0:1 zum Auftakt
TSV 1860 München in der Offensive erst zu harmlos – dann sticht FCS-Joker Schmidt

02.08.2024 | Stand 03.08.2024, 13:40 Uhr |

Auftakt verpatzt: Während die Saarbrücker ihren Siegtorschützen Patrick Schmidt (kniend) feierten, blickten die Löwen am Freitagabend bedrückt drein. Foto: Imago Images

Der TSV 1860 München hat seinen Saisonstart verpatzt. Gegen den im Laufe des Auftaktspiels immer stärker werdenden Aufstiegsaspiranten 1. FC Saarbrücken unterlagen die Löwen am Freitagabend verdient mit 0:1 (0:0). Ausgerechnet der eingewechselte Patrick Schmidt erzielte den Siegtreffer für den FCS.
Der Saarbrücker Stürmer beendete mit dem Treffer fast an Ort und Stelle seine persönliche, zehneinhalb Monate dauernde Leidenszeit. Im September 2023 hatte sich der 30-Jährige nur wenige Kilometer entfernt, beim Auswärtsspiel in Unterhaching, das Schien- und Wadenbein gebrochen, war damals noch in München operiert worden und anschließend die komplette Saison ausgefallen.

In der zweiten Halbzeit flankte sein Teamkollege Calogero Rizzuto am Freitagabend butterweich, Schmidt köpfte zum 1:0-Sieg ins lange Eck (71.). „Die Belohnung für harte Arbeit“, kommentierte sein Trainer Rüdiger Ziel das emotionale Comeback seines Spielers. Und die Löwen? Für das Auftaktspiel hatte man sich in München-Giesing herausgeputzt. Nicht nur die Sechziger Mannschaft, mit insgesamt sechs Neuzugängen in der Startelf (René Vollath, Raphael Schifferl, Thore Jacobsen, David Philipp, Maximilian Wolfram und Patrick Hobsch) und im neuen 4-2-2-2-System, sondern auch das Umfeld. Die Stimmung im ausverkauften Grünwalder Stadion – noch elektrisierender als sonst. Der neu verlegte Rasen – ein Teppich für attraktiven Drittligafußball. Den gab es dann, nach forschem Beginn der Sechziger, aber fast nur noch von den Gästen aus dem Saarland. Die beste Chance für die Gastgeber hatte Neuzugang Wolfram schon nach sechs Minuten vergeben, als er freistehend FCS-Torwart Phillip Menzel anköpfte. Ansonsten blieben die Löwen-Bemühungen dürftig. Auch wenn die neue Nummer eins (mit der Nummer elf auf dem Rücken), Vollath, von einer „sehr guten ersten Halbzeit“ sprach. In der zweiten Hälfte habe die Durchschlagskraft dann aber gefehlt.
Eher manifestierte sich nun das Bild aus der Sechziger Saisonvorbereitung, in der sie defensiv meist solide standen, offensiv aber kaum Gefahr versprühten. Trainer Argirios Giannikis widersprach: Wenn man „vier, fünf Chancen“ bekomme, müsse das eigentlich für mindestens einen Punkt reichen. Zu mehr sei die neu formierte Löwen-Mannschaft gegen ein so gefestigtes Team wie den FCS derzeit noch nicht in der Lage. Tatsächlich hatte der eingewechselte Münchner Stürmer Fabian Schubert am Ende noch die Möglichkeit zum Ausgleich, seinen abgefälschten Schuss lenkte Menzel über die Latte (90.+1).

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