Thomas Pledls Sportlerleben ist momentan anstrengend – aber anders anstrengend, als es sich ein Fußballer wünscht. Der 30-jährige Bischofsmaiser hatte sich im Trikot des MSV Duisburg am Ende der Vorsaison in der 3. Liga schwer verletzt und schuftet nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere in Nettetal, einer 25 Kilometer von seinem Wohnort Krefeld entfernten Stadt, am Comeback. Joggen und locker passen kann der zweifache Papa drei Monate nach der Knie-OP schon wieder.
„Ich möchte auf jeden Fall noch mal angreifen. So alt bin nun auch noch nicht“, sagt er. „Ich gebe Vollgas mit Sinn und Verstand. Wenn ich nicht bei 100 Prozent bin, bescheiße ich mich nur selbst.“ Pledl, von 2009 bis 2012 in der Löwen-Jugend, hat den TSV noch genau im Blick. Der miserable Start der Münchner (null Punkte, Platz 20) ist ihm ein Rätsel. „Das kommt für mich sehr überraschend, ich glaube für die Löwen auch“, sagt Pledl vor der Partie seiner beiden Ex-Vereine 1860 und FC Ingolstadt (2015 bis 2019). Der Abgang von Stürmer Fynn Lakenmacher zum SV Darmstadt 98 sei für die Löwen zwar sehr schmerzhaft. Ein Regisseur wie Thore Jacobsen, der von der SV Elversberg aus der 2. Bundesliga kam, allerdings ein Gewinn.
1860-Coach Argirios Giannikis steht kurz nach Saisonbeginn bereits massiv in der Kritik. Pledl sagt: „Zur täglichen Arbeit von Giannikis kann ich nichts sagen. Aber Ingolstadt, Dresden und Bielefeld (die nächsten drei Löwen-Gegner; d. Red.) haben richtig Qualität. Da kann es schnell passieren, dass du nach sechs Spielen mit null Punkten dastehst. Das wäre natürlich eine absolute Katastrophe. Dann wird es eng.“ Körperlichkeit wird laut Pledl im oberbayerischen Duell zum Schlüsselfaktor: „Jesper Verlaat wird bei 1860 den Laden hinten gut zusammenhalten müssen. Ingolstadt hat extrem viele große Spieler: Fröde, Lorenz, Malone oder Grönning.“ Nach Pledls Meinung wären die Löwen mit einem Remis beim FCI hochzufrieden – er geht aber davon aus, dass die Schanzer mit 2:0 gewinnen werden.
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