Feld nie bayerischer als jetzt
Rasen statt Eis: Der Budenzauber der Bananenflanker macht die Donau-Arena am Samstag grün

10.01.2025 | Stand 10.01.2025, 11:40 Uhr |

Alle Jahre wieder der Turnier-Höhepunkt: Die Bananenflanken-Profis zeigen in ihrem Spiel ihre Fußball-Leidenschaft. Foto: Brüssel

Ein Mini-Jubiläum wird es nun auch schon wieder: Am Samstag (Turnierstart um 14 Uhr, Finale 19.15 Uhr) ist neuerlich für einen Tag Rasen statt das sonst eher übliche Eis in der Donau-Arena Trumpf. Der Budenzauber der Bananenflanker-Legenden geht bereits das fünfte Mal über die Bühne.

  

Regensburg hat sich an einen Auflauf ehemaliger Fußballstars mit unzähligen Länder- und Bundesligaspielen längst gewöhnt, der Höhepunkt aber ist und bleibt die Kickeinlage vor den Halbfinals – diesmal wird das so gegen 17.30 Uhr sein. Dann lassen die Bananenflanken-Profis des Vereins, der sich längst deutschlandweit um geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche kümmert, das Publikum teilhaben und den Funken ihrer Fußball-Leidenschaft auf die Ränge überspringen.

Inzwischen haben sich viele Fans gefunden, die schon allein wegen dieses Turnier-Herzstücks die Veranstaltung besuchen. „Das ist jeder an seinem Platz. Schöne Fotos mit Stars sind das eine, aber was abholt, sind diese 15, 20 Minuten mit stehenden Ovationen. Das hebt uns als Tunier auch ab“, sagt Jimmy Müller, der selbst ehemaliger Jahn-Kicker ist und nun mit 35 immer noch in der Regionalliga für Vilzing spielt, aber auch seit Jahren zum Kern des Budenzauber-Organisationsteams zählt.

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Traum von 3000 Zuschauern

Die Zuschauerzahl wuchs und gedieh zuletzt: 2675 Fans in der Donau-Arena bedeuteten vor einem Jahr neuen Rekord. „In diese Richtung bewegt es sich auch diesmal wieder“, sagt Müller und berichtet von einer Tageskasse (Onlinetickets gibt es unter www.etix.com) am Samstag, die ab 12.30 Uhr öffnet und für Nachzügler auch bis circa 16 Uhr verfügbar bleiben soll. „Toll wäre schon, wenn wir die 3000 knacken könnten.“

Das Feld der acht Teams ist diesmal bayerischer denn je, weil mit der SpVgg Unterhaching und der SpVgg Greuther Fürth (Müller: „Die werden gut sein. Das ist der Stamm aus dem Bundesligajahr 2012/13“) zwei kleinere Traditionsstandorte ihr Debüt geben. „Fehlt nur noch der FC Augsburg, dann wäre das eine bayerische Meisterschaft“, witzelt Müller. Im Hinterkopf der Verantwortlichen spukt dabei ein Vorhaben für die Zukunft, irgendwann trotz der stark beanspruchten Kapazitäten (Müller: „Wir machen das ja auch nur nebenbei“) einen kleineren Budenzauber-Ableger von Regensburg in Memmingen, Rosenheim oder Bayreuth über die Bühne gehen zu lassen.

„Who is who“ des deutschen und internationalen Fußballs



Die Aufgebote füllen und verändern sich bei Turnieren wie diesen traditionell oftmals auf den letzten Drücker. Deswegen zieren sich die Verantwortlichen auch stets mit Namen von Spielern zu werben, deren erscheinen nicht sicher sind. So sieht diesmal vor allem das Team von Bayer Leverkusen dünn besetzt aus. „Da kommen bestimmt noch, zwei, drei Leute dazu“, sagt Müller. „Mal sehen, wer das sein wird.“

Aber auch so bringt das Querlesen durch die Kader schon ein „Who is who“ des deutschen und internationalen Fußballs zutage – auch wenn mit „Zwetschge“ Misimovic einer der Beliebtesten aus der Ballstreichler-Fraktion diesmal fehlt. Aleksandre Iashwili, inzwischen 47 und in Deutschland vor allem aus den Freiburger Tagen bekannt, steigt dagegen eigens wieder in Georgien in den Flieger, um in Regensburg Benny Lauth, Tobias Schweinsteiger, Michael Hofmann, Jens Lehmann, Richard Golz, Christian Träsch, Dariusz Wosz, Maurizio Gaudino, Marco Grüttner, Turnier-Neuling Wastl Nachreiner, Marek Mintal, Timo Gebhart, Gonzalo Castro, Lars Bender oder Francisco Copado zu treffen – oder auch einen Ulf Kirsten, Manni Bender oder Karsten Wettberg, die abseits des Feldes am Rande der Bande wirken. „Wir haben viele Spieler, auf die wir uns verlassen können und die sich den Termin immer sofort eintragen. Das hier ist wie ein Klassentreffen. Viele bleiben deswegen auch mindestens einmal über Nacht. Auch das hebt das Turnier heraus“, sagt Müller.

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Liveschalte in die Ukraine

Übrigens empfiehlt es sich fürs Publikum, pünktlich zum Start um 14 Uhr die Plätze einzunehmen – und zwar mit gut geölten Stimmbändern. „Wir starten ein Pilotprojekt mit Rüdiger Linhoff von den Sportfreunden Stiller“, erklärt Jimmy Müller. Das Eisbären-Livestream-Team um Sebastian Dollinger hilft, einen besonderen Moment technisch umzusetzen. „Zugeschaltet wird ein Orchester aus der Ukraine, das von einem sehr, sehr bekannten Paten im Fußball-Kosmos von dort präsentiert wird. Zusammen gesungen wird das allseits bekannte You‘ll never walk alone. Und wir spiegeln die Eindrücke aus Regensburg auch zurück in die Ukraine.“ Klingt nach einem stimmungsvollen Auftakt für stimmungsvolle sechs Fußball-Stunden am Samstag.

Spielplan und die Kader der acht Teams

Der Spielplan: Gruppe A: 14.20 Bananenflanker Legenden – SpVgg Unterhaching (Gruppe A), 14.40 SpVgg Greuther Fürth – Bayer Leverkusen (A), 15.00 Wintec Autoglas/Balu4Kids – SSV Jahn Regensburg (B), 15.20 1. FC Nürnberg – TSV 1860 München (B), 15.35 Bananenflanker – Greuther Fürth (A), 15.50 Unterhaching – Leverkusen (A), 16.05Autoglas/Balu4Kids – Nürnberg (B), 16.20SSV Jahn – 1860 (B), 16.35 Leverkusen – Bananenflanker (A), 16.50Greuther Fürth – Unterhaching (A), 17.05 1860 – Autoglas/Balu4Kids (B), 17.20 Nürnberg – SSV Jahn Regensburg (B);

Turnier-Höhepunkt: Spiel der Bananenflanken Kids circa 17.35

Halbfinale: 18.30 Erster Gruppe A– Zweiter Gruppe B, 18.45 Erster Gruppe B– Zweiter Gruppe A; Finale: 19.15

Bananenflanker Legenden

Spieler: Michael Hofmann, Michel Dinzey, Tobi Schweinsteiger, Benny Lauth, Stefan Aigner, Philipp Bönig, Carmen Höfflin, Jens Lehmann, Aleksandre Iashvili, Stefan Reisinger; Sportdirektorin: Nele Ocik

Autoglass/Balu 4 Kids All StarsSpieler: Thorsten Kirschbaum, Richard Golz, Dominik Reinhardt, Tobias Strobl, Michael Wenczel, Fabian Trettenbach, Christian Träsch, Dariusz Wosz, Maurizio Gaudino, Bajram Nebihi, Manuel Fischer, Stephan Misere, Daniel Fronske, Benjamin Köhler; Trainer: Jürgen Press; Botschafter an der Bande: Ulf Kirsten, Hansi Müller, Manni Bender; Sportdirektor: Andy Mühlbacher/Marcus Buchcik

SSV Jahn Regensburg

Spieler: Florian Ermler, Tobias Schlauderer, Stefan Jarosch, Stefan Binder, Alexander Maul, David Romminger, Jürgen Schmid, Marco Grüttner, Florian Hörnig, Harry Gfreiter, Thomas Kurz, André Luge, Nico Beigang, Wastl Nachreiner; Teammanager: Günter Hödl

1. FC Nürnberg

Spieler: Tobias Fuchs, Nico Oltean, Andy Nägelein, Udo Brehm, Andi Wolf, Patrick Schönfeld, Oliver Gorgiev, Thomas Dotterweich, Stephan Giesbert, Thomas Ziemer, Marek Mintal, Werner Krutsch

SpVgg Greuther Fürth

Spieler: Wolfgang Hesl, Andreas Speer, Michael Kümmerle, Roberto Hilbert, Stephan Fürstner, Daniel Adlung, Edgar Prib, Petr Ruman, Ingo Walther, Andreas Sendner, Martin Hermann; Teammanager: Martin Hermann

1860 München

Spieler: Fabian Lamotte, Benny Lauth, Rodnei de Lima, Nono Koussou, Marius Willsch, Max Nicu, Michael Kokocinski, Jürgen Korus, Timo Gebhart, Patrick Ghigani, Necat Aygün; Trainer: Karsten Wettberg; Betreuer: Wolfgang Fendt

Bayer Leverkusen

Spieler: Jörg Reeb, Thorsten Judt, Ioannis Masmanidis, Gonzalo Castro, Philipp Wollscheid, Lucas Sinkiewicz, Lars Bender

SpVgg Unterhaching

Spieler: Stefan Riederer, Nico Formella, Dennis Grassow, Nicolas Feldhahn, Florian de Prato, Oliver Straube, Carsten Sträßer, Emin Cilingir, Angelo Vaccaro, Francisco Copado, Stefan Lexa, Alfonso Garcia; Teammanager: Florian Rensch