0 Punkte, 1:9 Tore – die Bilanz des FC Ingolstadt in den bisherigen vier Auftritten in der 3. Liga bei Viktoria Köln ist desaströs. Doch Trainerin Sabrina Wittmann ficht dies vor dem nächsten Auftritt der Schanzer im Sportpark Höhenberg nicht an – sie nimmt es mit Humor.
„Ich habe noch nie in Köln gespielt und gehe daher sehr unbehaftet in das Spiel rein. Ich habe keine Angst, dass wir verlieren“, sagt die Novizin im Profigeschäft vor der Partie an diesem Dienstag (19 Uhr/Magenta Sport).
Eine Niederlage mitten in der Englischen Woche käme auch zur Unzeit, würde sie doch die kleine Serie von drei Spielen ohne Niederlage und jeweils nur einem Gegentor pro Partie schon wieder beenden. Wittmann fordert daher, dass ihr Team nach zehn Spieltagen in eine neue Phase eintritt. Mit zwölf Punkten liegen die Schanzer sechs Zähler hinter den anvisierten Aufstiegsrängen, aber nur zwei vor der Abstiegszone.
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„Wir wären gerne weiter und sind nicht im Soll, aber wir sind auf dem Weg dahin“, meint die 33-Jährige und erklärt in einem kleinen Zwischenfazit mit Bezug auf den Saisonstart: „Nach der Flut an Gegentoren war es so, dass wir Halt finden mussten. Unser Anspruch ist, dass wir jetzt aber nicht mehr in der Phase sein dürfen, in der wir uns nur halten, sondern wir uns auch weiterentwickeln wollen.“
Preußen Münster als Vorbild
Wittmann sieht den Zeitpunkt dafür gekommen. Das jüngste 1:1 gegen den SC Verl sieht sie trotz schwieriger Phasen im Spiel als Bestätigung. „Betrachtet man die ganzen 90 Minuten gegen Verl, kommt unser Spiel mehr zum Tragen. Wir hatten viel den Ball, viel Kontrolle und viel mehr Boxeintritte wie in den Spielen zuvor. Deswegen gilt es, diesen Weg weiter zu forcieren und gegen Köln und Dortmund (Freitag, 19 Uhr, Anm. d. Red.) fortzuführen“, sagt die FCI-Trainerin und verweist auf das Beispiel Preußen Münster, das in der Vorsaison nach 13 Spieltagen auf Rang 15 platziert war und am Ende noch den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte.
Wittmanns Devise lautet daher, nicht zu sehr auf die Tabelle zu schauen, sondern auf das eigene Team: „Wir müssen uns auf uns konzentrieren und uns verbessern. Eine gesichertere Defensive gibt mehr Raum für Offensive.“
„Wir werden Viktoria nicht stark machen“
Speziell im Hinblick auf das Duell beim Angstgegner meint Wittmann, dass der offensivorientierte Gegner, der zuletzt beim 3:5 gegen den BVB II ein Spektakel bot, aber auch die zweite Niederlage in Folge kassierte, ihrer Mannschaft guttut. „Viktoria hat viel Spielwitz, ist technisch versiert und hat mit der Offensive ihr stärkstes Tool. Aber Euphorie bremst uns nicht, sondern kann uns eher treiben. Wir werden Viktoria nicht stark machen, sondern schauen, was wir besser machen können.“
Ihre Mannschaft glaubt trotz aller Widrigkeiten und Stolpersteine an den Aufwärtstrend. „Dieses klare und überzeugende Spiel hatten wir noch nicht. Aber ich finde, dass man sieht, dass wir gemeinsam einen Weg gehen wollen und wie dieser aussieht“, meint beispielsweise Rechtsverteidiger Marcel Costly, der gegen Verl einige gute Flanken schlug. Und auch Edeljoker Sebastian Grönning, der mit vier Treffern quasi zur Lebensversicherung der Schanzer avanciert, ist unerschütterlich optimistisch: „Wir können in dieser Woche noch sechs Punkte holen, das wollen wir schaffen.“
DK