Faustdicke Überraschung in der 3. Liga: Schlusslicht Bayreuth schlägt am Samstagnachmittag den Tabellenzweiten und Aufstiegsfavoriten 1860 München verdient mit 1:0 (1:0). Einer der Besten auf dem Platz: Ex-Schaldinger Tobias Stockinger, der das goldene Tor von Jann George (41. Minute) einleitete.
Sechzig startet als klarer Favorit in diese Partie. Doch davon ist überhaupt nichts zu sehen. Bayreuth beginnt mutig – allen voran Tobias Stockinger aus Straßkirchen (Lkr. Passau). Der ehemalige Junglöwe ist an jeder gefährlichen Offensivaktion der „Oldschdod“ beteiligt und hat bereits in der 4. Minute selbst die große Chance auf die Führung: Nach einer Hereingabe von links fliegt er im Zentrum nur Zentimeter am Ball vorbei. Behäbige Löwen kommen überhaupt nicht ins Spiel – und haben nach 20 Minuten erneut riesigen Dusel: Stockinger bricht über rechts durch, hat viel Zeit und bedient mustergültig den völlig freien Jann George im Zentrum. Doch der Stürmer haut über den Ball.
Erst nach dieser Szene wachen die Löwen etwas aus ihrer Lethargie auf und kommen durch Meris Skenderovic zur großen Ausgleichschance, die Sebastian Kolbe im Eins gegen Eins stark vereitelt. Der direkte Gegenzug: Wieder ist es Stockinger, der den Ball durchs Mittelfeld treibt und den Schnittstellenpass auf Alexander Nollenberger spielt. Der geht zusammen mit George auf 1860-Keeper Marco Hiller zu, legt quer auf seinen Kollegen und der schiebt ins leere Tor ein (41.).
Wer mit der großen Löwen-Reaktion in Halbzeit zwei gerechnet hat, sieht sich getäuscht: Auch nach dem Seitenwechsel findet der Favorit kein Mittel gegen die kompakt stehende Spvgg-Defensive. Indes darf sich Stockinger, bester Mann der Bayreuther, in der 63. Minute feiern lassen. Für ihn kommt sein niederbayerischer Kollege Daniel Steininger (Sonnen, Landkreis Passau). Auf der Gegenseite feiert Marcel Bär, Torschützenkönig der vergangenen Drittliga-Saison, sein Comeback nach gut zweimonatiger Verletzungspause.
Am behäbigen Offensivspiel der Löwen ändert das nichts. Bär selbst vergibt noch eine der dicksten Möglichkeiten, als er aus sechs Metern neben das Tor köpft (86.). Die Spvgg lässt auch in der Schlussphase kaum etwas zu, findet selbst immer wieder Entlastung in Form von Kontern – und feiert vor 12.000 Zuschauern einen nicht für möglich geglaubten Coup.
− aug
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