Im Nachgang zur Drittliga-Partie des FC Ingolstadt gegen Dynamo Dresden (1:1) gab es einige Aufreger. Vor allem der Ausgleichstreffer der Sachsen soll laut des ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati, der auf dem Online-Portal liga3-online.de strittige Szenen kommentiert, irregulär gewesen sein.
Als der Dresdner Jonas Oehmichen nämlich einen Abpraller zum 1:1 verwertete, köpfte er sich den Ball zunächst an die linke Hand, ehe er ins Tor ging. „In diesem konkreten Fall ist ein unabsichtliches Handspiel regeltechnisch strafbar, nämlich wenn eine Unmittelbarkeit vorliegt. Das heißt, wenn der Ball von einem Spieler gespielt wird und das Spielgerät unmittelbar danach ins Tor geht, liegt Strafbarkeit vor“, erklärt Rafati, der allerdings einräumt: „Zugegebenermaßen ist die Berührung auf dem Platz sehr schwer erkennbar“, sagt Rafati und nimmt den Unparteiischen in Schutz.
Zwei weitere Fehlentscheidungen
Rafati spricht zudem von zwei weiteren Fehlentscheidungen in dieser Begegnung, in der Schiedsrichter Florian Exner (Münster) zehn Gelbe Karten gezückt hatte. Eine davon, nämlich die für FCI-Kapitän Lukas Fröde nach einem Foul an Aljaz Casar, sei als Strafe zu gering ausgefallen. Rafati plädierte für einen Platzverweis Frödes, da dieser eine Verletzung seines Gegenspielers in Kauf genommen habe.
Auch im Fall des Fouls von Claudio Kammerknecht an FCI-Offensivspieler David Kopacz an der Strafraumkante, das sie Ingolstädter durch Max Besuschkows Freistoß zum 1:0 genutzt hatten, sei eine Rote Karte angebracht gewesen, da kein weiterer Verteidiger in dieser Szene mehr hätte eingreifen können.
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Drei Aufreger in einer Partie – zwei zu Ungunsten der Ingolstädter. Insgesamt können sich die Schanzer nach Rafatis Einschätzung aber nicht beschweren: Entscheidungen, die den FCI benachteiligten (6) oder bevorzugten (6) halten sich im bisherigen Saisonverlauf die Waage. Allerdings: Bei einem 1:0-Sieg gegen Dresden stünden die Schanzer mit zwei Punkten mehr da und lägen nur vier Zähler hinter dem Spitzentrio zurück.
Was ist mit dem Ingolstädter Kopacz?
Immerhin: Wesentlich schlechter als die Ingolstädter steht in Rafatis Tabelle Hansa Rostock da: Der Zweitliga-Absteiger wurde neunmal benachteiligt und profitierte lediglich einmal von einer Fehlentscheidung.
Längerfristige Auswirkungen hat möglicherweise aber die Verletzungsmisere bei den Schanzern. Wie der Verein am Mittwoch bekanntgab, hat sich Maximilian Dittgen einem Eingriff unterziehen müssen und fällt damit ebenso wochenlang aus wie Pascal Testroet, der eine Oberschenkelverletzung erlitt. Zu David Kopacz, der das Stadion am Samstag auf Krücken verlassen hatte, machten die Schanzer noch keine Angaben.
DK