Vor dem Heimspiel gegen den BVB II
FCI-Trainerin Wittmann sucht weniger die Fehler als die Stärken ihres Teams

25.10.2024 | Stand 25.10.2024, 22:44 Uhr |

Ein Modell für weitere Spiele? Beim 4:4 gegen Viktoria Köln agierten Sebastian Grönning (links) und Pascal Testroet als Doppelspitze bei den Schanzern. Foto: Bösl

Zum Abschluss der Englischen Woche in der 3. Liga darf der FC Ingolstadt an diesem Freitag (19 Uhr/Magenta Sport) vorlegen. Oder soll man besser sagen: muss?

  

Gegen Borussia Dortmund II brauchen die Schanzer im Audi-Sportpark nämlich unbedingt einen Sieg, um die Hoffnungen auf den anvisierten Spitzenplatz nicht frühzeitig begraben zu müssen. Bereits sieben Punkte beträgt der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsrang.

Noch können sich die Schanzer nach oben heranpirschen, aber dafür braucht es eine Erfolgsserie. Wie viel Halt die aktuell vier Spiele lang währende Phase ohne Niederlage, davon drei Unentschieden, geben kann, ist fraglich. Nach dem wilden 4:4 bei Viktoria Köln taucht eine alte Frage wieder auf: Wieso kassieren die Schanzer so viele Gegentreffer (bereits 23)?

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„Wollen nicht mit dem Finger in die Wunde gehen“



FCI-Trainerin Sabrina Wittmann will dies vor der Partie jedoch nicht zu sehr thematisieren. „Wir haben die Fehler aufgezeigt, die wir gemacht haben. Aber wir wollen nicht mit dem Finger in die Wunde gehen, weil wir Selbstvertrauen für das Spiel brauchen“, erklärt die 33-Jährige und versucht, ihr Team einmal mehr mit ihren positiven Eindrücken aus dem Köln-Spiel zu stärken. „Wir haben Intensität auf den Platz gebracht, hatten viele Balleroberungen und sind mit mehr Dynamik und Tempo hinter die letzte Kette gekommen. Da wollen wir weitermachen“, sagt Wittmann.

Gleichwohl würden intern die Defizite aufgearbeitet, sagt die FCI-Trainerin und erklärt ihre Vorgehensweise: Erst komme die Videoanalyse, dann würden Situationen auf dem Platz aufgezeigt und durch Wiederholungen trainiert und schließlich gebe es auch noch Videosequenzen für einzelne Spieler. „Wir fragen uns: Gibt es ein Strukturproblem, sind es Abstimmungsprobleme oder individuelle Fehler“, sagt Wittmann und verdeutlicht: „Wir versuchen herauszufinden, wo sich wiederholende Fehler sind, die man abstellen kann. In Köln gab es zwei, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Bis zum nächsten Spiel haben wir nur zwei Tage Zeit. Darum kucken wir, was wir aus diesem Spiel verwenden können und was nicht. Es geht um Effizienz und darum, was man tun kann, dass sie nicht mehr passieren.“

Wittmann lobt Doppelspitze Grönning/Testroet



Ein anderes Thema ist die Erarbeitung des Matchplans, der von vielen Faktoren abhängt. Am Ende einer Englischen Woche zusätzlich davon, wie der Fitnesszustand der Spieler vor der dritten Partie innerhalb von sieben Tagen ist. Änderungen beim Personal sind daher wahrscheinlich.

„Wir wollten gegen Köln viel über Flanken kommen und haben zwei Neuner reingeschmissen. Das ist ganz gut aufgegangen, aber die Herangehensweise wird jetzt ein bisschen anders sein“, meint Wittmann im Hinblick auf das erstmals von Beginn an gemeinsam eingesetzte Sturmduo Sebastian Grönning (sechs Tore) und Pascal Testroet (drei). „Beide haben in Sachen Intensität, Anlaufverhalten und Tiefenläufe einen super Job gemacht. Aber wir schauen, was hat der Gegner, was für Stärken haben wir, und wie können wir beide bestmöglich einsetzen“, erklärt Wittmann. Die FCI-Trainerin beschäftigt sich vor einer Begegnung viel mit Wahrscheinlichkeiten, wie der Gegner zu erwarten ist und welche die besten eigenen Optionen sind. Möglich also, dass ein Stürmer wieder in die Jokerrolle schlüpft – Hauptsache, am Ende gibt es drei Punkte.

DK



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