Seit sechs Spielen ist der FC Ingolstadt in der 3. Liga ungeschlagen – das gab es für die Schanzer lange nicht.
Letztmals unter Trainer Michael Köllner, der zwischen dem 4. November und 19. Dezember 2023 sogar sieben Spiele unbezwungen blieb (vier Siege, drei Unentschieden). Gelingt es dem FCI, im Duell bei Hannover 96 II (Sonntag, 13.30 Uhr/Magenta Sport) erneut zu punkten, würde das Team von Köllner-Nachfolgerin Sabrina Wittmann die damalige Serie einstellen.
Allerdings sprangen für Wittmann und ihre Mannschaft trotz der Serie mit zwei Siegen und vier Unentschieden „nur“ zehn Punkte heraus. Das reichte bisher nicht, um näher an das Spitzentrio (sechs Zähler Vorsprung) heranzukommen. Der Auftrag für Sonntag in der letzten Begegnung vor der Länderspielpause ist somit klar: Drei Punkte müssen her!
„Es geht darum, in unserem Spiel zu reifen“
„Natürlich wäre das wichtig, und natürlich sind wir nicht mit den Unentschieden zufrieden“, sagt die FCI-Trainerin, „aber es geht nicht in erster Linie darum, einen Tabellenplatz gutzumachen, sondern in unserem Spiel zu reifen. Dass wir stabil sind und jedem Gegner die Stirn bieten können. Dann werden wir auf Strecke auch die knappen Spiele für uns entscheiden“, sagt Wittmann und fordert Geduld: „Noch ist nicht der 30. Spieltag. Wir vertrauen darauf, dass da noch einiges passieren wird.“
Das sieht auch FCI-Sportdirektor Dietmar Beiersdorf so. „Die anderen gewinnen ihre Spiele auch nicht, die Liga ist eng. Wir sind guten Mutes, dass wir die Entwicklung aufrechterhalten können und wir uns weiter stabilisieren“, sagt der 60-Jährige.
Gegen Hannover II soll erst einmal nicht passieren, dass die Schanzer in Schwierigkeiten geraten, so wie das gegen die Zweitvertretungen VfB Stuttgart II (2:3) und Borussia Dortmund II (5:3 nach 0:2-Rückstand) der Fall war. Wittmann sieht sich und ihr Team gewappnet. „Ich habe jahrelang gegen solche Talente gespielt und weiß, was sie können. Wir werden auf eine Portion Unbekümmertheit treffen und auch Druck bekommen. Hannover ist sehr aktiv in allen Spielphasen“, meint die 33-Jährige.
Positive Stimmung und Lernwille begeistern die Trainerin
Personell muss Wittmann allerdings umstellen, da David Kopacz mit einer Sprunggelenksverletzung ausfällt. „Kopacz hat zuletzt drei richtig gute Spiele gemacht. Über seinen Ausfall bin ich traurig, ebenso wie über die anderen Verletzungen, aber deswegen bin ich nicht pessimistisch fürs Wochenende. Das ist immer eine Chance für jemand anderen“, sagt Wittmann und sieht die Gesamtentwicklung sehr positiv. „Womit ich am allermeisten zufrieden bin, ist die Art und Weise, wie die Jungs mit Rückschlägen umgehen“, sagt Wittmann und gerät dabei fast ins Schwärmen: „Wir haben eine unfassbar positive Stimmung im Training, die Jungs sind sehr gewillt zu lernen, sind keine Egos, sondern richtige Teamplayer.“
Trotzdem sei der Lernprozess längst nicht abgeschlossen. „Es gibt in jedem Bereich noch viel Potenzial. Wir wollen gegen den Ball noch genauer arbeiten und mit Ball noch mehr Torchancen herausspielen. Aber die Art und Weise, wie die Jungs die vergangenen Wochen angegangen sind, dem Prozess treu geblieben sind und ihre Zuversicht nicht verloren haben, das hat mich begeistert.“
DK