Der FC Bayern München wird als große Würdigung für den Anfang des Jahres gestorbenen Franz Beckenbauer dessen Trikotnummer 5 nie wieder vergeben. Das kündigte Präsident Herbert Hainer in Anwesenheit von Witwe Heidi Beckenbauer und Sohn Joel auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Rekordmeisters unter großem Beifall der Mitglieder an.
Ein Trikot mit der Nummer 5 wurde an der Rückwand der Bühne hochgezogen, dazu lief der Beckenbauer-Song „Gute Freunde“.
„Die Nummer 5 bleibt reserviert für ein einmaliges Vermächtnis“, sagte Hainer. „Weil unser Verein und seine Geschichte ohne Franz schlichtweg undenkbar sind.“ Der Präsident wertete die Reaktion der Mitglieder des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach seinem Vorschlag als Zustimmung.
„In diesem Jahr hat der FC Bayern die größte Persönlichkeit seiner Geschichte verloren“, sagte Hainer. „Lieber Franz, du hast den Verein zu dem gemacht, der er heute ist: Ein Synonym für größtmöglichen Erfolg, einzigartigen Stil – und tiefer Menschlichkeit. Als Spieler, Trainer, Präsident, als Wegbegleiter. Du hast dem FC Bayern die Strahlkraft verliehen, die bis heute nachwirkt.“
Gedenken an Mitglieder um Beckenbauer und Brehme
Schon zu Beginn hatte der Club der gestorbenen Mitglieder um Beckenbauer und Andreas Brehme gedacht. Das Licht wurde gedämmt, auf der Video-Leinwand wurden Bilder und Namen der seit der vergangenen Mitgliederversammlung Gestorbenen eingeblendet. Allen voran das Bild von Deutschlands Fußball-Legende Franz Beckenbauer.
„Man mag sich alles vorstellen können, aber den FC Bayern ohne Franz Beckenbauer kann man sich sicher nicht vorstellen“, sagte Hainer. Der Besuch von Heidi und Joel Beckenbauer sei eine „große Ehre“. Wenige Wochen nach Beckenbauer war der frühere Bayern-Profi Brehme, der 1990 unter Teamchef Beckenbauer den entscheidenden Treffer zum WM-Titel erzielt hatte, im Alter von 63 Jahren gestorben.
Emotionale Worte hatte Bayern-Präsident Hainer auch an die Torhüterin Maria Luisa Grohs nach deren Krebs-Diagnose gerichtet. „Liebe Mala, wir alle stehen fest an deiner Seite“, sagte Hainer in seiner Rede. „Du bist eine starke Persönlichkeit, die vielen Betroffenen Mut macht. Werde bitte bald wieder gesund!“ Die 23 Jahre alte Fußballerin ist an einem „bösartigen Tumor“ erkrankt, wie der Verein und die Torhüterin im November öffentlich machten. Das Schicksal der Bayern-Sportlerin hatte viele bewegt. Hainer berichtete, dass Schreiben aus Wolfsburg, Madrid, Barcelona und London kamen. Auch die Südkurve in der Allianz Arena hatte nach der Nachricht ein Banner als Unterstützung für Grohs hochgehalten.
Angesichts der großen Gesten rückte das Faktische beinahe in den Hintergrund. Wie erwartet verkündete Hainer gewaltige Rekordzahlen. „Wir stehen in diesem Jahr bei einem Gesamtumsatz von 1,017 Milliarden Euro“, der Vereinspräsident und Aufsichtsratschef mit. Zugleich verkündete er, dass die Mitgliederzahl auf 382 000 angewachsen sei. „Die Zukunft kann kommen“, fasste der Niederbayer zusammen.
− dpa/red