Der FC Red Bull Salzburg ist in der Champions League in die nächste Peinlichkeit gestolpert: Gegen Stade Brest gab es eine blamable 0:4-Niederlage. Die Chancen, das Achtelfinale der europäischen Fußball-Königsklasse zu erreichen, sanken damit nach nur zwei Spieltagen erheblich. Kurioserweise waren die Hausherren lange Zeit die gefährlichere Mannschaft, scheiterten aber an ihrer Ineffizienz und massiven defensiven Unzulänglichkeiten. Salzburg kassierte damit seine höchste Heimniederlage seit dem 2:6 im November 2020 gegen Bayern München, der Ton in Wals-Siezenheim wird langsam rauer.
RBS-Coach Pep Lijnders mischte seine Crew erneut kräftig durch, setzte wie beim 0:3 in Prag auf Neuzugang Bobby Clark – in der Bundesliga hat der 19-jährige Engländer noch keine Partie von Beginn an bestritten. Mads Bidstrup (zuletzt krank) stand in der Startelf, Oscar Gloukh rückte auf die linke Außenbahn, Samson Baidoo kehrte nach Wadenproblemen ebenfalls zurück. Die Mozartstädter begannen forsch, Bidstrup tauchte gefährlich vor dem Tor auf (10.). Die folgende Ecke führte zum Treffer, Brest-Verteidiger Julien Le Cardinal hatte den am Boden liegenden Baidoo angeköpft. Das Tor wurde nach VAR-Entscheid aber nicht anerkannt, weil Lucas Gourna-Douath im Abseits stehend Keeper Marco Bizot die Sicht verstellt hatte.
Salzburg dominant, aber gefahrlos
Salzburg blieb dominant, aber gefahrlos: Amar Dedic verfehlte das Kreuzeck nach einem Solo aus 18 Metern (16.), Karim Konate schoss am langen Eck vorbei (19.). Brest wankte in der Defensive gewaltig, schlug aus einem Konter jedoch zu. Ludovic Ajorque düpierte Kamil Piatkowski, sein Außenristpass fand Sima, der sich gegen Dedic durchsetzte und überlegt traf – 0:1 (24.). Die „Bullen in Rot“ mussten sich sortieren, erst Gloukh kam spät wieder zu einem Abschluss (37.). Die größte Ausgleichschance vor der Pause ließ Bidstrup aus, der Bizot den Ball freistehend in die Arme bugsierte (41.).
Nach dem Seitenwechsel schoss Bizot bei einem Abschlag Adam Daghim an, parierte aber die folgenden Abschlüsse von Gloukh und dem Dänen (55.). Clark brachte den Ball nach Bidstrup-Zuspiel nicht im Tor unter (58.), Dedic scheiterte an Bizot (64.). Dieses leichtfertige Umgehen mit guten Möglichkeiten rächte sich: Ein Querpass von Mama Balde sprang von RB-Verteidiger Leandro Morgalla zu Mahdi Camara, der die Vorlage ins lange Eck verwertete (66.). Jetzt war Salzburg offen: Keeper Janis Blaswich ließ einen Schuss von Hugo Magnetti nach vorn abprallen, Sima stellte auf 3:0 (71.). „Alex Schlager“-Sprechchöre hallten jetzt durchs Stadion, die heimischen Fans forderten den ÖFB-Teamgoalie, der die aufgebrachte Menge beruhigte. Und Blaswich musste nochmal hinter sich greifen: Mathias Pereira Lage traf nach Zuspiel von Balde ins rechte Eck – 0:4 (75.).
Lijnders meinte zur Partie, die gut 20 200 Zuschauer besucht hatten: „Nach dem 0:2 ist es in die falsche Richtung gelaufen. Wir haben nicht mehr gut genug verteidigt. Ich übernehme die volle Verantwortung und suche keine Ausreden.“ Genervt ergänzte der Niederländer: „Ich habe es satt, dass uns die Leute als zu jung bezeichnen, das ist keine Entschuldigung.“
U19 der Mozartstädter zum zweiten Mal erfolgreich
Die U19 des FC Salzburg entschied auch die zweite Youth-League-Partie für sich: Nach dem 3:2 in Prag setzten sich die „Jungbullen“ gegen die Gleichaltrigen von Stade Brest klar mit 5:1 durch. Phillip Verhounig traf vor 425 Zuschauern in Liefering per Doppelpack (21. und 25.) in Durchgang eins, Jano Zeteny per Elfmeter (48.) kurz nach dem Seitenwechsel. Edmund Baidoo (64.) und Julian Hussauf (76.) erhöhten schließlich noch für die Elf von Coach Daniel Beichler. Den Franzosen gelang per Elfmeter von Noan Geraux (80.) am Ende das Ehrentor.
− bit
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