Kein echter Befreiungsschlag
Wetter grau, Spiel grau: Nach 0:1 noch glückliches Salzburger 2:1 gegen Vorletzten Altach

20.10.2024 | Stand 20.10.2024, 17:04 Uhr |

Maurits Kjaergaard ließ sich bei seinem Debüt nach längerer Verletzungspause auch von Trainer-Bruder Sandro Ingolitsch nicht aufhalten. − F.: bit

Der Stuhl von Salzburg-Coach Pepijn Lijnders wackelte nicht mehr, er war im Grunde schon umgefallen – bis zur 84. Minute: Nach einer insgesamt desolaten Vorstellung lagen die Fußballer des FC Red Bull Salzburg gegen den Bundesliga-Vorletzten SCR Altach 0:1 hinten. Dann drehte der Vizemeister die Partie noch und gewann glücklich 2:1. Die Vorarlberger ärgerten sich nach ihrer Führung über das verpasste Traumdebüt für Trainer Fabio Ingolitsch – dem Ex-Lieferinger.

Angesichts der jüngsten Krise nach den heftigen Pleiten gegen Sparta Prag (0:3) und Stade Brest (0:4) in der Champions League sowie gegen Sturm (0:5) veränderte Lijnders seine Startelf auf sechs Positionen. Neben ÖFB-Teamtorhüter Alexander Schlager, der den kritisierten Janis Blaswich nun doch verdrängte, kehrten die zuletzt verletzten Maurits Kjaergaard und Aleksa Terzic zurück. Kreativgeist Oscar Gloukh und auch Amar Dedic nahmen nach der Länderspielphase überraschenderweise zunächst auf der Bank Platz.

Erster Schussversuch von Karim Konate nach 80 Sekunden

Die Salzburger legten druckvoll los, nach nur 80 Sekunden musste Goalie Dejan Stojanovic einen Schuss von Karim Konate entschärfen. In einer temporeichen Anfangsphase spielte die „Ländle“-Crew mutig mit und stellte die Gastgeber im Aufbau vor Probleme. Die „Roten Bullen“ hatten zwar die Spielanteile auf ihrer Seite, die erhoffte Reaktion zeigten sie jedoch nicht – 0:0 zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich kaum etwas, den Hausherren fehlte vor nur 8600 Zuschauern im tristen Nebelgrau die spielerische Leichtigkeit. Der SC Rheindorf agierte stark und belohnte sich mit dem ersten gelungenen Angriff: Nach einem Terzic-Fehler scheiterte Christian Gebauer noch an Schlager, den Abpraller drückte Lukas Fridrikas über die Linie – 0:1 (59.). Der eingewechselte Gloukh sollte neue Offensiv-Akzente setzen. Das Vorhaben gelang, der Vierte drehte die Partie. Konate glich mit einem Kopfball nach Maßflanke des ebenfalls später gekommenen Dedic aus (84.), kurz darauf legte „Joker“ Edmund Baidoo den Ball nach Vorlage von Konate an Stojanovic vorbei – 2:1 (86.).

Lijnders: „Wichtig ist, immer daran zu glauben“

„Wichtig ist, immer daran zu glauben, wenn man ein wenig in der Krise ist. Am Ende hatten wir 18 Torschüsse, der Gegner drei. Es war ein großes Signal, dass wir nicht aufgehört haben. Ich würde nicht sagen, dass der Sieg großes Selbstvertrauen gibt. Aber er bringt uns weiter“, meinte Trainer Lijnders im Anschluss. Fabio Ingolitsch sagte: „Wir waren knapp davor, Salzburg richtig wehzutun. Wenn man die Geschichte des Spiels sieht, tut es höllisch weh.“ Am kommenden Mittwoch steht die Champions-League-Heimpartie gegen Dinamo Zagreb auf dem Programm der Mozartstädter.

Keine Tore zwischen St. Pölten und Liefering

Keine Tore erlebte das Zweitliga-Match zwischen dem SKN St. Pölten und dem FC Liefering. Der Ex-Bundesligist spielt aktuell in Wiener Neustadt, da sein Heimstadion aufgrund der Hochwasserschäden aktuell nicht bespielbar ist. „Die Burschen haben extrem viel investiert. Es war ein typisches Zweitliga-Spiel, viele hohe Bälle und ein großer Kampf um den zweiten Ball. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir richtig gute Umschaltmomente, waren aber nicht zielstrebig genug und haben aus meiner Sicht einen klaren Elfmeter nicht bekommen. Hintenraus hatte St. Pölten zwei, drei richtig gute Möglichkeiten – da war dann auch Glück dabei“, bilanzierte FCL-Coach Daniel Beichler. Am Samstag, 26. Oktober, 14.30 Uhr, empfängt Liefering (12.) den SV Stripfing/Weiden (15.).

− bit