Bekannte Namen kursieren
Irres Fußball-Drama! Löwen kassieren in letzter Sekunde 2:2 – Spekulationen um Köllner-Nachfolger

05.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:50 Uhr

Krisenbewältigung mit den Fans: Der Frust bei den Löwen ist riesig nach dem 2:2-Unentschieden in Oldenburg. −Foto: Imago Images

Der TSV 1860 München nennt keinen festen Rahmen, wann der neue Trainer für den Fußball-Drittligisten verpflichtet werden soll.

„Da gibt es keine Zeitleiste“, sagte Geschäftsführer Günther Gorenzel am Sonntag bei Magentasport. „Fakt ist, dass ich mich ausschließlich auf die 90 Minuten konzentriere. Auf ein sehr schweres Spiel.“ Die „Löwen“ waren am Sonntag beim abstiegsbedrohten VfB Oldenburg gefordert, mussten sich nach einem Last-Minute-Gegentreffer mit einem 2:2 begnügen und verlieren damit weiter Boden im Aufstiegsrennen.

„Klar laufen Planungen und Gespräche im Hintergrund“, sagte Gorenzel. Aber er werde „keine Tendenzen oder Details“ verraten. Dass er selbst zusammen mit dem früheren Profi Stefan Reisinger einspringt, war für ihn keine Frage. „Du kannst nicht sagen, okay, ich bleib„ jetzt am Schreibtisch sitzen“, sagte der 51-Jährige.

In den Münchner Medien werden viele Namen spekuliert. So wurden etwa der ehemalige Kaiserslautern-Coach Marco Antwerpen, der frühere Bielefelder Trainer Uwe Neuhaus und Ex-Bayern-Profi Thorsten Fink als Kandidaten genannten. Auch über Marco Kurz und Thorsten Fröhling, beide schon mal in der Verantwortung bei 1860, wurde spekuliert. Wie auch über den früheren Augsburger und Schalker Bundesliga-Trainer Manuel Baum, der einst in der „Löwen“-Jugend spielte.

„Ich habe eine ganz klare Vorstellung, aber ich werde keine Details nach außen geben“, sagte Gorenzel zuletzt zum Anforderungsprofil. Die Münchner hatten sich in der vergangenen Woche von Michael Köllner getrennt. Der frühere Nürnberger Coach hatte im November 2019 das Traineramt bei den „Löwen“ übernommen. In den vergangenen beiden Spielzeiten wurde er mit 1860 jeweils Vierter.


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Beim Abstiegskandidaten Oldenburg mussten sich die Löwen am Sonntag mit einem Last-Minute-Unentschieden zufrieden geben. Mit dem 2:2-Remis lässt Sechzig wichtige Punkte im Aufstiegskampf liegen. Dabei sah es lange nach einem souveränen Sieg aus. Doch mit der letzten Aktion des Spiels ließ Pascal Richter die Oldenburg-Fans ausflippen (90.+4).

Der Reihe nach: Im Spiel eins nach dem Köllner-Rauswurf präsentierten sich die Löwen über weite Strecken stark, zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung und führten kurz vor Schluss mit 2:0.

Vor 6000 Zuschauern im Marschweg-Stadion sorgte Erik Tallig mit einem Traumtor aus rund 20 Metern für Erleichterung im Löwenlager. Der Mittelfeldmann nahm sich in der 58. Minute ein Herz und schlenzte die Kugel ins Tordreieck. Die vermeintliche Vorentscheidung besorgte Marcel Bär, der in der 83. Minute in Mittelstürmer-Manier abstaubte – und damit die Löwen auf Kurs brachte. Alles sah nun nach einem souveränen Auswärtssieg aus.

Doch es kam wieder einmal anders: Mit einem Sonntagsschuss aus gut 45 Metern gelang Manfred Starke der 2:1-Anschlusstreffer. Der Mittelfeldmann sah, dass Torwart Marco Hiller zu weit vor seinem Kasten stand und schoss die Kugel über den Torwart hinweg in die Maschen (90.). Jetzt warf Oldenburg alles nach vorne – inklusive Schlussmann Sebastian Mielitz.

Und die Löwen schafften es nicht, für Entlastung zu sorgen. Immer wieder segelte die Kugel in den Strafraum. Mit dem glücklichen Ende für Oldenburg: Nach einem Tohuwabohu schaltete Pascal Richter am schnellsten und setzte den Ball ins Netz. Extase pur beim VfB – und Riesenfrust bei den Löwen, die eine weitere Chance verpassen, im Aufstiegsrennen einen entscheidenden Schritt nach vorne zu gehen.

„Mir fehlen gerade ein bisschen die Worte“, sagte Tallig recht ratlos bei Magentasport. „Wir geben das Spiel wieder her. Das tut extrem weh. Es ist schade, dass wir hier keine drei Punkte mitnehmen.“ 1860 hat als Tabellensechster sieben Zähler Rückstand auf einen direkten Aufstiegsrang. „Wir wissen, dass wir noch viele Punkte holen können. Wenn wir das schaffen, können wir noch vom Aufstieg träumen“, sagte Tallig.

− fed/dpa