Vor dem Duell gegen Dresden
FCI-Trainerin Sabrina Wittmann: „Wir haben einen tollen Mix“

01.11.2024 | Stand 02.11.2024, 19:24 Uhr |

FCI-Trainerin Sabrina Wittmann hofft, dass sich ihr Team in der 3. Liga weiter stabilisiert. Das Duell gegen Aufstiegsmitfavorit Dynamo Dresden am Samstag ist wegweisend. Foto: Bösl

Fünf Spiele in Folge ist der FC Ingolstadt in der 3. Liga ungeschlagen. An diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) wollen die Schanzer ihre Serie mit einem Sieg gegen den Aufstiegsmitfavoriten Dynamo Dresden fortsetzen.

  

Gelingt dies Trainerin Sabrina Wittmann und ihrem Team, würden sie bis auf zwei Punkte zu den Sachsen aufschließen – eine wegweisende Partie also mit Blick auf die bis zur Winterpause anvisierte Aufholjagd.

„Dresden ist eine topbesetzte Mannschaft“



Vielleicht spielt den Ingolstädtern dabei der Pokal-K.-o. Dynamos gegen Darmstadt 98 (2:3 nach Verlängerung) am Mittwochabend in die Karten. Schließlich marschierten die Schwarz-Gelben 120 Minuten und haben mittlerweile ihre dritte Englische Woche in den Beinen. Wittmann glaubt dies allerdings nicht. „Ich sehe uns deshalb nicht im Vorteil. Dresden ist eine topbesetzte Mannschaft in der 3. Liga, die personell gut nachlegen kann. Wir erwarten einen sehr strukturierten und variablen Gegner“, meint die FCI-Trainerin, die vielmehr mit den Sachsen mitfühlte.

„Dresden hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Dass sie so unglücklich verloren, tat mir ein bisschen leid“, sagt Wittmann, die ihren Trainerkollegen Thomas Stamm noch aus der Junioren-Bundesliga kennt und dessen Arbeit schätzt. „Die Dresdner haben nach ihrem Durchhänger eine unfassbar positive Entwicklung genommen“, sagt Wittmann mit Bezug auf die vergangene Negativserie von vier Spielen ohne Sieg (zwei Niederlagen).

Guter Umgang zwischen Alt und Jung

Vielmehr ist sie selbst froh, dass ihr Team trotz vieler Gegentore zuletzt konstant punkten konnte und Kapitän Lukas Fröde nach abgesessener Gelbsperre wieder einsatzberechtigt ist. Gerade der 1,92 Meter lange Mittelfeldakteur könnte mit seiner Größe und Kopfballstärke gegen die robusten Dresdner ein wichtiger Faktor werden. „Lukas ist immer wichtig, nicht nur auf dem Feld, auch neben dem Platz, er leitet die Truppe“, sagt Wittmann, stellt dem 29-Jährigen aber keine Einsatzgarantie aus: „Wie wir starten, werden wir am Samstag sehen.“

Vertrauen in Plath und Zeitler

Zuletzt beim 5:3-Sieg gegen Borussia Dortmund II hatten die jungen Nachwuchskräfte Max Plath (19 ) und Deniz Zeitler (17) die beiden Routiniers Fröde und Pascal Testroet, der erkrankt war, vertreten. Für Wittmann keine Eintagsfliege. „Sie sind nicht ohne Grund dabei und gut herangeführt worden. Die Akzeptanz für sie im Team ist unglaublich hoch. Sie sind bodenständig und sehr bescheiden. Ich habe keine Scheu, die Jungs reinzuschmeißen. Wenn wir im Trainerteam das Gefühl haben, dass sie uns helfen, werden sie spielen“, sagt die 33-Jährige über ihre Schützlinge, deren Weg sie bereits im Nachwuchsleistungszentrum des Vereins begleitete. Gleichzeitig lobt Wittmann ihre erfahrenen Profis. „Wir haben einen tollen Mix. Die älteren Spieler tragen sehr dazu bei, sie heranzuführen und nehmen sie an der Hand“, sagt die FCI-Trainerin über den Umgang zwischen Alt und Jung im Kader.

Gerade im Hinblick auf die länger werdende Verletztenliste ist Wittmann froh über Alternativen. „Es ist gut, Konkurrenzkampf zu haben und dass sich die Mannschaft nicht von alleine aufstellt, wenn einer ausfällt. Dass wir mehrere Optionen haben, genießen wir alle“, meint sie.

„Leistung kann uns sehr viel Mut geben“



Die hat aber auch ihr Kollege. Stamm, der nach neun Jahren Nachwuchsarbeit beim SC Freiburg im Sommer den Cheftrainerposten beim sächsischen Traditionsklub übernommen hatte, sah im Pokal zudem die beste Leistung seines Teams seit langem. „Spätestens übermorgen muss das Positive überwiegen“, meinte Stamm daher trotz der Enttäuschung über das Ausscheiden. „Die Leistung kann uns sehr viel Mut geben. Wir müssen in der Liga auch diese Intensität und Moral zeigen, damit wir weiter vorne dranbleiben“, sagte der 41-Jährige.

Neben dem zweifachen Pokal-Torschützen Jakob Lemmer und Oliver Batista Meier, der davor mit seinem Treffer beim äußerst mühsamen 2:1 gegen Hannover 96 II eine Serie von vier Spielen ohne Sieg beendet hatte, stehen mit dem Pöttmeser Torjäger Christoph Daferner (sechs Treffer), Youngster Tony Menzel (vier) und Robin Meißner (vier) weitere gefährliche Offensivkräfte zur Verfügung. Die FCI-Defensive ist also gewarnt – einen Tag der offenen Tür wie zuletzt beim 4:4 in Köln oder 5:3 gegen Dortmund II können sich die Schanzer nicht mehr leisten.

DK