Und zwar schnell. „Ich sehe den Ist-Zustand. Ich sehe, dass wir eine brutal wichtige Phase bis Weihnachten haben“, sagte Weinzierl. Und nun wartet Heimmacht Düsseldorf. „Sie haben eine Selbstsicherheit zuhause, gute Fans und eine gute Stimmung, die sie aktuell trägt“, bescheinigte Weinzierl der Fortuna, die zuhause ungeschlagen ist und vier von fünf Partien gewonnen hat.
Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune trete „mit einer Leichtigkeit“ auf und verfüge auch über einen erfolgreichen Angreifer. „Sie haben vorne mit (Dawid) Kownacki einen Stürmer, der trifft, der Selbstvertrauen hat und von dem leben sie“, befand Weinzierl. Kownacki war bisher fünfmal erfolgreich.
Unterstützung aus dem Mittelfeld für den eigenen Sturm kann jemand wie Taylan Duman leisten. Weinzierl befürchtet aber einen erneuten Ausfall des Mittelfeldspielers. „Er ist beim Arzt, er wird untersucht, er ist wieder mit Problemen am Sprunggelenk unterwegs“, berichtete Weinzierl.
Duman hatte nach wochenlanger Pause gegen Kiel in der zweiten Halbzeit sein Comeback gegeben. Weinzierl zufolge war dem 25-Jährigen aber in einer unglücklichen Aktion ein Spieler auf das Bein gefallen. „Jetzt ist es in der Abklärung“, sagte der „Club“-Trainer weiter.
Weinzierl hofft, dass sich seine Spieler schnell für ihren Aufwand belohnen. Dann werde auch die „Psyche stabiler“, sagte er. Im Training jedenfalls seien seine „Jungs engagiert, es sieht auch ordentlich aus, es gilt aber eben am Samstag um 13.00 Uhr.“
− dpa
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