Weiter an Top-Teams dran
Mit Hängen und Würgen: Reaktionen zum 1:0 des FC Ingolstadt gegen Aue

08.12.2024 | Stand 08.12.2024, 18:52 Uhr |

Torschütze und Assistgeber: Der feine Pass von Benjamin Kanuric (Mitte) auf Rückkehrer Max Besuschkow (links) leitete das Schanzer Siegtor gegen Erzgebirge Aue ein. Der zweite Heimerfolg in Folge war für den FC Ingolstadt allerdings ein ganz hartes Stück Arbeit. Foto: Bösl

Als Sabrina Wittmann am Samstag nach Abpfiff durch die Katakomben des Audi-Sportparks tigerte, war der Trainerin des FC Ingolstadt das 1:0 (0:0) ihres Teams gegen Erzgebirge Aue anzusehen.

  

Ja, da war Erleichterung über den zweiten Heimsieg in Folge. Andererseits: Die 33-Jährige fror sichtlich wie der vielzitierte Hund. Kein Wunder bei drei Grad, Wind sowie Nieselregen. Und auch das Spiel bot abseits des Resultats wenig Erwärmendes aus Schanzer Sicht. „Es war ein hartes Stück Arbeit, wir mussten viel aushalten und verteidigen. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit“, bekannte Wittmann.

Das Tor von Rückkehrer Max Besuschkow (48. Minute) sorgte für den Sieg der Schanzer, die mit nun 26 Punkten auf Rang sieben weiter im Verfolgerfeld hinter Spitzenreiter Energie Cottbus (33 Punkte), dem Zweiten Dynamo Dresden (32) und dem 1. FC Saarbrücken auf Relegationsrang drei (30) lauern. „Es war eines der weniger schönen Spiele“, gab der Mittelfeldmotor zu, der (nach Wadenverletzung) rechtzeitig für die erste Partie nach der historischen Mitgliederversammlung fit geworden war.

FCI: Gut angefangen, stark nachgelassen

Die Schanzer starteten ordentlich in den 25. Vergleich mit den Sachsen, belohnten sich aber nicht. Eine Freistoßflanke Felix Keidels rauschte an Freund, Feind und schließlich knapp am Auer Gehäuse vorbei (4.). Top-Torjäger Sebastian Grönning traf, stand dabei aber im Abseits (7.), David Kopacz scheiterte nach einem schönen Spielzug über Besuschkow und Keidel per Rechtsschuss an Torwart Martin Männel (9.).

Der FCI baute rapide ab. „Wir hatten viel zu große Abstände zu unserer ersten Kette. So konnten wir Aue nicht locken, überspielen und zu Torchancen kommen“, monierte Wittmann neben den vielen Stockfehlern im Schanzer Vortrag. Aue, das selbst eine abenteuerliche Anzahl technischer Fehler produzierte, konnte aus seinen Gelegenheiten kein Kapital schlagen. Linus Rosenlöcher scheiterte aus spitzem Winkel (18.), an eine gefährliche Hereingabe Omar Sijarics kam keiner seiner Kollegen mehr heran (30.).

Comebacker Besuschkow wird zum Matchwinner

Zu Beginn des zweiten Durchgangs brauchten die Schanzer einen „Wachmacher“, wie Max Plath, am Samstag rechter Außenverteidiger, die 47. Minute beschrieb: Sijaric köpfte eine scharfe Flanke von Rosenlöcher aus sechs Metern an die Latte. Der FCI fand darauf die perfekte Antwort: Benjamin Kanuric setzte den startenden Besuschkow stark in Szene, und der 27-Jährige verwandelte mit einem trockenen Rechtsschuss aus zehn Metern. „Benji hat den Kopf oben und spielt einen super Chip-Ball“, lobte der Schütze des goldenen Tores.

Dass Besuschkows vierter Saisontreffer ein so wertvoller wurde und der FCI zum zweiten Mal zu Null spielte, lag nicht zuletzt daran, dass Simon Lorenz bei einem missglückten Klärungsversuch knapp um ein Eigentor herumkam (69.) und Ex-Löwe Marcel Bär freistehend vor FCI-Keeper Marius Funk kläglich vergab (82.). „Das Quäntchen Glück haben wir uns in den vergangenen Wochen erarbeitet“, argumentierte Besuschkow zu den Großchancen der Erzgebirgler, die ein Remis verdient gehabt hätten. Plath meinte trocken: „Wir haben drei Punkte mitgenommen. Das ‚Wie‘ war uns im Endeffekt egal.“

FC Ingolstadt: Ist auch Simon Lorenz verletzt?

Neben Besuschkow feierte auch der zuletzt am Sprunggelenk lädierte Yannick Deichmann sein Comeback. Ist also Besserung im FCI-Lazarett in Sicht? Jein, denn die Verletztenliste könnte wieder länger werden. Lorenz, in der Schlussphase mit Oberschenkelproblemen vom Feld genommen, lief beim Gang in die Kabine merklich unrund. Eine „Vorsichtsmaßnahme“ sei seine Auswechslung gewesen, sagte der Vizekapitän.

Das ist aus Ingolstädter Sicht auch zu hoffen: Ein weiterer Ausfall in der ohnehin schon massiv ausgedünnten Defensive wäre mit Blick auf das knackige Restprogramm beim Sechsten SV Wehen Wiesbaden (27 Punkte) und daheim gegen Cottbus schmerzhaft. Plath weiß: „Das sind zwei Sechs-Punkte-Spiele.

Statistik
Ingolstadt: Funk - Plath, Cvjetinovic, Lorenz (72. Deichmann), Keidel - Fröde, Besuschkow (72. Decker), Kopacz, Kanuric - Grönning (87. Heike), Zeitler (82. Borkowski).
Aue: Männel - Fallmann, Nkansah, Vukancic, Rosenlöcher - Pepic, Majetschak (57. Loune) - Sijaric (89. Bornschein), Tashchy, Jakob (74. Seitz) - Bär.
Schiedsrichter: Hildenbrand (Wertheim). – Tor: 1:0 Besuschkow (48.). – Zuschauer: 4783.