Das befriedigende Zwischenzeugnis nach der Vorrunde trog – wie schon im Vorjahr stürzte der FC Ingolstadt nach der Winterpause ab. Kein Schanzer Spieler konnte sich gegen den Trend verbessern.
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MARIUS FUNK
Absolvierte alle Partien über die gesamte Spieldauer – und das mit einigen glänzenden Paraden. Erlebte beim Spiel gegen die Löwen durch sein Eigentor einen rabenschwarzen Tag (insgesamt 26 Gegentreffer in 2024). In Sachen Strafraumbeherrschung nicht mehr so stabil wie noch 2023. Dennoch die weitaus bessere seiner beiden Spielzeiten beim FCI. Note: 3
MARKUS PONATH/MAURICE DEHLER
Zwei Ersatzkeeper, ein Schicksal: Der Pfaffenhofener Ponath und Dehler (fußballerisch der stärkste Keeper) trainierten fleißig, hatten aber kaum Chancen auf Einsätze.Note: -
LEON GUWARA
Der 27-jährige Linksverteidiger erlebte eine enttäuschende Saison. Nach dem Verlust seines Stammplatzes kam der Ex-Regensburger in der Rückrunde auch aufgrund von längeren Verletzungen nur noch sporadisch zum Einsatz und konnte kaum Impulse setzen. Note: 4-
RYAN MALONE
Auch 2024 durch weite Einwürfe gefährlich. Defensiv wirkte die Kämpfernatur aus Massachusetts mitunter aber etwas unkonzentriert. Den Fokus benötigt der 31-Jährige aber, um Tempodefizite auszugleichen. Ein positiver Charakter, der dem Team guttut. Feierte seine Schanzer Tor-Premiere in der Liga artistisch per Salto. Note: 3-
MLADEN CVJETINOVIC
Einer der großen Verlierer der Rückrunde. Hatte nach schwerer Schulterverletzung im Februar seinen Stammplatz zurück. Allerdings kam der 20-Jährige nicht mehr an seine starke Form aus der ersten Saisonhälfte heran und flog wieder aus der ersten Elf. Das Experiment mit ihm als Außenverteidiger misslang völlig. Note: 4+
TOBIAS SCHRÖCK
Die siebte und letzte Saison des Ex-Kapitäns bei den Schanzern stand unter keinen guten Vorzeichen. Zu Beginn setzte der damalige Trainer auf seine Neuzugänge, später warfen den 31-jährigen Defensivmann Krankheiten zurück. Am Ende reichte es immerhin noch zu zehn Einsätzen. Note: 4-
MARCEL COSTLY
Beim Rechtsverteidiger war die sinkende Formkurve des Teams mit am deutlichsten abzulesen. Sprühte der 28-Jährige trotz zwischenzeitlicher Achillessehnenprobleme bis zum Dresden-Spiel noch vor Elan, ging es danach deutlich abwärts. Mit zwei Toren und acht Vorlagen erreichte er zwar insgesamt erneut seine Vorjahresquote, doch auch für ihn wäre mehr drin gewesen. Note: 3-
MORITZ SEIFFERT
Verlor seinen Platz an Guwara, war nach dessen Verletzung aber wieder als Linksverteidiger gesetzt. Weiterhin mit großem Drang nach vorne (nebst Tor-Debüt gegen Lübeck), aber ebenso Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Note: 4
DONALD NDUKA
Für die Entdeckung der Vorsaison war die laufende Spielzeit ein Rückschritt. Der 21-jährige Innenverteidiger kam nur zu sieben, meist kurzen Einsätzen. Beim 0:4 in Bielefeld zahlte er zudem als Rechtsverteidiger Lehrgeld. Für seine Entwicklung braucht Nduka Spielpraxis und ist daher ein Kandidat für ein Leihgeschäft.Note: 4
SIMON LORENZ
Einer der Vielspieler. Verpasste auch in der Rückrunde nur eine Partie (Gelbsperre), kam in den 17 Einsätzen nur noch als Innenverteidiger zum Einsatz. Die Ballsicherheit des Ex-Kielers stärkte die Defensive enorm, allerdings wie Malone mit Schnelligkeitsproblemen. Ein Stabilitätsfaktor mit Steigerungspotenzial. Note: 3
BENJAMIN KANURIC
Der technisch hoch veranlagte Österreicher fällt im Vergleich zur Vorrunde ab. Traf am vorletzten Spieltag gegen Lübeck zum ersten Mal im Jahr 2024.Weiter Mängel in Sachen taktischer Disziplin und Defensivarbeit. Kann mehr. Note: 4
YANNICK DEICHMANN
Eine schwierige Saison für „Mister Zuverlässig“. Stand 31-mal in der Startelf und half an vielen Stellen aus, obwohl er nicht immer fit war. Mit dem Allrounder wirkte das Team aber stets gefestigter. Als Mentalitätsspieler besonders wertvoll.Note: 3
DAVID KOPACZ
Über die gesamte Saison gesehen machte der Tempodribbler einen Schritt nach vorne. Riss immer wieder Lücken in die gegnerischen Reihen und suchte auch den Abschluss. Allerdings tat sich der Mittelfeldakteur in der Rückrunde schwer, dem Spiel noch mehr seinen Stempel aufzudrücken, wenn es nicht so gut lief. Kann sicher noch zulegen. Note: 3+
LUKAS FRÖDE
Geht als Führungsspieler voran, aber mitunter zu ungestüm in die Zweikämpfe. Kassiert zu viele Karten, auch wenn seine beiden Platzverweise (jeweils Rot gegen Dresden und Köln) diskutabel waren. Verschleppt das Tempo im Spielaufbau noch zu oft. Note: 4+
FELIX KEIDEL
Der Jungschanzer ist einer der Gewinner dieser Saison und eroberte sich einen Stammplatz. Mit 2067 Einsatzminuten zählt der 20-Jährige zu den am häufigsten eingesetzten U21-Spielern der 3. Liga. Machte vor allem körperlich einen großen Sprung und übernimmt mit wachsendem Selbstvertrauen immer mehr Verantwortung im Spiel. Note: 3
BRYANG KAYO
Bescherte den Aufstiegsträumen mit seiner dämlichen Gelb-Roten Karte gegen Freiburg II (Endstand: 2:3) einen veritablen Sargnagel. Nach dem Derbytor beim Jahn schien der Knoten geplatzt, doch die Hoffnungen bewahrheiteten sich nicht. Großes Potenzial, aber zu ungeduldig. Note: 4
MAXIMILIAN DITTGEN
Nach fast zweijähriger Leidenszeit fiel es dem Offensivspieler schwer, Tritt zu fassen. Kam in der Rückrunde 18-mal am Stück zum Einsatz, allerdings nur fünfmal von Beginn an. Der 29-Jährige kann Impulse geben, aber er hat seinen Platz im Team noch nicht gefunden. Note: 4
PASCAL TESTROET
Die Statistik spricht für den Routinier. 48 der 54 Punkte holten die Schanzer, wenn der 33-Jährige auf dem Platz stand. Dabei verlagerte sich die Rolle des einstigen Torjägers (6 Treffer, 8 Vorlagen) mehr in Richtung Vorbereiter, der schnell Situationen erkennen und öffnende Pässe spielen kann. Sein Manko: Mehr als 60 Minuten Vollgasfußball sind nicht mehr so oft drin. Note: 3
JANNIK MAUSE
Am Ende rettete der 25-jährige Shootingstar seinen Vorsprung ins Ziel. Zwar kamen in der Rückrunde nur noch fünf Treffer zu den überragenden 13 vor der Winterpause dazu, doch reichte das für den Aachener zur Drittliga-Torjägerkanone – und das in seinem ersten Profijahr. Für die Schanzer dürfte es trotz bestehenden Vertrags nicht leicht werden, den robusten Stürmer zu halten. Note: 2
SEBASTIAN GRÖNNING
Hat sich seinen Anschlussvertrag verdient. Die Winter-Leihgabe des spanischen Drittligisten Castellón erwies sich als Glücksgriff. Der Stürmer traf beim Debüt gegen Dresden nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung. Sieben weitere Tore, darunter ein Doppelpack gegen Lübeck und zwei Treffer in den Nachspielzeiten gegen Bielefeld und Duisburg (die jeweils ein Remis retteten), machen Grönning zum gefährlichsten Schanzer 2024 – und das, obwohl der 27-Jährige in acht seiner 15 Einsätze von der Bank kam.Note: 2
ARIAN LLUGIQI
Ein verlorenes Jahr für den U21-Nationalspieler Kosovos. Bei Trainer Michael Köllner kam der Offensivspieler kaum noch zum Zug, sein Abschied nach vier Jahren beim FCI ist daher nur folgerichtig. Note: 4
DAOUDA BELEME
Durfte aufgrund des Ausfalls von Mause und Testroet zum Rückrundenstart in Halle von Beginn an ran, sein Abschied war aber nur eine Frage der Zeit. Der Leihvertrag mit dem HSV wurde Ende Januar aufgelöst, Beleme wechselte ohne Treffer nach Lübeck. Note: 5
JULIAN KÜGEL
Eine der Entdeckungen der Schanzer Hinrunde, konnte 2024 aber keine Impulse setzen (0 Tore, 1 Assist). Nur ein Startelfeinsatz für den gebürtigen Pförringer in einem sehr komplizierten Halbjahr. Note: 4
DENIZ ZEITLER
Beim Winterschlaf-Auftritt gegen Halle (1:3) mit seinem einzigen Einsatz. Die Bürde, eine Wende einzuleiten, wog für den 17-Jährigen verständlicherweise zu schwer. Seit April verletzt. Note: -
OGNJEN DRAKULIC
Der 18-Jährige ist das nächste Talent aus der FCI-Nachwuchsschmiede. Der robuste Stürmer erzielte bereits seinen ersten Drittliga-Treffer und deutete in den sieben Einsätzen gegen Saisonende an, dass mit ihm zu rechnen ist. Note: 3
Herbert Paul, Thomas Rausch, Jeroen Krupa und Michael Udebuluzor kamen in der Rückrunde der 3. Liga nicht mehr zum Einsatz und wurden nicht bewertet.
Anm. d. Red.: Benotet wurden nur Spieler der Schanzer, die – unabhängig von ihrer jeweiligen Einsatzdauer – in mindestens sieben Spielen zum Einsatz kamen.
FAZIT
Zweimal hintereinander das gleiche Muster: In der Vorrunde erkämpfen sich die Schanzer nach teilweise schwierigem Start jeweils eine gute Ausgangsposition – und dann stürzen sie ab. So war es in der Saison 2022/23, und so verlief auch die Spielzeit 2023/24. Woran liegt das und was können die FCI-Verantwortlichen tun, dies zu ändern? Dies zu ergründen, ist die Hauptaufgabe von Sportdirektor Ivica Grlic und Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer, damit die Schanzer in der neuen Spielzeit eine konstantere Runde spielen und nach Möglichkeit auch am Saisonende noch im Aufstiegsrennen sind. Die Mehrzahl der Spieler sollten sich jedenfalls steigern können.
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