Kein Tor, aber...
Wolnzacher Wörl ist Bielefelds Bester beim Sieg gegen den FC Ingolstadt

01.12.2024 | Stand 01.12.2024, 8:28 Uhr |

Spielwitz und Energie: Marius Wörl lieferte für Bielefeld gegen den FC Ingolstadt ab. Foto: Imago Images

Würde auch in der 3. Liga analog zu den Uefa-Wettbewerben ein „Man of the match“ gekürt werden, wäre den Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Wahl am Freitagabend vermutlich nicht schwergefallen.

  

Ja, Louis Oppie schoss die Bielefelder durch sein Tor zum 1:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt. Ja, Arminia-Keeper Jonas Kersken hielt sein Tor ein weiteres Mal sauber (erst 13 Gegentreffer). Doch der Akteur, der dem Spiel vor knapp 20 000 Zuschauern auf der Alm seinen Stempel aufdrückte, war ein anderer: Marius Wörl aus Gosseltshausen (Markt Wolnzach).

Gegen den FCI: Was man Wörl und Co. vorwerfen kann...

Viel muss sich der 20-Jährige für seinen Auftritt gegen die Schanzer wahrlich nicht vorwerfen lassen: Er sprühte regelrecht vor Energie, demonstrierte Spielwitz und behielt trotz seiner Maske (nach Gesichtsfraktur im Westfalen-Pokal Anfang Oktober) stets den Überblick. In Sachen schwacher Chancenverwertung reihte sich Wörl (16., 20., 45. und 66. Minute) allerdings nahtlos in die Liste seiner Kollegen ein.  „Wenn wir die (Gelegenheiten; d. Red.) nutzen, wird es vielleicht am Ende nicht so spannend“, bemängelte Bielefeld-Trainer Mitch Kniat die Abschlussqualitäten seines Teams, zeigte sich ansonsten aber sehr zufrieden: „Insgesamt haben wir immer wieder gute Lösungen gefunden, uns am Ende mit dem Tor belohnt.“ Apropos: Verdient hatte sich Wörl auch die Standing Ovations der Fans bei seiner Auswechslung in der Nachspielzeit.

Nun wartet der DFB-Pokal

Vor wenigen Wochen hatte er mit einem Traumtor aus 35 Metern und einem Assist die Arminia zu einem 2:0 gegen Union Berlin und ins Achtelfinale des DFB-Pokals geführt. „Die Bayern wären geil“, meinte Wörl danach auf die Frage nach seinem Wunschgegner. Jetzt ist es „nur“ der SC Freiburg geworden. An diesem Dienstag (18 Uhr/Sky) kämpfen die Bielefelder darum, dass Wörl, Ex-Spieler des Rekordmeisters und von Lokalrivale 1860 München, eine weitere Chance auf sein Traumlos erhält.