Es war unmittelbar nach der ersten Länderspielpause, als Last-Minute-Neuzugang Max Besuschkow beim 2:3 gegen den VfB Stuttgart II sein Debüt für den FC Ingolstadt feierte.
In den fünf Einsätzen seither, davon viermal über 90 Minuten, unterstrich der zentrale Mittelfeldspieler seine Wichtigkeit für die Schanzer. Der 27-Jährige spricht von einem „persönlich guten Start“ an der Donau, den er an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) gegen den SC Verl ausbauen möchte.
Obwohl Besuschkow für die Hälfte der bisherigen Saison noch bei Zweitligist Hannover 96 unter Vertrag stand, konnte er schon einen guten Eindruck vom Schanzer Zick-Zack-Kurs 2024/25 gewinnen. Größtes Hindernis für eine Attacke auf die Spitzenplätze in der 3. Liga sind nach wie vor die vielen Gegentore (18, also zwei im Schnitt; noch kein zu Null). Besuschkow ist als ordnende Hand im Zentrum gefragt. „Im Mittelfeld können wir das Ganze strukturieren und organisieren, weil wir sehen, was vor uns passiert. Wir können steuern, damit unsere Abläufe synchron passieren“, sagt er.
Wo Besuschkow Fortschritte bei den Schanzern sieht
Der gebürtige Tübinger hat dahingehend Fortschritte erkannt und glaubt noch an weitere Besserung: „In den jüngsten Spielen haben wir stabiler gewirkt als noch zu meiner Anfangszeit hier. Für uns gilt es nun, auf dieser defensiven Stabilität aufzubauen. Daran haben wir im Training gearbeitet“, erklärt Besuschkow. „Die ersten Fortschritte sieht man bereits. Es ist noch nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung. Offensiv können wir immer gefährlich sein.“
Das stimmt: Denn auch was den Ingolstädter Angriff betrifft, stand die Null in dieser Saison noch nicht: 17 erzielte Tore sind vor dem zehnten Spieltag zusammen mit dem SV Wehen Wiesbaden nach Energie Cottbus (22) der Top-Wert, an dem Besuschkow mit einem Tor und einem Assist bereits seinen Anteil hat.
Besuschkow: Es tut mir Leid für Ryan Malone
Wesentlich zur Offensivgefahr beigetragen hatte bislang auch Verteidiger Ryan Malone. Doch der US-Amerikaner (sechs Assists) fällt nach seiner schweren Knieverletzung samt OP nun lange aus. „Für Ryan tut es mir sehr leid, er war gut drin und ist ein wichtiger Spieler für uns. Sowohl defensiv als auch offensiv durch seine Einwürfe, die uns noch mal eine andere Komponente geben“, bekennt Besuschkow. Es sei jetzt wichtig, Malones Fehlen „als Team aufzufangen. Ich bin überzeugt, dass die Jungs, die hinten dranstehen, ihre Aufgabe auch gut erledigen werden. Es hilft nichts, darüber zu jammern, was schlecht ist oder was uns fehlt. Man muss mit der Situation im Hier und Jetzt klarkommen und das Beste daraus machen.“
Als Blaupause für erfolgreiche FCI-Spiele in der umkämpften 3. Liga zieht Besuschkow den 2:1-Heimsieg gegen Hansa Rostock von Ende September heran, durch den die Negativserie von zuvor vier sieglosen Spielen gestoppt werden konnte. Man müsse „mit den Basics loslegen. Dann setzt sich die Qualität am Ende durch. Aber ohne Einsatz- und Laufbereitschaft geht in dieser Liga nichts.“ Alle Spiele standen Spitz auf Knopf: Keine der bislang neun Partien endete mit mehr als einem Tor Unterschied für beziehungsweise gegen die Schanzer.
Wie kann der FC Ingolstadt Verl besiegen?
An den Kräften sollte es nach einem freien Wochenende, das Besuschkow „im Kreise meiner Liebsten mit der Familie genossen“ hat, eigentlich nicht scheitern. Es sei denn die Krankheitswelle, die die Ingolstädter in den vergangenen zwei Wochen heimsuchte, klingt nicht rechtzeitig zu diesem Samstag ab.
Wie bereits seine Trainerin Sabrina Wittmann hebt auch Besuschkow die spielerischen Qualitäten Verls hervor, sieht genau darin aber eine Chance: „Wenn wir sie hoch pressen, können wir vielleicht Ballgewinne erzielen und daraus Kapital schlagen.“ Schnelles Umschaltspiel soll den FCI zum dritten Heimsieg der Saison und der dritten ungeschlagenen Partie in Serie führen. Besuschkow ist sicher: „In der Mannschaft ist sehr viel Potenzial, wenn man sich mit dem Rest der Liga vergleicht. Es steckt auf jeden Fall noch mehr drin, als wir gezeigt haben.“