Von Felix Kronawitter
23 Jahre ist er erst alt. In seinem jungen Fußballerleben hat Sarpreet Singh aber schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Die zweite Hälfte des Vorjahres war seine Glanzzeit. Es folgte allerdings ein Seuchenjahr. Nun zählt der vergessene Fußballer die Tage, bis er endlich wieder in der 2. Bundesliga für den SSV Jahn Regensburg spielen darf.
„2022: Was für ein Scherz!“, umschrieb es der Offensivmann des Jahn auf Instagram ziemlich passend. Erst verhinderte eine Schambeinentzündung lange Zeit sein Mitwirken auf dem Platz, danach ein folgenschweres Versäumnis, das in den Aufgabenbereich des ehemaligen Geschäftsführers Roger Stilz fällt, der sich kurz vor Bekanntwerden der Transferpanne überraschend verabschiedet hatte. Von dem Mann, der für unsere Zeitung weiterhin nicht ans Telefon geht, gab es bis dato keine Entschuldigung. „Von Roger Stilz habe ich nichts mehr gehört. Es ist, wie es ist. Er ist jetzt nicht mehr hier. Mehr brauche ich dazu nicht sagen“, erklärt Singh, dem es aber deutlich anzusehen ist, dass er auf den Schweizer ohnehin nicht so gut zu sprechen wäre.
Als sie ihm die Hiobsbotschaft, dass er heuer nicht spielberechtigt ist, überbrachten, war er schockiert. „Ich war natürlich enttäuscht, wie man sich sicher gut vorstellen kann. Es hat viel Arbeit erfordert, um körperlich wieder da zu stehen, wo ich jetzt bin“, sagt Singh, der spielbereit wäre. „Es war wie ein weiterer Schlag – zur falschen Zeit. Es war schwierig für mich“, erzählt der Neuseeländer, der daran zu knabbern hatte. In seiner Abwesenheit verpassten seine Nationalteamkollegen auch noch knapp die WM-Qualifikation – die ein Gruppenduell mit der DFB-Auswahl garantiert hätte. Die WM sehnt er dennoch herbei. Nach der Pause darf die Bayern-Leihgabe im Januar endlich angreifen. Die Tage bis dahin zählt jeder in Regensburg. Singh: „Wenn die Rückrunde startet und ich wieder spielen darf, kann ich das alles endlich hinter mir lassen“.
