Barca vor CL-Aus
Pikantes Wiedersehen im Camp Nou: Jetzt zittert Lewandowski vor dem FC Bayern

25.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:09 Uhr

Robert Lewandowski. −Foto: afp

Keine Gnade für Robert Lewandowski! Der FC Bayern und Torgarant Eric Maxim Choupo-Moting fiebern dem brisanten Duell mit Kumpel „Lewy“ entgegen, doch auf Münchner Mitgefühl beim schier aussichtslosen Kampf ums Achtelfinale darf der Pole nicht hoffen. „Jetzt“, betonte Leon Goretzka vor dem erneuten Wiedersehen mit dem Superstar in Barcelonas Fußball-Tempel Camp Nou, „können wir darauf keine Rücksicht mehr nehmen. So ist es eben.“

Goretzka und Co. haben leicht reden. Der deutsche Rekordmeister ist bereits für die K.o.-Runde der Champions League qualifiziert. Beim FC Barcelona ist am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) sogar der Gruppensieg drin, während Barca das blamable Vorrunden-Aus droht. Lewandowski, der seine Marke „RL9“ stets auf der größten Bühne zu vergolden sucht, ist das letztmals 2011 passiert - im Trikot von Borussia Dortmund.

„Bei Bayern ist er schon sehr verwöhnt gewesen, immer mindestens im Achtelfinale zu stehen“, sagte Goretzka. Aber Lewandowski wollte ja im Sommer nach acht erfolgreichen Jahren unbedingt nach Barcelona wechseln. Sollte Gruppenrivale Inter Mailand das frühere Spiel (18.45 Uhr) gegen Außenseiter Viktoria Pilsen gewinnen, wäre Barcas Abstieg in die zweitklassige Europa League sogar schon vor der Bayern-Partie klar.

Goretzka sprach daher vor dem Abflug ins sommerliche Katalonien am Dienstagnachmittag von einer „besonderen Konstellation“ und erwartet „ein supergeiles Spiel“. Choupo-Moting, der die Münchner Neuner-Debatte nach Lewandowskis Abschied verstummen ließ, freut sich „auf jeden Fall auf das Wiedersehen mit Lewy. Er ist ein super Typ und ein Weltklassespieler“ - aber seine 17 (!) Tore in 15 Pflichtspielen reichen nicht.

Dennoch: „Gegen den FC Barcelona zu spielen ist immer etwas Besonderes, wir müssen das Spiel zu 100 Prozent ernst nehmen“, sagte „Mr. Choupo“, es werde „sehr, sehr schwer, denn es ist deren letzte Chance...“ Wie vor einem Jahr, als die gnadenlosen Bayern Barca am 5. Spieltag mit einem 3:0 in die Europa League schossen.

Julian Nagelsmann ließ keinen Zweifel an den Münchner Ambitionen. „Wir wollen Gruppenerster werden“, sagte er vor dem „prestigeträchtigen Duell“. Der Bayern-Trainer ahnt: „Sie werden uns sehr fordern.“ Daher plant Nagelsmann mit seiner bestmöglichen Mannschaft.

Auf Manuel Neuer (Schulter) muss er weiter verzichten, der Kapitän soll gegen den FSV Mainz 05 am Samstag zurückkehren. Thomas Müller trat den zweistündigen Flug nach überstandener Magen-Darm-Erkrankung an, dürfte aber von der Bank kommen. Sadio Mane sollte in die Startelf rotieren, in der Spitze wird abermals Choupo-Moting erwartet.

Der Lewandowski-Erbe sei zwar nach drei Spielen von Beginn an binnen sieben Tagen (vier Tore, zwei Assists) „ein bisschen müde“, meinte Nagelsmann, aber: „Wenn er so spielt und trifft, verzichtet man als Trainer ungern darauf. Er tut uns gut da vorne.“

Was für die Bayern spricht: Von 21 ehemaligen Münchnern, die in der Königsklasse gegen sie spielten, trafen nur Lukas Podolski (FC Arsenal/2) und Giovane Elber (Lyon) gegen den Rekordmeister. Lewandowski war im Hinspiel (2:0) trotz guter Chancen erfolglos.

„Die Champions League ist grausam zu uns, unsere Lage ist kompliziert“, sagte Barca-Coach Xavi. Sollte man ihn als das entscheidende Problem identifizieren, meinte die Klublegende, werde er „nach Hause gehen“.

− sid