Am Sonntag in Oldenburg
Die Revolution muss warten: So will Gorenzel die Löwen stabilisieren – Kein neuer Trainer in Sicht

05.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:51 Uhr

In Fußballschuhen wieder auf dem Platz: Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel (links) führt die Löwen nach der Entlassung von Michael Köllner mit dessen Co-Trainer Stefan Reisinger an. −Foto: Imago Images

Von Matthias Vogt

„Es geht nicht um eine Revolution“, sagt Günther Gorenzel vor dem Auswärtsspiel der Münchner Löwen beim VfB Oldenburg am Sonntag (13 Uhr/Magenta Sport).

Um wieder das Potenzial herauszukitzeln, das die Mannschaft der Sechziger zweifelsohne besitze, brauche es seiner Ansicht nach nur Nuancen. Gorenzel, eigentlich Sport-Geschäftsführer, soll diese als Interimscoach nun gemeinsam mit dem bisherigen Co-Trainer Stefan Reisinger kurzfristig finden und optimieren, damit das Ziel Aufstieg ein erfüllbares bleibt. Ein tatsächlicher Nachfolger für den am Dienstag entlassenen Michael Köllner ist noch nicht in Sicht.

Zum Glück hatte Gorenzel noch ein paar alte Fußballschuhe irgendwo in München herumliegen. „Ansonsten hätte ich unseren Teammanager losschicken müssen, damit er mir welche besorgt oder ausborgt“, schmunzelt der Österreicher. Auf dem Platz zu stehen, ist für Gorenzel, der ja vor seiner Funktionärslaufbahn auch einige Jahre als Co- und Interimstrainer bei verschiedenen Klubs gearbeitet hatte, an sich nichts Neues. Und auch bei den Löwen war er immer wieder mal eingesprungen, wenn Köllner zum Beispiel krankheitsbedingt ausfiel.

„Das Gefühl ist schnell wieder zurückgekommen“, beschreibt der 51-Jährige seine Woche, betont aber gleichzeitig, dass er seine Rolle in Zukunft wieder in einer strategischen Funktion und eben nicht länger im operativen Trainergeschäft sehe.

Wer stattdessen bald für ihn und Reisinger übernehmen wird – dazu wollte sich Gorenzel, der bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel vor allem in seiner neuen Rolle als Trainer sprach, nicht äußern. Die Konzentration solle sich nur auf Oldenburg richten. „Das fordere ich auch von der Mannschaft ein“, so Gorenzel. „Der Fokus soll nur auf dem nächsten Zweikampf, dem nächsten Pass, der nächsten Ballannahme liegen.“ Man dürfe sich aber sicher sein, dass sich der Geschäftsführer Gorenzel im Vorfeld Gedanken gemacht und nach der Köllner-Entlassung einen „Plan B, C und D“ habe. „Ich habe eine klare Vorstellung, werde aber keine Details nach außen geben.“

Der Plan des Trainers Gorenzel heißt nun zunächst einmal psychische Stabilisierung der Spieler, mit denen er vor allem Gespräche geführt habe. „Die Mannschaft hat eine hohe Qualität. Jetzt müssen die Jungs wieder den Glauben an sich finden.“ Das alles wohl ohne tiefgreifende personelle und taktische Umstellungen: Es sollen ja Nuancen helfen, keine große Löwen-Revolution.

− PNP