Misserfolgs-Erlebnis gegen Ingolstadt
Die Löwen und Schiri Brand: Ein Spiel der verpassten Möglichkeiten

09.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:47 Uhr

Foul ohne Folgen: Ingolstadts Stürmer Moussa Doumbouya (rechts, am Boden) traf Löwen-Keeper Marco Hiller (verdeckt) mit gestrecktem Bein. Hiller konnte weiterspielen – Doumbouya durfte, weil Schiedsrichter Benjamin Brand sich gegen eine weitere Gelbe Karte entschied. −Foto: Imago Images

Von Florian Wittmann

Ganz gewiss gab es schon Nachmittage, an denen Benjamin Brand weniger zu tun hatte. Neun Gelbe Karten zeigte der 33-jährige Schiedsrichter beim 1:2 (0:1) der Löwen am Samstag gegen den FC Ingolstadt, sechs davon für die Schanzer – und nach Meinung der Gastgeber waren das immer noch zu wenige. „Ingolstadt darf das Spiel nie im Leben zu elft zu Ende spielen. Haben sie aber gemacht, und das war letztlich auch ein Faktor“, schimpfte 1860-Keeper Marco Hiller nach der Partie.

Der Ärger der Münchner nach ihrer ersten Heimpleite in dieser Saison, die zwei schöne Tore der Schanzer durch Marcel Costly (15. Minute) und Joker Patrick Schmidt (88.) auf den Weg gebracht hatten, bezog sich konkret auf zwei Szenen: die Foulspiele von David Kopacz an Fabian Greilinger (27.) und von Moussa Doumbouya an Hiller (54.). Beide Schanzer hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die Gelbe Karte gesehen.

Eine weitere – und als Konsequenz daraus ein Platzverweis für einen Ingolstädter – hätte dem Spiel durchaus noch eine Wendung geben können. „Wir können uns heute definitiv nicht über die Spielauslegung des Schiedsrichters beschweren“, gestand auch FCI-Kapitän Pascal Testroet. Löwen-Coach Michael Köllner, der auf Stefan Lex (noch leichte Oberschenkelprobleme) verzichten musste, wollte die Schuld für das 1:2 aber nicht bei Brand suchen – zumindest nicht nur. „Wir haben das Spiel aus verschiedenen Gründen verloren. Sicherlich wäre es auch eine Möglichkeit gewesen, elf gegen zehn zu spielen. Besser ins Spiel zu kommen und nicht so statisch zu spielen , wäre eine Möglichkeit gewesen, in der zweiten Halbzeit noch mehr Druck zu entfachen, wäre eine Möglichkeit gewesen. “

Doch mehr als das Anschlusstor durch den Kopfball von Meris Skenderovic (90.+3), als alles schon verloren war, sprang für die Gastgeber nicht mehr heraus. „Wir haben 1:2 verloren, da geht die Welt jetzt auch nicht unter. Aber natürlich ärgern wir uns, keine Frage. Am Ende ist es ein beschissener Tag“, sagte Köllner,