1860 München verliert in Mannheim
Feuer, Fehler, Frust: Euphorie ade – Pascal Sohm sorgt für ganz miese Laune im Löwen-Lager

14.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:31 Uhr

Weil im Mannheim-Fanblock Bengalos abgefackelt wurden, wurde das Spiel erst mit Verspätung angepfiffen. −Foto: imagoimages

Sie gingen mit großem Optimismus ins neue Jahr – doch dieser ist nach dem ersten Spiel schon wieder dahin: Der TSV 1860 München hat zum Drittliga-Auftakt eine bittere Auswärtspleite hinnehmen müssen. Vor 17000 Zuschauern unterlagen die Löwen mit 1:3 beim SV Waldhof Mannheim und kassierten damit einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen. Die Gästen gingen früh in Front, verloren aber nach dem Ausgleich den Faden.

„Wir müssen bei 1860 und beim Waldhof nicht darüber reden, dass die eigentlich nicht in die 3. Liga gehören. Mega Kulisse hier, das hat Spaß gemacht“, sagte hinterher Mannheims Matchwinner Pascal Sohm, der doppelt, traf bei Magenta Sport. Weniger Freude hatten die Löwen. Coach Michael Köllner analysierte hinterher: „Wir waren nach dem Führungstreffer auch noch gut im Spiel und Mannheim hatte wenige Chancen... Das 1:1 war ein selbstverschuldetes Tor. Zur Halbzeit müssen wir dann noch mal froh sein, dass wir mit dem Unentschieden in die Halbzeit gekommen sind. In der 2. Hälfte war es dann wieder gut, aber da waren wir nicht entschlossen genug. Wenn man dann hier 1:2 hinten liegst, musst du all in gehen. Am Ende war die Niederlage dann besiegelt... In diesem Stadion darfst du nicht zurückliegen, dann wird es nämlich sehr schwer.“

Blitzstart reicht 1860 nicht

Das Spiel beginnt mit Verspätung, weil der Mannheim-Block mächtig zündelt. Bengalo-Rauch vernebelt das Stadion, Schiri Stieler wartet einige Minuten bevor er das Match freigibt. Kurz nach dem Anpfiff bereits der nächste Aufreger. Nach einer eigentlich harmlosen Rieder-Flanke steigt Philipp Steinhart perfekt hoch, köpft den Ball wuchtig ins linke Eck.

1860 mit dem erhofften Traumstart – aber Mannheim zeigt sich nicht geschockt, will sofort den Ausgleich. Doch die Löwen sind konzentriert, verteidigen gut. Bis zur 28 Minute: Keeper Hiller mit einem missglückten Befreiungsschlag, Lebeau schaltet sofort in den Vorwärtsgang, bedient Pascal Sohm, der eiskalt versenkt.

1:1 – und jetzt wackelt 1860. Nur eine Minute nach dem Ausgleich brennt es lichterloh im Gäste-Strafraum, nur mit größter Not können die Münchner die Situation klären. Nach 39 Minuten rettet dann Hiller sein Team, als er einen Kopfball von Sohm aus kurzer Distanz entschärft.

Nach der Pause zunächst das gleich Bild. Mannheim aggressiver, mit mehr Vorwärtsdrang, 1860 kommt hinten immer wieder in Schwierigkeiten. Und fängt sich ein weiteres Gegentor: Martinovic ist auf rechts auf und davon, seine flache Hereingabe in den Rücken der Abwehr nimmt Sohm im Strafraum an und haut die Kugel humorlos ins kurze Eck.

1860-Trainer Michael Köllner reagiert sofort, schickt Lakenmacher und Boyamba für Vrenezi und Skenderovic aufs Feld. Doch zunächst bleibt Mannheim überlegen, Waldhof kontrolliert das Geschehen, den Löwen um Neuzugang Raphael Holzhauser fällt offensiv zu wenig ein. Hinzu kommen zu viele Fehler im Spielaufbau.

Erst in der Schlussphase werden die Löwen wieder gefährlicher, drängen Waldhof hinten rein. Die beste Chance zum Ausgleich vergibt Kobylanski, der eine Boyamba freistehend aus kurzer Distanz neben das Tor köpft. Als 1860 alles noch vorne wirft, schlägt Mannheim nochmals zu, macht durch Dominik Kother kurz vor Schluss das 3:1.

− la


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