Vor der Partie des FC Ingolstadt gegen den SC Verl an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) bleibt die Defensive das Schanzer Sorgenkind. Nicht nur wegen der bereits 18 Gegentreffer (Negativwert in der 3. Liga).
Sondern auch aufgrund der Ausfälle im Abwehrbereich – besonders dem von Verteidiger Ryan Malone (sechs Assists). Der US-Amerikaner (nach OP aus dem Krankenhaus entlassen) muss aufgrund einer Knieverletzung lange pausieren.
„Ryan hat sich defensiv und offensiv von Woche zu Woche gesteigert. Er sorgt im Training für Klarheit und Intensität und hilft uns auch von seiner Persönlichkeit her. Er wird uns fehlen“, sagt FCI-Trainerin Sabrina Wittmann. „Aber wir nehmen es so an, wie es kommt.“
Und es könnte dick kommen vor der Englischen Woche mit dem Dreierpack gegen Verl, bei Viktoria Köln (Dienstag, 19 Uhr) und dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund II am kommenden Freitag (19 Uhr). „Wir waren vergangene und diese Woche sehr von Krankheit gebeutelt. Wir hoffen, dass es der eine oder andere noch zurückschafft bis Samstag“, erklärte Wittmann, ohne personelle Details zu nennen.
FC Ingolstadt: Diese Spieler fallen aus
Neben Malone fallen Stürmer Tim Heike (Wadenverletzung) sowie die defensiven Moritz Seiffert (Reha nach Oberschenkelverletzung), Max Plath (Aufbautraining nach Sprunggelenksverletzung) und Mattis Hoppe (Reha nach Knie-OP) definitiv aus. Auch Innenverteidiger Donald Nduka (Leihe zu Regionalligist Hessen Kassel) steht nicht mehr zur Verfügung. „Wir können nicht nur an morgen, sondern müssen auch an übermorgen denken. Donald hat viel Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Deshalb war die logische Entscheidung für den Verein und den Spieler, dass man ihn fördern muss“, betont Wittmann.
Der plausibelste Malone-Ersatz wäre Mladen Cvjetinovic (trotz schwerer Schulterverletzung 22 Spiele in der Vorsaison). Doch der bosnischen Kämpfernatur fehlte zuletzt die Praxis in der Liga. Nach drei Startelfeinsätzen über die volle Dauer vor der ersten Länderspielpause sammelte er keine einzige Minute mehr. „Mladen hat sich auch in der Zeit, in der er nicht gespielt hat, von seiner Persönlichkeit und vom Sportlichen her maximal zum Team gestellt“, lobt Wittmann.
FCI: Wittmann lobt ihre jungen Verteidiger
Zudem gebe es mit Luca Lechner aus der Zweiten Mannschaft und Elias Decker (jüngst mit der deutschen U 19 Sieger eines Vier-Nationen-Turniers in Rumänien) weitere Alternativen für das Abwehrzentrum. „Wir trauen unseren Jungs einiges zu, sie sind keine Lückenfüller. Die Jungs, die hinten dran stehen, können spielen, deshalb ist mir da alles andere als angst und bange“, betont Wittmann in Bezug auf den defensiven Aderlass.
Um die derzeitige sportliche Lage der Ingolstädter einzuordnen, bemühte Wittmann am Donnerstag – wie es ihr Vorgänger Michael Köllner beinahe wöchentlich tat – eine Auto-Metapher: „Wir geben irgendwann mal was ins Navi ein. Und wenn wir da hinfahren, wird es nicht so sein, dass wir keinen Stau erleben oder Umweg fahren müssen. Dass es gerade im Moment so ist, dass wir nur zähfließend vorangekommen sind, ist kein Geheimnis.“
Insgesamt sieht die Trainerin ihre Mannschaft, die zuletzt zweimal „nur“ ein Gegentor hinnehmen musste und vier Punkte holte, auf dem richtigen Weg – auch wenn „Aachen und Rostock nicht unsere besten Spiele waren. Es fühlt sich so an, als dass wir jetzt wieder in unseren Prozess rutschen“, sagt Wittmann und fordert weitere Fortschritte, auch im Offensivspiel: „Die Saison ist noch lang, und wir können uns nicht nur von Spiel zu Spiel hangeln. Es geht darum, auf Strecke eine Selbstverständlichkeit zu entwickeln.“
Doch dafür sind Siege Pflicht. Nun erwarten die Schanzer mit Verl „eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Sie wollen viel locken und überspielen“, analysiert Wittmann. Die Partie dürfte für den FCI also kompliziert genug werden. Personallage hin oder her.